Trost spenden: Die 7 häufigsten Fehler im Umgang mit schicksalsgebeutelten Menschen


Tod, Krankheit, Trennung, Arbeitslosigkeit - wenn Menschen, mit denen wir zu tun haben, Schicksalsschläge wie diese erleben, fühlen wir uns häufig hilflos, haben Angst, nicht die richtigen Worte zu finden oder den Betroffenen zu nahezutreten.

Fehler 1 beim Trost spenden: Dem Betroffenen aus dem Weg gehen

Gerade wenn es einem Menschen schlecht geht, braucht er Zuwendung und Unterstützung. Überwinden Sie Ihre Schwellenangst, und lassen Sie die Betroffenen nicht allein.

In dem Beitrag "Trost spenden" aus Der große Knigge erfahren Sie, wie Sie angemessen reagieren.

Fehler 2 beim Trost spenden: Verharmlosen und Beschwichtigen

Gut gemeinte Trostfloskeln und Verharmlosungen werden den starken Gefühlen eines leidenden Menschen nicht gerecht.

Fehler 3 beim Trost spenden: Sofortlösungen präsentieren

Wenn es so einfach wäre, eine Lösung zu finden, würde der Betroffene wohl kaum so leiden. Hören Sie zu, fragen Sie interessiert nach, geben Sie allenfalls Anregungen. Damit nehmen Sie Ihr Gegenüber ernst und helfen ihm, selbst eine Lösung zu finden.

Fehler 4 beim Trost spenden: Öl ins Feuer gießen

Machen Sie das Leid des Betroffenen nicht unbewusst noch schlimmer, als es schon ist. Zeigen Sie Verständnis und Mitgefühl, aber verzichten Sie auf Dramatisierungen. Bekräftigen Sie den anderen nicht in seiner Opferrolle, sondern machen Sie ihm Mut.

Fehler 5 beim Trost spenden: Heiterkeit erzwingen wollen

Tränen und beklemmendes Schweigen machen uns oft hilf- und ratlos. Für den Betroffenen kann indes beides wichtig sein. Lassen Sie Tränen und Stille zu.

Fehler 6 beim Trost spenden: Distanzzonen missachten

Auf eine schwierige Lebenslage verständnisvoll angesprochen, in den Arm oder bei der Hand genommen zu werden, kann sehr tröstlich sein, aber auch befremden. Achten Sie als Tröstender auf die Signale, die Ihnen Ihr Gegenüber sendet. Wichtig ist das richtige Verhältnis zwischen Nähe und Distanz zu finden.

Fehler 7 beim Trost spenden: Beleidigt sein, wenn man zurückgewiesen wird

Menschen in Ausnahmesituationen meinen nicht alles so, wie sie es sagen. Nehmen Sie Zurückweisung also nicht persönlich. Respektieren Sie den Wunsch nach vorübergehendem Rückzug. Melden Sie sich von Zeit zu Zeit. So machen Sie es dem Anderen leichter, auf Sie zuzukommen, sobald er wieder dazu bereit ist. Einige Leidende überwinden ihre Lethargie, wenn sie gebraucht, um Hilfe gebeten und gefordert werden.

Wann Sie die Situation des Leidenden aktiv ansprechen sollten und wann nicht, lesen Sie in Der große Knigge im Beitrag "Trost spenden".

Schreiben Sie einen Brief, anstelle persönlich Trost zu spenden

Das ist manchmal leichter, als dem anderen gleich von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten. Sie können Ihre Worte sorgfältiger wählen, werden nicht unmittelbar mit den Emotionen konfrontiert, die Sie vielleicht auslösen, und bereiten eine persönliche Begegnung sanft vor.

Auch die Betroffenen wissen einen Brief in der Regel zu schätzen, denn: Die "Rede" ist weg, sobald sie gesprochen wurde. Der Brief bleibt. Man kann ihn mehrmals lesen, wenn er einem guttut, und auch zwischendurch weglegen, wenn das Lesen im Moment noch zu sehr schmerzt. Ein guter Brief wird manchmal jahrelang aufbewahrt und kann auch nach langer Zeit noch Kraft und Trost spenden.

Ein Brief drückt eine hohe Wertschätzung aus. Er kostet Zeit und Mühe und zeigt dem anderen, wie wichtig er für den Schreiber ist. Das allein tröstet.