Die richtige Anrede ist gar nicht so einfach
Wie spricht man einen Grafen richtig an? Schreibt man "Sehr geehrter Herr Bürgermeister"? Wie ist die korrekte Anrede für kirchliche Würdenträger? Solche oder ähnliche Fragen haben Sie sich bestimmt auch schon gestellt.
Das Sekretärinnen Handbuch hat im Kapitel A44 auf über 18 Seiten alle wichtigen Anreden und Anschriften für Sie zusammen gestellt.
Veraltete Anrede bei Paaren und die zeitgemäßere Form
Die Wendung Gatte/Gattin und Gemahl/Gemahlin gehören der Vergangenheit an – verstaubter geht es nicht. Ebenso wenig empfehlenswert ist die Anrede "Herrn Peter Meier und Frau", was leider immer noch häufig als Notlösung verwenden wird, wenn einem der Name der Partnerin nicht bekannt ist. Machen Sie sich die Mühe und finden Sie den Namen der Ehefrau oder Lebensgefährtin heraus. Die Namen beider (Ehe-)Partner sollten in der Anrede grundsätzlich ausgeschrieben werden.
Zeitgemäße schriftliche Anrede einer Person
In der schriftlichen Anrede haben Sie nicht besonders viele Möglichkeiten zu variieren. Einige versuchen es trotzdem und gelegentlich kommen solche Anreden dabei heraus:
"Verehrte Herren,"
"Sehr verehrte gnädige Frau,"
"Sehr verehrte Frau XY"
So besser nicht! Solche Anreden wirken heute verstaubt und sind in der Regel unangebracht. Die herkömmliche Anrede "Sehr geehrter Herr XY" ist auch heute noch völlig in Ordnung.
Möchten Sie aber etwas mehr Abwechslung in Ihre Korrespondenz bringen und für mehr Aufmerksamkeit beim Empfänger sorgen, können Sie sich auch für diese Form der Anrede entscheiden: "Guten Tag, sehr geehrter Herr XY".
Schriftliche Anrede von mehreren Personen
Wenn beide Personen über einen relativ kurzen Namen verfügen, können Sie beide Anreden in eine Zeile schreiben. Bei längeren Namen oder bei Doppelnamen empfiehlt es sich, für die zweite Anrede eine zweite Zeile zu verwenden.
Reden Sie gar drei Personen in einem Brief an, verwenden Sie am besten für jede Anrede eine Zeile – egal wie lang die Namen sind. Geht die Zahl der Angesprochenen über drei hinaus, sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht jeder Person einen eigenen Brief zukommen lassen.
Die Anrede mit Titeln
Generell gilt: Gebrauchen Sie sowohl in der mündlichen als auch in der schriftlichen Anrede den Titel oder den akademischen Grad Ihres Ansprechpartners. Es sei denn, er oder sie äußert von sich aus den Wunsch, dass Sie auf die Nennung des Titels verzichten können. Entgegen früherer Meinungen sind auch akademische Grade in die weibliche Form umsetzbar. Bei der Anrede einer Frau haben Sie heute die Wahl zwischen "Frau Professor" und "Frau Professorin".
Der "Dr." wird in der Anrede immer abgekürzt – der Professor hingegen nie, auch nicht in der Anschrift. Trägt eine Person mehrere akademische Titel, so werden sie in der Anschrift auch genannt.
Herrn
Professor Dr. Ralf Mertens
In der Anrede verwenden Sie hingegen nur den höchsten Titel: "Sehr geehrter Herr Professor Mertens".