Gibt es im Büro immer wieder Situationen, in denen Sie etwas sagen möchten und es doch nicht tun? Beispiel: Sie haben eine neue Kollegin und arbeiten sie ein. Sie ist noch unsicher und kommt oft mit Fragen zu Ihnen. Auf der einen Seite verstehen Sie das. Auf der anderen Seite ärgert es Sie, dass sie immer reinplatzt, ohne zu fragen, ob sie stört.
Zögern Sie jetzt, Ihren Standpunkt mitzuteilen? Haben Sie Angst, den anderen zu verletzen?
Suchen Sie keine Entschuldigungen vor sich selbst, z. B.: „Es ist jetzt nicht der passende Moment, etwas zu sagen.“ Bedenken Sie: Wenn Sie eine Sache einreißen lassen, wird es immer schwieriger, sich auszusprechen.
So äußern Sie Ihr Problem und teilen Ihren Standpunkt mit:
1. Sprechen Sie von sich selbst und nicht über den anderen. Beispiel: „Es tut mir Leid, ich habe so viel zu tun, dass ich für Ihre Frage keine Zeit habe.“
2. Teilen Sie Ihre eigene Befindlichkeit mit. Beispiel: „Ich bin sehr in Zeitdruck“ oder „Ich kann schlecht damit umgehen, wenn ich so häufig unterbrochen werde.“
3. Vermeiden Sie Schuldzuweisungen. Sagen Sie z. B. nicht: „Sie stören mich andauernd, deshalb komme ich nicht zu meiner Arbeit.“
4. Zeigen Sie Verständnis. Beispiel: „Ich weiß, dass Sie zurzeit noch einen hohen Informationsbedarf haben. Ihre Fragen sind auch absolut wichtig für Ihre Einarbeitung.“
5. Nennen Sie Ursachen und Gründe für Ihr Verhalten. Legen Sie den Sachverhalt möglichst objektiv dar. Beispiel: „Ich muss unbedingt diesen Bericht für die morgige Vorstandsitzung fertig stellen. Das erfordert meine ganze Konzentration.“
6. Reden Sie nicht um den heißen Brei herum. Benennen Sie das Hauptproblem, sprechen Sie das Wesentliche an. Beispiel: „Ich fühle mich in meinem Arbeitsfluss unterbrochen, wenn ich zwischendurch immer wieder Ihre Fragen beantworte.“
7. Äußern Sie Ihre Wünsche. Beispiel: „Deshalb würde ich gerne zu den und den Zeiten möglichst ungestört arbeiten.“
8. Entwickeln Sie Lösungsvorschläge. Beispiel: „Ist es nicht sinnvoller, wenn Sie Ihre Fragen sammeln und wir bestimmte Zeiten vereinbaren, in denen wir in Ruhe darüber sprechen können?“
9. Laden Sie Ihr Gegenüber ein, auch nach Lösungen zu suchen. Beispiel: „Oder haben Sie eine Idee, wie wir am besten damit umgehen könnten?“
10. Fragen Sie, ob Sie verstanden wurden und wie Ihr Wunsch angekommen ist. Beispiel: „Können Sie das verstehen?“ oder „Sind Sie damit einverstanden?“