Wolfgang Henniger, Vermittler bei der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung, stellte gegenüber der Zeitschrift Focus fest: „Man produziert anders als früher, hat flachere Hierarchien und ist teamorientierter.“ Damit bestätigt er die wachsende Bedeutung „weicher Faktoren“ wie soziale Kompetenz, Fähigkeit zur Problemlösung, Mobilität und Flexibilität. Einsame Tüftler sind nicht mehr gefragt. Was zählt, ist die Zusammenarbeit.
Diplom-Psychologe Jürgen Hesse, Büro für Berufsstrategie, und Experte für Karriereberatung, erklärt, was sich hinter diesen Eigenschaften genau verbirgt.
Hier für Sie die zehn „soft skills“, die bei Personalchefs am meisten gefragt sind:
1. Teamorientierung
Sie können effektiv im Team arbeiten und Ihre gesamte Denk- und Arbeitsweise dem Teamgeist unterordnen. Damit agiert das ganze Team auf das gemeinsame Ziel hin, wird schlagkräftiger und effizienter. Einzelkämpfer sind kaum mehr gefragt. Denn Teamorientierung ist eine Schlüsselqualifikation, die inzwischen fast überall eingefordert wird.
2. Kommunikationsfähigkeit
Sie können Botschaften klar und deutlich formulieren. Ihr Gegenüber versteht die Message sofort richtig. Außerdem deuten Sie die Botschaften anderer treffend. Das heißt, Sie hören gut zu und können alle anderen Signale wie die von Mimik, Gestik und Körperhaltung entschlüsseln und entsprechend darauf reagieren. Das heißt im Klartext: Sie sind kommunikationsfähig, wenn Sie mit anderen „gut können“. Das bedeutet noch lange nicht, dass Sie ein „Tratschmaul“ sind.
3. Organisationsfähigkeit
Sie planen und ordnen Termine und Arbeitsabläufe so, dass die eigene Arbeitskraft möglichst optimal genutzt wird. Sie setzen Prioritäten und erledigen das Wichtigste zuerst. Sie können einen bestimmten Verantwortungsbereich effizient strukturieren.
4. Flexibilität
Die rasche technische Entwicklung und die konstanten Veränderungen von Märkten verlangen ein hohes Maß an Anpassungsvermögen von Unternehmern und Arbeitnehmern. Deshalb müssen Sie bereit sein, ständig Neues kennen zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Das gilt für das Erlernen eines neuen Computerprogramms ebenso wie für das Einarbeiten in einen neuen Aufgabenbereich.
5. Mobilität
Die globalen Märkte zwingen Unternehmer wie Arbeitnehmer, schnell auf neue Standortfaktoren zu reagieren. Daher ist für den Karrieresprung in Führungspositionen räumliche Beweglichkeit häufig eine Grundvoraussetzung.
6. Emotionale Intelligenz
Analytisches Denkvermögen allein macht noch keinen erfolgreichen Manager. Wichtig ist vor allem die emotionale Intelligenz – auch soziale Kompetenz genannt. Das heißt: Sie sind intuitiv und haben ein „natürliches“ Geschick im Umgang mit Kollegen und Mitarbeitern. Sie verfügen über Team-, Kommunikations- und Integrationsfähigkeit.
7. Motivation
ist die Summe aller Gründe, die menschliches Handeln in Gang setzen. Motivation ist sozusagen der Motor des eigenen Antriebs. Diesen Motor sollten Sie möglichst von selbst in Gang setzen können, ohne dass ein Chef Sie ständig antreiben oder loben muss. Echte Motivation kommt von innen heraus und macht Sie unabhängig.
8. Durchsetzungsvermögen
Potenzielle Führungskräfte sollten die eigenen Ideen, Ziele und Vorstellungen im Kollegenkreis durchsetzen können. Ab und zu müssen Sie also deutlich auf den Tisch hauen und sagen: „So wird es gemacht.“ Ohne Durchsetzungsvermögen werden Ziele nicht erreicht und umgesetzt, weil endlos diskutiert wird. Nur wer sich gegen andere auch durchsetzen kann, erklimmt eine weitere Karrierestufe.
9. Kreativität
Kreativ sein heißt Neues schaffen. Sie sind kreativ, wenn Sie eigenständig Lösungen für Probleme finden, neue Ideen in den Raum stellen und durch Einfallsreichtum bestechen. Das kann z. B. ein neues Organisationssystem der Aktenordner sein.
10. Analytisches und logisches Denken
Sie besitzen die Fähigkeit, Sachverhalte mit der passenden „Wenn-dann“-Formel zu durchleuchten. Das heißt, Sie erkennen sehr schnell, welche alternativen Folgen eintreten können, wenn z. B. Lösung A gewählt wird. Sie können Zusammenhänge erkennen, sie richtig strukturieren und angemessene Schlüsse daraus ziehen.