Ein hinterhältiger Berater sägt am Stuhl meines Chefs - Wie würden Sie entscheiden?


Wie würden Sie entscheiden?

 

Alina, die Assistentin des CEO eines international tätigen Unternehmens, schaltet nach einem langen Arbeitstag ihren PC aus und bleibt nachdenklich auf ihrem Bürostuhl sitzen. Ihre Gedanken kreisen immer nur um ein Thema: Seit drei Monaten ist ein externer Berater im Unternehmen tätig, der von der Holding beauftragt wurde, gemeinsam mit ihrem Chef ein umfangreiches Projekt zu realisieren. Schon seit Wochen hat Alina das unbestimmte Gefühl, der Berater verfolge ganz eigene Ziele – Ziele, die ihr Chef ganz sicher nicht gutheißen würde.

Alina glaubt ganz sicher, dass der Berater ihren Chef ausbooten will. Er hat seine eigenen Pläne mit dem Unternehmen, und Alinas Chef ist ihm dabei nur ihm Wege.

Vor 14 Tagen bat Alina ihren Chef um ein Gespräch und sagte ihm, was sie dachte und fühlte. Sie machte ihn auf die eigenmächtigen Handlungen des Beraters aufmerksam. Aber ihr Chef verwarf ihre Warnungen und tat ihre Bedenken humorvoll und charmant als unbegründete weibliche Vorahnungen ab.

„Er fühlt sich so mächtig und sicher auf seinem Stuhl und ist so von sich überzeugt, dass er gar nicht merkt, wie er langsam, aber sicher seinen Einfluss im Unternehmen verliert“, denkt Alina. „Abgesehen davon, dass mein Chef ein sehr guter Vorgesetzter ist und die Geschicke des Unternehmens hervorragend leitet, sitze ich mit ihm in einem Boot. Ich bin vollkommen loyal zu meinem Chef und das weiß auch der Berater, der darüber hinaus die Meinung vertritt, dass Sekretärinnen ohnehin überflüssig sind. Wenn er es schafft, dass mein Chef gehen muss, dann muss auch ich das Unternehmen verlassen. Was kann ich nur tun, damit ich meinem Chef die drohende Gefahr bewusst machen kann?“

 

So würde Gela H. reagieren:

„Ich würde nicht aufgeben und die Handlungen des Beraters weiter beobachten. Wie eine Detektivin würde ich Beweise sammeln, um meinen Chef doch noch von den unlauteren Absichten des Beraters zu überzeugen. Wenn es einen Vertrauten im Führungskreis meines Chefs gibt, würde ich mich nicht scheuen, auch diesem meine Bedenken mitzuteilen. Vielleicht findet dieser mehr Gehör bei meinem Chef. Diesen Schritt würde ich allerdings nur wählen, wenn ich mir der Loyalität dieser Person absolut sicher wäre.

Begründung: Steter Tropfen höhlt den Stein – auch wenn mein Chef nicht sofort auf mich hört. Wenn ich hartnäckig bleibe und auf meinem negativen Eindruck bestehe, wird er sich meinen Bedenken vielleicht doch noch öffnen und Verdacht schöpfen.“

 

Das würde Claudia B. tun:

„Wenn ich das künftige Szenario so deutlich voraussehe und mein Chef meine Warnungen in den Wind schlägt, würde ich sofort Schritte zur Sicherung meiner beruflichen Zukunft in die Wege leiten und eine Personalberatung aufsuchen, die mir bei der Suche nach einer neuen Stelle behilflich ist.

Begründung: Offensichtlich ist der Chef von Alina nicht belehrbar und so von sich selbst überzeugt, dass er gar nicht auf die Idee kommt, es könnte jemand mächtiger sein als er. Ehrlich gestanden ist mir persönlich meine berufliche Zukunft wichtiger als die meines Chefs. Wenn es dann trotzdem nicht zu einer Entlassung kommt, kann ich ja immer noch bleiben. Aber offenen Auges auf den Abgrund zuzusteuern, ohne mich selbst vorher zu retten, das würde ich nicht tun.“

 

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