Profi-Tipps für eine professionelle Präsentation


Lesen Sie in diesem Artikel:

  • 5 Grundsätze für gelungenen Humor 
  • So machen Sie Einwände zu Sympathiepunkten
  • Diese 3 Wahrnehmungskanäle sollten Sie bedienen
  • Bereiten Sie Ihr Thema optimal vor  
  • Gliedern Sie Ihren Vortrag 
  • Eisbrecher und Weichmacher gezielt einsetzen
  • Schaffen Sie mit Sprechpausen Spannung
  • Die 10 Gestik-Gesetze
  • Präsentationsfehler und deren Lösungen

 

5 Grundsätze für gelungenen Humor

Eine Präsentation mit Humor ist die wirkungsvollste, aber auch die schwierigste Art des Vortrags. Hier gilt: Weniger ist mehr. Schließlich wollen Sie ja keine Comedy-Show abliefern.

Vermeiden Sie diese Fehler, dann ist Ihr Erfolg garantiert:

1. Kündigen Sie humorvolle Passagen nicht an. Sätze wie „Ich muss Ihnen da mal was Lustiges erzählen...“ gehören nicht in eine Präsentation.

2. Meiden Sie Äußerungen zu folgenden Tabuthemen: Krankheit, Religion, Tod und Sex.

3. Machen Sie niemals Witze über Minderheiten oder einzelne Nationalitäten.

4. Erzeugen Sie Spannung. Beginnen Sie mit einem langsamen Sprechtempo, und steigern Sie es zum Ende hin. Machen Sie eine Wirkungspause, und liefern Sie erst dann die Pointe.

5. Halten Sie sich mit Ihrer eigenen Begeisterung zurück. Lächeln Sie, aber brechen Sie nicht in tosendes Gelächter aus.

 

So machen Sie Einwände zu Sympathiepunkten

Einwände, Zwischenrufe oder Kommentare bilden für jeden Redner eine Herausforderung. Schließlich möchte er ja die Aufmerksamkeit der Zuhörer beim Thema halten. Mit der PFALZ-Technik sind Sie auf diese Situationen bestens vorbereitet.

Pausen machen

Machen Sie nach einem Zwischenruf oder einem Kommentar eine Pause. Bewahren Sie die Ruhe, und lassen Sie sich nicht zu einer unüberlegten Antwort hinreißen.

Fragen stellen

Signalisieren Sie Interesse am Einwand des Zuhörers. Fragen Sie ihn nicht nur, warum er Einwände gegen das Projekt hat oder die Verbesserungsvorschläge für unrealistisch hält, sondern auch, welche Vorstellungen und Wünsche er in Bezug auf das Thema hat.

Akzeptanz zeigen

Akzeptieren Sie den Einwand, und gehen Sie der Person einen Schritt entgegen, um die Kommunikation nicht zu gefährden. – Benutzen Sie Formulierungen wie „Ich kann Ihre Bedenken/Einwände gut verstehen.“ Oder „Das habe ich anfangs auch gedacht.“

Lösungen anbieten

Lösungen sind jetzt gefragt. Bieten Sie einen Ausweg an, um auf die Sachebene zurückzukehren. Erläutern Sie Ihren Vorschlag, und stellen Sie die Gemeinsamkeiten in beiden Meinungen deutlich heraus.

Damit ziehen Sie die übrigen Anwesenden auf Ihre Seite.

Zustimmung sichern

Bemühen Sie sich um die Zustimmung des Einwandgebers, damit er nicht der Verlierer dieser Situation ist.

„Sie vertreten andere Interessen und betrachten die Diskussion von einem anderen Standpunkt aus. Deshalb kann ich Ihre Zweifel verstehen.“

 

Diese 3 Wahrnehmungskanäle sollten Sie bedienen

Um alle Zuhörer mit Ihrer Präsentation zu erreichen, sollten Sie sich klarmachen, dass nicht jeder Mensch mit dem gleichen Sinn erfasst.

Berücksichtigen Sie die in der Übersicht gezeigten 3 unterschiedlichen Wahrnehmungskanäle.

Diese 3 Zuhörertypen
gibt es:
VisuellAuditivKinästhetisch
Dieses Sinnesorgan muss
angesprochen werden:
Auge
Ohr
Fühlen/Tasten
Ausprobieren
Bei Präsentationen
sollten Sie bieten:
Übersichten
Grafiken
Demos
Ambiente
Outfit
Vortrag
Dialog
Rhetorik
Diskussion
Sprachlabor
Musik
Möglichkeiten
zum Anfassen
und Ausprobieren
Gruppenarbeit
Übungen
Spiele

Für Ihre Präsentation heißt das, dass Sie alle 3 Typen bedienen müssen. Bieten Sie also Charts, Grafiken, Bilder, einen Vortrag, eine Erklärung an. Leise und dezente Musik im Hintergrund zur Begrüßung kommt gut an und etwas zum Ausprobieren und Anfassen.

Wenn Sie diese Regeln befolgen, dann erreichen Sie die unterschiedlichen Wahrnehmungstypen durch Ihren Vortrag.

 

Bereiten Sie Ihr Thema optimal vor

Es sind diese Schritte, die Ihnen die Vorbereitung und Stoffsammlung für Ihren Vortrag erleichtern:

  • Sammeln Sie Ideen
    Sammeln Sie alle Gedanken, die Ihnen zum Vortragsthema einfallen. Auch abwegige oder scheinbar unsinnige Gedanken sollten Sie sich notieren. Nehmen Sie für jeden Gedanken einen Extrazettel oder eine kleine Karte. Befragen Sie auch Freunde, Kollegen, Ihre Familie. Nutzen Sie auch das Internet, Bücher und Zeitschriften.

  • Bringen Sie Ordnung in Ihre Ideen
    Ordnen Sie alle Ideen nun nach Gruppen, und fassen Sie diese Karten zusammen.

  • Suchen Sie Überschriften
    Jede Kartengruppe braucht eine Überschrift, einen Oberbegriff. Suchen Sie zur bessern Übersichtlichkeit für jede Ideengruppe eine andere Karte aus.

  • Legen Sie die Reihenfolge fest
    Konzentrieren Sie sich auf die Überschriften und suchen Sie den roten Faden, der die einzelnen Überschriften mit einander verbindet.

  • Ergänzen oder streichen Sie
    Überall da, wo noch Ideen fehlen, müssen Sie zusätzliches Material zusammentragen. Dort, wo Ihnen Punkte überflüssig oder unsinnig erscheinen, streichen Sie.

  • Finden Sie Formulierungen Kürzen Sie Ihre Sammlung auf das Wesentliche, und finden Sie Formulierungen für Ihren Stichwortzettel.

  • Machen Sie neugierig
    Wecken Sie mit der Einleitung schon die Neugier der Zuhörer.

  • Bemühen Sie sich um Logik
    Sorgen Sie für eine logische Reihenfolge der einzelnen Punkte, damit sie nachvollziehbar ist.

  • Machen Sie Ihren Vortrag verständlich
    Verknüpfen Sie Neues mit Bekanntem. Bieten Sie Ihrem Publikum dazu Bilder und anschauliche Beispiele zum besseren Verstehen.

  • Liefern Sie Anekdoten
    Lockern Sie den Stoff mit einer Geschichte auf. Aber nur, wenn sie wirklich passt! 

 

Gliedern Sie Ihren Vortrag

Um die Zuhörer zu interessieren und sich deren Aufmerksamkeit zu bewahren, ist es wichtig, der Rede oder dem Vortrag einen Spannungsbogen zu geben. Wenn Sie mit dem wichtigsten Punkt sofort anfangen, würde sich niemand mehr für den Rest des Vortrags interessieren.

Redeaufbau:

1. Einstieg
Steigen Sie mit einer dieser Möglichkeiten in Ihren Vortrag ein: rhetorische Frage, Zitat, aktuelles Ereignis, Provokation, Anekdote oder persönliches Erlebnis.

2. Begrüßung
Begrüßen Sie die anwesenden Gäste.

3. Vorstellung des Themas
Stellen Sie das Thema vor, das Inhalt Ihrer Rede ist.

4. Dank
Stellen Sie sich vor, und danken Sie für die Einladung als Rednerin.

5. Fakten
Definieren Sie den Ist-Zustand, und unterstreichen Sie Ihre Aussagen mit Fakten und Zahlen.

6. Konsequenzen
Stellen Sie die negativen Konsequenzen des Ist-Zustands deutlich heraus.

7. Alternativen
7.1 Die gegnerische Lösung oder der gegnerische Standpunkt
7.2 Die eigene Lösung oder der eigene Standpunkt

8. Ziel, Motto oder Botschaft

9. Zusammenfassung, Ausblick oder Appell
Fassen Sie das Wichtigste in maximal 5 Punkten zusammen. Besonders wirkungsvoll ist hierfür eine visuelle Unterstützung durch Flip- Chart, Folie, Chart oder Dia.

10. Schluss
Mit Ihrem Schluss-Satz haben Sie die Möglichkeit, die Verbindung zum nächsten Punkt der Veranstaltung zu schaffen. Also eine Aufforderung zur Diskussion, ein Angebot zu einer Frage- und Antwort-Sequenz, einen Hinweis zu Unterlagen, Wünsche für den weiteren Verlauf äußern oder die Gäste verabschieden. Sie können den Teilnehmern den Schluss-Satz aber auch als Merksatz mit auf den Heimweg geben.

Nicht vergessen!

  • Je natürlicher Ihre Sprache ist, desto besser kann Ihr Publikum folgen. Orientieren Sie sich an der Alltagssprache.
  • Verzichten Sie auf Fremdwörter, und formulieren Sie positiv, aktiv und konkret.
  • Verzichten Sie auf schwierige Details und komplizierte Zusammenhänge.
  • Fassen Sie Gesagtes immer wieder zusammen: An welchem Punkt befindet sich der Vortrag? Was wurde schon gesagt? Was kommt jetzt? Wie lautet das Fazit?
  • Formulieren Sie so, dass das Verb im Satz schon früh auftaucht. Die Zuhörer können eher ausmachen, worum es geht.
  • Den Einstiegs- und Schlusssatz Ihres Vortrags sollten Sie unbedingt auswendig vortragen können. Schauen Sie die Zuhörer dabei an, und schaffen Sie damit Kontakt.

 

Eisbrecher und Weichmacher gezielt einsetzen

Sie möchten harte Formulierungen abschwächen und eine harmonische Atmosphäre schaffen?

Verwenden Sie dazu Formulierungen wie:

  • „Sie bekommen...“
  • „Ich sehe da noch eine andere Möglichkeit...“
  • „Bedenken Sie dabei bitte auch...“
  • „Wie gefällt Ihnen...“
  • „Wie lautet Ihr Vorschlag?“
  • „Meiner Meinung nach...“
  • „Was halten Sie von folgender Lösung?“
  • „Haben Sie Fragen?“
  • „Aus welchem Grund...“

 

Schaffen Sie mit Sprechpausen Spannung

Ein Redner, der Pausen macht, wird von seinen Zuhörern als besonders kompetent empfunden. Denn diese Redeweise strahlt Ruhe, Gelassenheit und Souveränität aus und sie erzeugt Spannung. Wenn Sie mit einer Präsentation Ihre Kollegen von einem Projekt überzeugen wollen, bedienen Sie sich dieses Stilmittels

Pausen haben für beide Seiten Vorteile:

Die Zuhörer:

  • können die gehörten Informationen verarbeiten,
  • sich kurz erholen und
  • sich auf den nächsten Gedanken vorbereiten.

Der Sprecher:

  • kann den nächsten Gedanken vorbereiten,
  • in Ruhe ein- und ausatmen, 
  • Blickkontakt mit den Zuhörern aufnehmen ,
  • und Ihre Stimmung einschätzen

Tipp: Trainieren Sie die Pausentechnik!

  • Sprechen Sie einen Text und nehmen Sie ihn mit einem Diktiergerät auf. Kontrollieren Sie dann Ihre Pausen. 90% aller Redner machen zu wenige und zu kurze Pausen

 

Die 10 Gestik-Gesetze

  • Benutzen Sie nicht beide Hände für dieselbe Gestik.
  • Verstecken Sie Hände nicht in Hosen- oder Jackentaschen.
  • Verschränken Sie Ihre Hände nicht hinter dem Körper.
  • Falten Sie Ihre Hände nicht vor dem Körper.
  • Halten Sie Ihre Hände oberhalb der Gürtellinie.
  • Legen Sie die Hände locker zusammen.
  • Machen Sie raumgreifende Gesten zur Unterstreichung des Gesagten.
  • Lassen Sie Ihre Hände mitreden und mitarbeiten.
  • Vermeiden Sie wildes Gestikulieren.
  • Präsentieren Sie nach Möglichkeit barrierefrei – ohne Rednerpult.

 

 

Präsentationsfehler und deren Lösungen

  • Aussage: "Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind."
  • Fehler: Jeder kann nur einmal erscheinen!
  • Lösung: "Ich freue mich auf die nächsten zwei gemeinsamen Stunden mit Ihnen …"
  • Aussage: "Leider kann ich Ihnen heute keine Charts zeigen, weil die Technik streikt."
  • Fehler: Wenn Sie Technikpannen zugeben oder mitteilen, dass Sie etwas vergessen haben, wird Ihnen schnell schlechte Vorbereitung vorgeworfen!
  • Lösung: Lassen Sie solche Sätze komplett weg. Sprechen Sie nicht an, was Sie ihren Zuhörern vorenthalten müssen.
  • Aussage: "Ich werde Ihnen jetzt über die Ergebnisse unserer Kundenbefragung berichten."
  • Fehler: Niemand will hören, was Sie jetzt tun werden. Sie können es ja sehen.
  • Lösung: Sagen Sie nicht, was Sie tun, sondern tun Sie es einfach.
  • Aussage: "Ich hole weiter aus, denn ich meine, dass es wichtig ist, Sie auch über die Hintergründe zu informieren."
  • Fehler: Sie sollten Ihre Rede niemals rechtfertigen! 
  • Lösung: Sagen Sie feststellend: "Es ist wichtig, dass Sie auch die Hintergründe kennen."

 

 

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