Jeder kennt wahrscheinlich mindestens einen solchen Menschen. Es sind die Typen, die bis auf 10 Zentimeter Distanz an uns herantreten und die nicht bemerken, wie wir immer mal wieder ein paar Schritte nach hinten ausweichen. Oder merken sie es doch? Schließlich rücken sie mit einer Dreistigkeit in unsere Distanzzone nach, dass wir uns gelegentlich umsehen, wie viel Platz noch hinter uns ist und wie viele Ausweichmöglichkeiten wir noch haben. Offensichtlich bringt uns die für uns eindeutige Körpersprache bei demjenigen, der uns so auf die Pelle rückt und scheinbar kein Gefühl für Distanz hat, nicht immer weiter. Er merkt es einfach nicht, dass wir einen Schritt zurückgehen und den Oberkörper unangenehm berührt nach hinten verlagern. Und wenn Gesten nichts nützen, müssen Worte her. Doch wie bringen Sie es Ihrem Gegenüber bei, dass er eine Ihnen wichtige Distanz nicht einhält und Ihnen zu nahe kommt?
Das Sekretärinnen Handbuch - Denn ohne Sekretärin läuft nichts
So gehen Sie vor, wenn die Distanz zu knapp wird
Schaffen Sie zuerst mehr Distanz. Versuchen Sie daher noch einmal, einen Schritt zurückzugehen. Sie werden verfolgt? Okay, jetzt müssen Sie das Thema Distanz mit einem freundlichen Lächeln ansprechen (Sie setzen ein ganz freundliches Grinsen auf): "Herr Müller, es ist Ihnen wahrscheinlich noch gar nicht aufgefallen - Sie stehen sehr nah vor mir!" Stopp - mehr nicht. Sagen Sie nicht, dass Sie sich ekeln, umzingelt vorkommen oder es einfach nur grauenhaft finden. Herr Müller stellt im besten Fall die geforderte Distanz sofort her indem er einen Schritt zurück tritt und sagt: "Das ist mir noch gar nicht aufgefallen." Sie lächeln und sprechen ein anderes Thema an.
Was tun, wenn Herr Müller sich von Ihrem Distanz-Hinweis angegriffen fühlt?
Schlimmstenfalls ist Herr Müller über Ihren Distanz-Hinweis beleidigt und sagt: "Mein Gott, sind Sie empfindlich!" Antworten Sie nicht: "Das hat mit Empfindlichkeit nichts zu tun. Es ist einfach eklig, wenn Sie mir so auf die Pelle rücken. Seien Sie doch froh, dass Ihnen das mal jemand sagt." Das ist unprofessionell und zu emotional.
Sagen Sie lieber: "Ja, ich bin empfindlich. Mir ist das zu nah." Mit dieser souveränen und gelassenen Reaktion provozieren Sie Ihr Gegenüber nicht. Wahrscheinlich wird er die Distanz-Grenze, die Sie ihm so setzen, kommentarlos akzeptieren.
Können Sie Kunden beim Thema Distanz in ihre Schranken weisen?
Beachten Sie: Auch in Gesprächen mit Kunden kommt es schon einmal vor, dass diese Ihnen zu nahe kommen.
Das Sekretärinnen-Handbuch empfiehlt: Sprechen Sie einen Kunden nicht auf zu wenig Distanz an. Diese Kritik steht Ihnen nicht zu. Sie sehen den Geschäftspartner auch nicht so häufig, wie einen Kollegen oder Ihren Chef. Also gilt: Halten Sie mangelnde Distanz für die kurze Zeit seines Besuches aus.
Alternative: Sollte ein Geschäftspartner wirklich sehr nah an Sie heranrücken und Ihr Zurückweichen ignorieren, könnten Sie sagen: "Sie gehen aber ganz schön auf Tuchfühlung." Das sollte er verstehen.