Bewerbungsgespräch: Warum "Sprüche" streng verboten sind


Der Fachkräftemangel in Deutschland hat dramatische Formen angenommen. Das führt dazu, dass Firmen häufiger auch Bewerber einstellen, die sie sonst nicht genommen hätten. Doch Hand aufs Herz: Möchten Sie eine Kompromisskandidatin sein? Oder schlimmer noch: Möchten Sie eine Ablehnung bekommen, weil Sie im Bewerbungsgespräch so danebengelegen haben, dass Sie nicht einmal mehr als "Kompromisskandidat" in Frage kommen? Eine provozierende Frage, gewiss. Aber sie hat einen ernsten Hintergrund!

Viele Bewerber haben vor einem Bewerbungsgespräch ein mulmiges Gefühl. Mit etwas Vorbereitung lassen sich etliche Fettnäpfchen aber vermeiden und die Chancen auf eine Zusage deutlich erhöhen.

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Denn bei einem Bewerbungsgespräch zählt letztlich der Eindruck, den der Arbeitgeber gewinnt. Wer souverän wirkt, punktet. Am leichtesten hat es dabei natürlich derjenige, der gute Noten mit sicherem Auftreten verbindet, wobei die Gewichtung vom Beruf abhängt: Im Labor ist der gekonnte Auftritt weniger wichtig als in Branchen mit täglichem Kundenkontakt.

Unser Tipp: In keinem Fall schadet es, sich auf die Situation vorzubereiten - zum Beispiel, indem Sie das Bewerbungsgespräch zu Hause durchspielen. Das hilft, etwas ruhiger zu werden, und nimmt die Angst vor dem Bewerbungsgespräch.

Wichtig: Einen guten Eindruck machen Sie dann, wenn Sie im Bewerbungsgespräch überzeugend erklären können, was Sie an dem Beruf reizt und warum Sie sich gerade für diesen Betrieb interessieren. Das mag selbstverständlich klingen - aber oft genug bekommen die Personalverantwortlichen auf die Frage: "Warum möchten Sie bei uns arbeiten?" allgemeine Antworten wie "Weil ich gerne mit Menschen umgehe" oder "Weil sie ein im Ort geschätztes Unternehmen sind". Solche Allgemeinplätze sollten Sie im Bewerbungsgespräch tunlichst vermeiden!

Erzählen Sie im Bewerbungsgespräch etwas Besonderes: "Ich habe vor einiger Zeit über Ihr Unternehmen gelesen, dass es einen besonders hohen Standard hat. Und vor allem, dass Sie grundsätzlich nach dem Motto ,Selber machen statt nur zuschauen´ arbeiten. Das finde ich spannend, denn das entspricht meiner Stärke: Dinge anpacken. Und das ihr Unternehmen in der Kommunikations-Branche tätig ist, kommt meinen Interessen auch entgegen. Also kurzum: Ich habe mich bei Ihnen beworben, weil ich das Gefühl habe, dass ich gut zu dem Unternehmen, und das Unternehmen gut zu mir passt!"

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Natürlich lügen Sie an dieser Stelle nicht. Aber warum sollten Sie das auch tun? Schließlich haben Sie sich ja aus gutem Grund bei diesem Unternehmen beworben. Und dieser Grund sollte gerade im Bewerbungsgespräch "frisch von der Leber weg" erzählbar sein. Ist er es nicht, müssen Sie sich die Frage gefallen lassen, warum Sie sich überhaupt dort beworben haben.