Die Formel „Der Chef hat immer Recht“ ist in modernen Unternehmen abgelöst worden. Hier heißt es: „Der Chef hat nicht immer Recht, aber wir versuchen, ihn das nicht allzu deutlich merken zu lassen.“ Aber Spaß beiseite. Selbst sehr kollegial führende Chefs akzeptieren andere Meinungen im Endeffekt nur dann, wenn sie dabei nicht ihr Gesicht – sprich: ihre Autorität – verlieren.
Es gibt darüber hinaus ohne Zweifel Sekretärinnen, die das Heft im Chefbüro in der Hand halten. Aber selbst hier gilt: Sobald sie diese Position offen demonstrieren – durch Worte oder Taten –, hört bei den meisten Vorgesetzten der Spaß auf.
Also: Verzichten Sie auf Besserwisserei! Was heißt das für Sie? Sie wissen
natürlich, dass Ihr Chef Fehler macht oder mal im Unrecht ist. Aber auch wenn Sie sich Ihrer Sache hundertprozentig sicher sind, zeigen Sie das Ihrem Chef nicht zu offen! Argumentieren Sie sachlich und tragen Sie Ihre Meinung vor. Aber wenn er nicht darauf eingeht, ist der Zug für Sie abgefahren. Wenn Sie jetzt nachhaken, haben Sie schlechte Karten. Denn selbst wenn Sie in der Diskussion siegen, ist das nur ein scheinbarer Sieg, der Ihnen letztlich schadet. Ihr Chef wird Ihnen diesen Sieg nie ganz verzeihen, so wenig autoritär er auch sein mag. Bei der nächsten Gelegenheit kommt ein Gegenschlag.
Streichen Sie diese Formulierungen, auf die Chefs besonders empfindlich
reagieren, aus Ihrem Wortschatz, weil Sie sich damit als Zeugin seiner
Unzulänglichkeit outen:
- „Ich hab doch gleich gesagt, dass …“
- „Wenn Sie auf mich gehört hätten …“
- „Sie hören ja auch nie auf mich …“
- „Das war mir schon von Anfang an klar …“
- „Sie hätten eben …“
- „Das musste ja so kommen …“
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