58 Prozent glauben, dass Frauen besser mit den Veränderungen und Herausforderungen der nächsten fünf Jahre zurechtkommen als ihre männlichen Kollegen. Somit wird den Frauen heute mehr zugetraut als noch vor einigen Jahren.
Vor allem beim Eingestehen von Fehlern, offener und transparenter Kommunikation und vorbildlicher Führung sind Frauen besser. Nach wie vor werden männliche Kollegen jedoch als durchsetzungsstärker und visionärer wahrgenommen.
Was erwarten die Umfrageteilnehmer von guten Führungskräften?
- mit gutem Beispiel vorangehen
- offen und transparent kommunizieren
- Fehler zugeben
- selbstbewusst und ruhig mit schwierigen Situationen und Krisen umgehen
Was folgt daraus für Sie, liebe Assistentin?
Wenn immer mehr weibliche Qualifikationen gefordert werden, aber der über- wiegende Teil der Führungskräfte nach wie vor männlich ist, werden Sie für Ihren Chef immer wichtiger. Allerdings sollten Sie Ihren Chef auf diesen Vor- teil nicht mit der Nase stoßen. Leben Sie ihm selbstverständlich die positiven weiblichen Eigenschaften vor, indem Sie bei Ihrer offenen Kommunikation bleiben, die auch die Beziehungsebene (nach Friedmann Schulz von Thun) mit berücksichtigt. Zeigen Sie, dass Sie Fehler zugeben, und sprechen Sie schwierige Situationen an, vor allem, wenn Ihr Chef eher ein Typ ist, der Probleme aussitzt.
Ein Beispiel: Wenn Ihr Chef den nächsten Streit mit einem Mitarbeiter hat und Sie merken, dass eine Einigung gefährdet ist, fragen Sie ihn selbstbewusst, ob Sie das Gespräch mit dem Mitarbeiter führen dürfen. Sie können Ihrem Chef die Sichtweise des Mitarbeiters mit anderen Worten erläutern und ihm einen Vorschlag geben, welcher Kompromiss möglich wäre.
So formulieren Sie:„Herr Schmidt, ich habe Ihr Gespräch mit Herrn Krause verfolgt und habe den Eindruck, dass Sie in Ihren Meinungen nicht sehr weit auseinanderliegen. Allerdings habe ich auch den Eindruck, dass jeder von Ihnen anders formuliert und es daher zu Missverständnissen gekommen ist. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, führe ich das Gespräch mit Herrn Krause noch einmal, um seine Argumente zu erfahren und ihm Ihre Argumente mit anderen Worten zu erläutern. Ich bin mir sicher, dass wir anschließend schnell eine Einigung finden werden. Ich kenne Ihre Art zu formulieren sehr gut und kann hier vielleicht vermitteln, bevor die Fronten sich verhärten.“
Wenn Ihr Chef merkt, dass Sie durch Ihre vermittelnde Art viel Gutes für die Zusammenarbeit zwischen Ihren Kollegen und Ihrem Chef bewirken können, wird er Sie sicher öfter bitten, diese Aufgabe zu übernehmen. Eine gute Chance für Sie, Ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit zu vermitteln, werden in Zukunft mehr gefordert werden.
Warum dies wichtig ist, zeigt ein weiteres Ergebnis der Studie:
Jeder zweite Bundesbürger hat mindestens schon einmal wegen schlechter Unternehmensführung ein Unternehmen boykottiert oder zumindest weniger von dieser Firma gekauft. Die Untersuchung ergab weiter, dass im Umkehrschluss 40 Prozent der Bundesbürger in einem Unternehmen gekauft haben, weil es ihnen positiv aufgefallen ist. (Quelle: Pressebericht von Ketchum Pleon, 04.07.2014)
Geben Sie deshalb nicht auf, liebe Leserin, die positiven weiblichen Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen, offene Kommunikation und Diplomatie in Ihrem Unternehmen zu fördern. Die Bürger werden Sie dabei unterstützen und genau diese Eigenschaften auch immer mehr einfordern. Diesem Druck kann kein Unternehmen auf Dauer entgehen.