So bereiten Sie ein Kritikgespräch vor


Sie sind mit einer Leistung, mit einer Behandlung oder mit dem Verhalten einer anderen Person unzufrieden. Doch wie können Sie Ihre Unzufriedenheit zur Sprache bringen, ohne Ihr Gegenüber zu verletzen, zu verärgern oder gar zu demotivieren? In diesem Tipp lesen Sie, wie Sie ein Kritikgespräch so vorbereiten und führen, dass Sie Ihre Ziele erreichen können.

Der große Knigge – Mit Takt und Stil zum Ziel. Testen Sie jetzt Ihren persönlichen Knigge-Trainer 14 Tage lang kostenlos und ohne jedes Risiko!

Schritt 1: Legen Sie Ihre Ziele und Toleranzgrenzen fest

Natürlich sollten Sie sich vor jedem Kritikgespräch erst einmal klar machen, was Sie mit dem Kritikgespräch überhaupt erreichen möchten. Am besten, Sie schreiben Ihr Ziel auf. Die schriftliche Fixierung bewahrt Sie davor, thematisch abzudriften oder einen Rundumschlag zu starten.

Mögliche Gesprächsziele eines Kritikgesprächs

  • Sie wollen einem Mitarbeiter nach dessen Einarbeitung in ein neues Aufgabengebiet Feedback geben, woran er arbeiten sollte, um noch besser zu werden.
  • Ihr Chef hat Sie öffentlich bloßgestellt. Sie wollen erreichen, dass er Sie mit Respekt behandelt.

Immer geht es um eine Verhaltensänderung, eine Verbesserung – das sollte Ihnen bewusst sein. Führen Sie ein Kritikgespräch deshalb nicht, um selbst einmal richtig "Dampf abzulassen". Legen Sie auch Ihre Toleranzgrenzen fest: Woran würden Sie z. B. eine "respektvolle Behandlung" erkennen?

Schritt 2: Bereiten Sie sich inhaltlich so objektiv wie möglich vor

Der Wunsch, jemanden zu kritisieren, ist sehr stimmungsabhängig. Daher ist es auch als eine Art Selbstkontrolle wichtig, dass Sie viele nachprüfbare Fakten sammeln, um Ihr Anliegen so objektiv wie möglich vorzubringen! Bereiten Sie das Kritikgespräch deshalb gründlich vor. Notieren Sie sachlich, was wann und in welchen Zeitabständen vorgefallen ist, und lassen Sie die Fakten für sich sprechen. Dies gilt insbesondere im Berufsleben. Ihre Aufzeichnungen und Beweise sind möglicherweise wichtig, falls rechtliche Schritten wie Abmahnungen und Kündigungen sich nicht vermeiden lassen. Der Vorteil Ihrer Notizen: Sie vermeiden Verallgemeinerungen und bleiben sachlich.

Der große Knigge – Sicher auftreten bei geschäftlichen, offiziellen und privaten Anlässen. Und so erhalten Sie Ihr 14-Tage-Gratis-Test-Exemplar und Ihr Gratis-Geschenk.

Aber Achtung! Ihre Analysen sind ein Joker, den Sie im Kritikgespräch nicht unbedingt ziehen müssen. Lediglich, wenn Ihr Gegenüber sein Fehlverhalten herunterspielt oder leugnet, sprechen diese Fakten für sich.

Schritt 3: Äußern Sie Ihre Kritik so schnell wie möglich

Feedback wirkt am besten, wenn der Vorfall noch frisch ist. Legen Sie also die Fakten schnellstmöglich auf den Tisch, möglichst noch am gleichen Arbeitstag oder zumindest innerhalb der gleichen Arbeitswoche. Auf der anderen Seite brauchen Sie genügend inneren Abstand. Ansonsten laufen Sie während des Kritikgesprächs Gefahr, Ihre spontane Kritik zu emotional zu äußern und Ihren Gesprächspartner vor den Kopf zu stoßen. Wenn Sie also ein aufbrausender Typ sind, der in wütender Gemütsverfassung schnell die Nerven verliert, sollten Sie auf jeden Fall besser eine Nacht über den Vorfall schlafen.

Mein Tipp: Fassen Sie sich kurz. Sie kennen den Spruch: "Breit getretener Quark wird zäh, nicht stark." Ein gut vorbereitetes Kritikgespräch, in dem Sie klar kommunizieren, muss nicht lange dauern. Ist bereits nach zehn Minuten von beiden Seiten alles gesagt, sollten Sie das Kritikgespräch beenden oder das Thema wechseln.

Wie Sie das Kritikgespräch optimal einfädeln, lesen Sie in Der große Knippe im Beitrag So bewirkt Ihr Feedback die gewünschte Wirkung. Klicken Sie hier für Ihren 14-Tage-Gratis-Test!

Schritt 4: Stellen Sie sich mental auf das Kritikgespräch ein

Vor einem Kritikgespräch werden Sie womöglich nervös und angespannt sein – das Gleiche gilt für Ihr Gegenüber. Gestehen Sie sich beiden diese Anspannung zu – das ist der erste Schritt zur Entspannung. Atmen Sie tief durch, wenn Aufregung oder Wut in Ihnen hochkommen. Sehen Sie sich Ihre Notizen noch einmal an und bemühen Sie sich um Neutralität, statt ein vorschnelles Urteil zu fällen. Zu der guten Vorbereitung eines Kritikgesprächs gehört auch, dass Sie sich in die Situation Ihres Gegenübers versetzen. Nur mit Empathie gelingt es Ihnen, genau die Argumente zu finden, mit denen Sie Ihr Gegenüber überzeugen und zur Verhaltensänderung motivieren können.