Dass Kolleginnen und Kollegen hin und wieder hinter Ihrem Rücken über Sie reden, ist ganz normal. Schließlich kann man über jemanden in dessen Abwesenheit ein paar Worte verlieren, ohne ihn gleich schlechtzumachen.
Wenn Sie aber bemerken, dass einige Kollegen immer wieder ohne Ihr Beisein negativ über Sie sprechen,
ist diplomatisches Fingerspitzengefühl gefragt. Gehen Sie der Sache behutsam auf den Grund. Unter Umständen finden Sie – wenn Sie bei einer Ihnen im Prinzip wohlgesinnten Kollegin nachhaken – heraus, dass Sie jemandem zu nahe getreten sind, ohne dass Sie dies wollten oder sich dessen bewusst waren. In den meisten Fällen können Sie das Problem damit bereinigen, dass Sie sich bei der betroffenen Person entschuldigen und erklären, warum Sie sich so verhalten haben. Eine kleines Geschenk (Süßigkeit, Blume, Piccolo) tut das Seine dazu, um die gute Stimmung wiederherzustellen.
Aber Vorsicht!
Kommen Sie bei Ihren Nachforschungen zu dem Ergebnis, dass Sie von einer oder mehreren Personen bösartig verleumdet werden, müssen Sie schnell reagieren. Der Grund: Wenn Sie nichts unternehmen, kann Ihr Image bei Ihrem Chef oder Dritten in Gefahr geraten. Auch wenn diese den Gerüchten nicht glauben – etwas bleibt immer an Ihrer Person haften.
So gehen Sie in diesem Fall vor: Identifizieren Sie den informellen Führer des Teams.
Das ist derjenige, von dem Sie wissen, dass er am meisten Einfluss auf die Kollegen hat. Bitten Sie ihn um ein offenes Gespräch. Fragen Sie ihn nach den Gründen für das Verhalten der Kollegen und was Sie dazu beitragen können, um das Problem zu lösen. Der informelle Führer genießt das Vertrauen der anderen und kann Ihnen dabei helfen, das gute Verhältnis zum Team wiederherzustellen. Voraussetzung: Er ist dazu bereit. Eine direkte Konfrontation mit allen Beteiligten ist wenig sinnvoll, weil Ihnen die meisten in dieser Situation mit hoher Wahrscheinlichkeit nur ausweichen und ihr Verhalten leugnen werden.
Erst wenn Sie diesen Weg gegangen sind und keinen Erfolg hatten,
sollten Sie Ihren Chef um ein Gespräch bitten und ihm die Situation darlegen. Vielleicht ist er bereit, die Konfliktmoderation zu übernehmen und das Problem gemeinsam mit dem gesamten Team zu lösen. Auf jeden Fall aber haben Sie ihn frühzeitig über die Situation aufgeklärt. Damit ist er vorbereitet, wenn die Gerüchte ihn erreichen, und kann dementsprechend reagieren.
Wenn sich die Situation über einen längeren Zeitraum nicht verbessert
und Sie – nachdem Sie alle Mittel der Konfliktlösung ausgeschöpft haben – nach wie vor den Anfeindungen einer bestimmten Person oder einer ganzen Gruppe ausgesetzt sind, befinden Sie sich in einer Mobbing- Situation. Wenn Sie mittelfristig physisch und psychisch nicht Schaden erleiden wollen, sollten Sie sich nach einer anderen Arbeitsstelle innerhalb oder außerhalb des Unternehmens umsehen.