Im Gespräch mit Valentina Albers, Managementassistentin


Valentina Albers,
Geprüfte Managementassistentin SAK (Sekretärinnen-Akademie).
Sie arbeitet seit 13 Jahren als Vorstandssekretärin und Geschäftsführungsassistentin im Bankenbereich und in der Industrie.

Assistenz & Sekretariat inside: Sie haben bereits viel Erfahrung im Bereich Assistenz & Sekretariat gesammelt. Welche Ausbildung oder Zusatzausbildung würden Sie einer jungen, ambitionierten Sekretärin empfehlen?

Valentina Albers: Die Wahl der Weiterbildung hängt davon ab, was für eine Grundausbildung die junge Kollegin hat. Einer gelernten Kauffrau oder geprüften Sekretärin mit Berufserfahrung empfehle ich eine Weiterbildung zur geprüften Managementassistentin, z. B. bei der Sekretärinnen-Akademie. Darüber hinaus sollte man Sprachkenntnisse nachweisen können, am besten durch einen anerkannten Abschluss, z. B. einer Handelskammer im entsprechenden Ausland.

Assistenz & Sekretariat inside: Welche Eigenschaft(en) von Ihnen hat oder haben Ihnen auf dem Weg nach oben am meisten geholfen und warum?

Valentina Albers: Mir persönlich hat es geholfen, dass ich mich an Vereinbarungen und Termine halte und den Biss entwickelt habe, der notwendig ist, wenn man Ziele erreichen möchte. Das hatte zur Folge, dass meine Vorgesetzten mir mehr Selbstständigkeit ließen und die Aufgabenstellungen anspruchsvoller wurden. Gelassenheit, Geduld, Flexibilität, ein feiner Humor und gute Umgangsformen verschafften mir positive Akzeptanz innerhalb und außerhalb des Unternehmens und führten darüber hinaus zu vielen positiven Beziehungen im beruflichen Umfeld.

Assistenz & Sekretariat inside: Vor welchen Fallen sollte sich eine Sekretärin oder Assistentin im Laufe ihrer Karriere unbedingt hüten?

Valentina Albers: Eine Falle nenne ich „Erledigungsfalle“. Gerade Frauen tendieren dazu, täglichen Routineaufgaben zu wichtig zu nehmen. Auf diese Weise kommen sie nicht dazu, sich Projekte „an Land zu ziehen“. Leider erkennen Vorgesetzte die Erledigung der Tagesroutine am wenigsten an. Die zweite gefährliche Falle ist die „I want to be everybody’s darling“- Falle. Ich habe noch nie erlebt, dass eine Kollegin wegen ihrer ständigen Hilfsbereitschaft befördert wurde. Und natürlich darf die „Unentbehrlichkeits“- Falle nicht fehlen. Wenn ich mich an meinem Schreibtisch unentbehrlich mache, beweise ich nur, dass ich nicht organisieren und nicht delegieren kann.

Assistenz & Sekretariat inside: Was mögen Sie ganz besonders an Ihrem Beruf und was geht Ihnen ab und zu auch auf die Nerven?

Valentina Albers: Ich mag meinen Beruf, weil ich ihn sehr spannend finde und weil er mir sehr viele Möglichkeiten bietet, meine Stärken und natürlichen Fähigkeiten zu leben, z. B. eine ausgeprägte Organisationsfähigkeit und Kommunikationsbereitschaft. Nervig ist „das Arbeiten in den Mülleimer“. Das passiert, wenn man die für die Erledigung einer Aufgabe notwendigen Informationen nicht erhält, so dass man möglicherweise mit einem falschen Ansatz an die Aufgabe herangeht.

Assistenz & Sekretariat inside: Sie haben gerade mit großem Engagement und Erfolg A.I.M. Süd gegründet. Erzählen Sie uns was genau das ist?

Valentina Albers: A.I.M. Assistenz im Management ist der Zusammenschluss von Chef-, Management- und Direktionsassistentinnen und macht sich bundesweit stark für Frauen in Sekretariatsberufen, die sich weiter qualifizieren wollen. A.I.M. wurde vor 12 Jahren in Köln gegründet. Seit April 2003 gibt es auch für engagierte Assistentinnen im süddeutschen Raum eine Plattform zum Netzwerken und zur weiteren Qualifikation. Damen, die zu uns Kontakt aufnehmen möchte, können dies unter v-albers@get-your-addresses-elsewhere.gmx.de oder 089 61209874 tun.

 

Weitere Tipps der Reihe 'Im Gespräch...' finden Sie in Assistenz & Sekretariat inside