Die Anrede, Zauberformel für jeden Brief


Beginnen Sie einen Brief mit der falschen Anrede, brauchen Sie eigentlich nicht weiter zu schreiben

Ganz so schlimm ist es vielleicht nicht, aber die Anrede ist und bleibt der wichtigste Einstieg in Ihren Brief. Beginnen Sie jede Korrespondenz (auch E-Mails und Faxe) unbedingt mit der richtigen Anrede, denn eine falsche Anrede ist kein guter Einstieg in eine Geschäftsbeziehung.

Reden Sie den Empfänger Ihres Briefes nach Möglichkeit immer mit seinem Namen an und legen Sie größten Wert darauf, dass Sie diesen auch richtig schreiben. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie lieber nach, denn viele Menschen fühlen sich auf die Füße getreten, wenn sie ihren Namen falsch geschrieben lesen.

Zum Thema Anrede äußert sich die DIN nur zur formalen nicht aber zur inhaltlichen Gestaltung. Diese Empfehlungen der DIN zur Platzierung der Anrede sollten Sie auf jeden Fall kennen:

  • Die Anrede steht immer linksbündig mit einem zweizeiligen Abstand zur Betreffzeile. (Für den Fall, dass der Betreff entfällt, gibt die DIN keine Empfehlung.)
  • Nach der Anrede folgt eine Leerzeile.

Das Sekretärinnen-Handbuch ergänzt in Kapitel D45 "DIN 5008 anwenden" noch die folgende Empfehlung:

Bleiben Sie bei den zwei Leerzeilen Abstand nach der Anrede ? entweder zur

  • letzten Zeile des Informationsblocks,
  • letzten Zeile der Bezugszeichenzeile oder
  • letzten Zeile (9. Zeile) des Anschriftenfeldes.

Wie lautet die richtige Anrede ...

... bei Ehepaaren?

Ehepaare reden Sie in der schriftlichen Korrespondenz korrekt so an: "Sehr geehrte Frau Rieger, sehr geehrter Herr Rieger". Wenn Ihnen dies für die Begrüßungszeile zu lang erscheint - gerade bei den heutzutage üblichen Doppelnamen reicht der Platz einer Zeile manchmal gar nicht aus - schreiben Sie die Anrede in zwei Zeilen:

"Sehr geehrte Frau Rieger,
sehr geehrter Herr Rieger"

... wenn Sie keinen direkten Ansprechpartner haben?

In diesem Fall schreiben Sie die Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren". Benutzen Sie diese Anrede auch dann, wenn Sie fast sicher sind, dass in der Firma, die Sie anschreiben, nur Herren beschäftigt sind. Sie sind sich eben nur fast sicher.

... mit Titeln?

Generell gilt: Gebrauchen Sie sowohl in der mündlichen als auch in der schriftlichen Anrede den Titel des Ansprechpartners. Es sei denn, er oder sie äußert von sich aus den Wunsch, auf die Nennung des Titels zu verzichten.

... für Dr. und Professor?

Inhaber akademischer Grade werden sowohl schriftlich als auch mündlich mit ihren Titeln angesprochen. Und entgegen früheren Meinungen sind auch akademische Grade in die weibliche Form umsetzbar. Bei der Anrede einer Frau haben Sie heute die Wahl zwischen Frau Professor und Frau Professorin. Aber Vorsicht: Der Dr. wird immer abgekürzt, der Professor hingegen nie - auch nicht in der Anschrift!

Mein Tipp: Wenn Sie ganz auf Nummer sicher gehen wollen, finden Sie in Kapitel A44 des Sekretärinnen Handbuch eine sichere Hilfe zum Thema "Anreden und Anschriften von A bis Z". Oder kennen Sie die korrekte schriftliche Anrede einer Nonne?