Ihr Chef bittet Sie, Unterlagen für seine Geschäftsreise zu erstellen, die er in der übernächsten Woche antreten will. „Gern, Herr Mohn, ich bringe sie Ihnen morgen Vormittag zu unserem Gesprächstermin mit.“ „Gut, Frau Grahl, dann schaue ich in Ruhe noch mal drüber.“ Super! Ihr Chef ist noch zwei Wochen lang im Haus, liest die Unterlagen bestimmt erst am Tag vor der Abreise, und doch haben Sie jetzt den Stress, die Unterlagen zusätzlich zu Ihren normalen Pensum schnellstens zu erstellen.
Sie sehen, mancher Stress ist hausgemacht. So hätte in diesem Beispiel Herr Mohn noch bis zur nächsten Woche warten können und Sie hätten ausreichend Zeit gehabt, die Unterlagen an einem ruhigeren Nachmittag zu erstellen.
Bevor Sie also Ihre Dienste so überschwänglich anbieten, sollten Sie sich überlegen, ob das Angebot Sie nicht unnötig unter Druck setzt. Sie möchten hilfsbereit sein, kooperativ, zuverlässig, mitdenkend und vorausschauend. Das heißt auch, dass Sie andere um genügend Zeit zur Erledigung der Arbeiten bitten können, ja sogar müssen. Wenn Ihr Zeitplan es gar nicht hergibt, dürfen Sie mal „Nein“ zu einer kurzfristigen Anfrage sagen, wenn es nicht brandeilige Unterlagen für Ihren Chef sind. Dann allerdings sollten Sie einen Alternativtermin anbieten.
Sorgen Sie dauerhaft selbst dafür, dass Sie nicht als „Frau Sofort“ in Ihrem Unternehmen gelten, denn wenn es dann mal nicht sofort klappt, ist die Enttäuschung groß.