Indirekte Rede: Wenn Sie Quellenangaben in einen Text einfließen lassen


Wenn Sie zum Beispiel in einem Protokoll jemanden zitieren wollen, dann wechseln Sie in den Konjunktiv (Möglichkeitsform). Aber nicht nur in Protokollen, auch bei anderen Texten begegnet uns der Konjunktiv häufiger. Im Deutschen wird der Konjunktiv vor allem zur Kennzeichnung der indirekten Rede genutzt. Und gerade bei der indirekten Rede haben viele Unsicherheiten beim Formulieren.

Wenn Sie also zum Beispiel das Gesagte nicht wörtlich zitieren wollen, sondern nur die Essenz des Gesagten, dann dürfen Sie dies nicht als wörtliche Rede durch Anführungszeichen kennzeichnen, sondern müssen, als Berichterstatterin, in den Konjunktiv – also die indirekte Rede – wechseln. Mit dem Konjunktiv distanzieren Sie sich von der Aussage und bringen damit zum Ausdruck, dass Sie für die Gültigkeit oder Richtigkeit der wiedergegebenen Aussage keine Garantie übernehmen.

Die indirekte Rede leiten Sie häufig mit einem Verb des Sagens oder Denkens ein:

  • Die Betroffenen beklagen, die Regierung habe die Missstände überhaupt nicht zur Kenntnis genommen.
  • Der Angeklagte hofft, sein Urteil werde gnädig ausfallen.

Auch ein Substantiv kann zu Beginn der indirekten Rede stehen:

  • Frau Richters Behauptung, die Sachbearbeiterin habe sich in keiner Weise um ihr Problem gekümmert, führte zu einer ernsthaften Diskussion zwischen den beiden.
  • Ninas Bedenken, das Projekt werde nicht zum geplanten Termin fertig, haben sich als unbegründet erwiesen.

Die präpositionalen Quellenangaben wie zum Beispiel laut, zufolge, nach, gemäß usw. gelten als Konkurrenzformen der indirekten Rede. Nach ihnen folgt der Indikativ und Sie können den Konjunktiv damit umgehen:

  • Regierungsberichten zufolge verliefen die Demonstrationen friedlich.
  • Nach Angaben der UN sind sehr viele Menschen in die benachbarten Länder geflohen.
  • Laut Duden schreibt man dieses Wort groß.
  • Der Verkehrswert gemäß §§ 74 a, 85 a ZVG beläuft sich auf ...

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