Eine typisch weibliche Eigenschaft: das Verhalten anderer persönlich zu nehmen. Woher kommt das? Ganz klar: Frauen haben sensible Antennen für atmosphärische Schwingungen. Das heißt: Sie spüren die Gefühle von anderen, ihren Ärger, ihre Unruhe, ihre Trauer, auch wenn diese Gefühle nicht direkt angesprochen werden.
Der Nachteil an dieser Feinfühligkeit:
Frauen empfangen eine Stimmung. Diese Stimmung kann jedoch nicht immer treffsicher interpretiert werden. Daher beziehen Frauen das undefinierbare Gefühl, das ihnen entgegen kommt, auf sich.
Beispiel: Ihr Chef kommt morgens ins Büro, rauscht an Ihrer Tür vorbei und schließt gleich die Tür zu seinem Arbeitszimmer. Sie spüren: Es ist dicke Luft, sonst hätte er Ihnen zumindest im Vorbeigehen ein „Guten Morgen“ zugerufen. Und gleich macht sich ein komisches Gefühl in Ihrer Magengrube breit: „Was habe ich falsch gemacht? Ist er ärgerlich auf mich? War die Vorbereitung für die Projektpräsentation nicht in Ordnung?“
Stopp:
Verrennen Sie sich nicht gleich in Schuldgefühle und Selbstzweifel. Das macht Sie nur unsicher und raubt Ihnen Energie, die Sie für Ihren Arbeitstag brauchen. Wenn Sie merken, dass Sie schon wieder die Schuld bei sich suchen, versuchen Sie bewusst sachlich zu bleiben: Vielleicht hatte Ihr Chef heute Morgen Ärger mit seiner Frau? Oder er hatte bereits im Auto ein wichtiges Geschäftsgespräch am Telefon und will sich jetzt sofort mit dem Thema befassen? Vielleicht ist er ja auch nur schlechter Laune?
Überlegen Sie:
Wie oft haben sich Ihre Zweifel als völlig unbegründet herausgestellt? Wenn sich Ihr Gedankenkarussell nicht abstellen lässt: Stehen Sie auf. Gehen Sie ans Fenster und atmen Sie tief durch. Weisen Sie sich selbst energisch zurecht, und nehmen Sie sich vor, der Situation besonders positiv entgegenzutreten, die Sie gerade verunsichert. Erst wenn sich das Gefühl über ein oder zwei Tage verfestigt, werden Sie das Problem direkt angehen.