Viele Sekretärinnen klagen darüber, dass sie von ihrem Chef kontrolliert werden. Die Kontrolle „nervt“ sie, weil sie das Gefühl vermittelt, der Chef traue ihnen nicht.
Was und ob Sie überhaupt etwas gegen zu starke Kontrollen unternehmen können, lesen Sie in diesem Artikel.
Was tun, wenn Ihr Chef Sie ständig kontrolliert?
Natürlich ist es das gute Recht eines jeden Vorgesetzten, die Arbeit seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu überprüfen.
Schließlich erwarten Sie ja von ihm auch ein (positives!) Feedback für Ihre Leistung – und das kann er Ihnen nur geben, wenn er sich einen Überblick darüber verschafft, was und wie Sie alles so erledigen.
Doch manchmal übertreibt er es schlichtweg:
- Er kontrolliert Routinearbeiten.
- Er beschreibt Ihnen haarklein, wie Sie etwas am besten durchführen, obwohl Sie genau das schon seit Monaten tun.
- Er kümmert sich um Details, die er nun wirklich unbesorgt Ihnen überlassen könnte.
Entsprechend beginnen die meisten seiner Sätze mit:
- „Sie sollten ...“
- „Haben Sie auch ...?“
Das klingt dann etwa so:
- „Sie sollten unbedingt noch Herrn Meyer anrufen.“
- „Haben Sie den Vorgang Reimers auch richtig in den blauen Aktenordner geheftet?“
Sein „Kümmern“ hat zwei weniger schöne Nebeneffekte:
- Er ist überlastet, weil er sich zusätzlich mit Ihrer Arbeit beschäftigt.
- Und Sie fühlen sich wie ein Kind, dem man auf die Finger schauen muss, damit es keine Dummheiten anstellt.
Was können Sie gegen die Kontrolle Ihres Vorgesetzten tun?
1. Bleiben Sie gelassen
Reagieren Sie auf die Frage: „Was machen Sie gerade?“ gelassen und nehmen Sie sie nicht persönlich.
Entgegnen Sie auf keinen Fall gereizt, etwa indem Sie schnippisch kontern: „Das weiß ich schon selbst!“ Das ist unhöflich und wenig souverän. Außerdem lösen Sie mit einer derartigen Reaktion bei Ihrem Gegenüber noch Verärgerung aus.
Tipp: Antworten Sie sachlich, ruhig und freundlich: „Ich schreibe gerade den Brief an Firma Müller.“ Danach sagen Sie nichts mehr. Sie müssen sich nicht rechtfertigen. Es war eine simple Frage und Sie geben eine simple Antwort. Wenn Ihr Chef mehr wissen möchte, wird er weiterfragen.
2. Nehmen Sie die Kontrolle nicht persönlich
Machen Sie sich klar, was psychologisch hinter solcher intensiven Kontrolle steckt: Kontrolleure sind übergewissenhaft. Sie möchten selber Höchstleistungen erbringen und fürchten, das nicht zu schaffen. Diese Sorge übertragen sie auf alle, die mit ihnen zu tun haben.
Die Kontrolle hat also weniger mit Ihnen als vielmehr mit der kontrollierenden Person selbst zu tun. Verstehen Sie die Kontrolle deshalb bitte nicht als Beweis seines Misstrauens Ihnen gegenüber.
3. Zeigen Sie Verständnis
Zeigen Sie Verständnis für die hohe Verantwortung, die Ihr Chef trägt. Nicht jeder Vorgesetzte trägt sie gleichermaßen gern. Wenn er zusätzlich von Mitarbeitern hintergangen wurde, lässt ihn dies misstrauisch werden.
Zeigen Sie ihm mehr als gewöhnlich, dass Sie ihm gegenüber loyal sind. Stehen Sie auch hinter ihm, wenn andere sich gegen ihn auflehnen. Wenn Sie sich niemals mit Ihren Kollegen verbünden, wird er Ihnen immer mehr vertrauen.
4. Loben Sie ihn dafür, wie gut er alles im Griff hat
Wer andere übermäßig kontrolliert, fühlt sich tief im Innern unsicher. Auch Chefs sind nur Menschen und gewinnen Sicherheit durch Anerkennung. Das vergessen wir leider nur allzu leicht. Haben Sie keine Angst, dass das als Schmeichelei angesehen wird. Echtes Lob kommt immer gut an.
5. Seien Sie verlässlich
Verlässlichkeit: Sie ist für ihn besonders wichtig.
Zeigen Sie ihm, dass er sich hundertprozentig auf Ihre Aussagen verlassen kann. Das heißt, sagen Sie nur Dinge zu, die tatsächlich folgen werden. Bei diesem Chef ist weniger mehr.
6. Sagen Sie ihm, dass Sie seine Fürsorge schätzen, aber...
Wenn Sie selbst das Positive in seinem Verhalten sehen können, entspannen Sie sich. Machen Sie ihm aber gleichzeitig deutlich, dass Sie erwachsen sind und wissen, was Sie tun.
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