10 Regeln: So führen Sie ein erfolgreiches Kritikgespräch


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Führen Sie mit diesen 10 Regeln ein erfolgreiches Kritikgespräch

Sie müssen einen Mitarbeiter auf einen Fehler oder ein unerwünschtes Verhalten hinweisen – entweder, weil Sie selbst die Initiative ergreifen wollen, oder weil Ihr Chef Sie darum gebeten hat.

Doch wie übt man Kritik so, dass dem Mitarbeiter wirklich klar wird, worauf es Ihnen ankommt, und Sie ihn gleichzeitig nicht verletzen, verärgern oder gar demotivieren?

1. Sammeln Sie Fakten.

  • Üben Sie Ihre Kritik nicht aus dem Bauch heraus, sondern anhand objektiver Tatsachen.
  • Eine gründliche Vorbereitung bewahrt Sie davor, ungerecht oder vorschnell zu kritisieren.

2. Führen Sie das Kritikgespräch zeitnah.

  • Damit der auslösende Vorfall noch frisch im Gedächtnis ist, sollten nicht mehr als ein paar Arbeitstage bis zu Ihrem Gespräch vergehen.
  • Überschlafen Sie aber den Vorfall aber eine Nacht, damit Ihr eventueller Ärger abflaut und Sie im Kritikgespräch nicht zu emotional reagieren.

3. Kündigen Sie dem Mitarbeiter das Kritikgespräch an.

Dann hat auch er Zeit, sich auf das Thema vorzubereiten, und fühlt sich durch Ihre Kritik nicht überrumpelt.

Beispiel:

  • "Ich möchte mit Ihnen über den Vorfall von gestern sprechen. Haben Sie heute Nachmittag eine Viertelstunde Zeit?"

4. Kommen Sie auf den Punkt

Sagen Sie gleich, was Sache ist, und verzichten Sie auf einleitenden Smalltalk:

  • "Herr Meier, ich möchte heute mit Ihnen sprechen, weil mir in letzter Zeit mehrmals aufgefallen ist, dass ..."

Nennen Sie alles beim Namen:

  • den Anlass
  • die Tage
  • die Uhrzeit
  • das Thema
  • den Fehler
  • die Häufigkeit
  • die Verzögerungen 

Was immer passiert ist – schildern Sie es so detailliert wie möglich!

5. Limitieren Sie das Kritikgespräch auf fünf bis zehn Minuten.

  • Wenn Sie Ihre Botschaft sachlich und unmissverständlich auf den Punkt bringen, dauert das eine Minute.
  • Dann kann der Mitarbeiter Stellung nehmen, und anschließend besprechen Sie gemeinsam eine Lösung.

Tipp: Haben Sie keine Scheu, das Kritikgespräch so kurz zu halten – Ihr Mitarbeiter wird es Ihnen danken.

6. Bieten Sie dem Mitarbeiter noch während dem Kritikgespräch die Chance zur Stellungnahme.

Nachdem Sie Ihre Kritik geübt haben, sagen Sie z. B.:

  • "Gibt es einen Grund dafür, dass Sie schon dreimal vergessen haben, die aktuellen Charts an die Personalabteilung weiterzugeben? Vielleicht gibt es eine Ursache, die wir gemeinsam aus dem Weg schaffen können?"

7. Formulieren Sie klar Ihre Erwartung an das Kritikgespräch.

Was muss sich im Verhalten des Mitarbeiters ändern, damit die Unterlagen in Zukunft zeitnah an der richtigen Stelle im Unternehmen landen?

Zum Beispiel:

  • "Wir haben also vereinbart, dass die Charts jeden Montag bis 11:00 Uhr in der  Personalabteilung vorliegen müssen. Bitte informieren Sie mich sofort, wenn es erneut Missverständnisse oder Unstimmigkeiten mit der Personalabteilung gibt."

Doch was genau sagt man eigentlich im Kritikgespräch? Lesen Sie hier verschiedene Beispiele und Formulierungshilfen, wie Sie in einem Kritikgespräch richtig kritisieren. 

8. Kommen Sie dann zum Lösungsansatz.

Und wie?

  • Fragen Sie den Mitarbeiter, wie er sich in Zukunft eine zufrieden stellende Lösung vorstellt und bringen Sie – wenn nötig – Ihre eigenen Vorschläge mit ein.

9. Setzen Sie gemeinsam ein Ziel.

  • Beenden Sie jedes Kritikgespräch mit einer klaren Zielvereinbarung.
  • Halten Sie diese in einer kurzen schriftlichen Notiz fest.

10. Gehen Sie verbindlich auseinander.

Welches Gefühl das Kritikgespräch bei dem Mitarbeiter hinterlässt, kommt sehr auf Ihre Verabschiedung an. 

1. Beispiel: Sie verabschieden den Mitarbeiter mit einem Händedruck und einem aufmunternden "Das kriegen wir schon hin, ich bin ganz sicher".

  • Die Folge: Ihr Mitarbeiter wird erkennen, dass Sie grundsätzlich an eine schnelle Lösung des Problems glauben.

2. Beispiel: Sie kündigen ihm an, dass Sie beim nächsten Mal Ihren Chef informieren müssen.

  • Die Folge: Ihr Mitarbeiter wird das Kritikgespräch als Auftakt zu einer Handlungskette mit ernsthaften Folgen bis hin zu Problemen mit dem Vorgesetzten auffassen.

Kritisiert zu werden sowie Kritik anzunehmen fällt vielen Menschen schwer - insbesondere, wenn es um seine beruflichen Leistungen geht. Wenn Sie ein Kritikgespräch mit jemanden führen, sollten Sie auf die verschiedensten Reaktionen gefasst sein. Lesen Sie hier, mit welchen Gegenreaktionen Sie rechnen sollten und wie Sie professionell mit ihnen umgehen.