Was Sie tun können, wenn Ihr Chef unter Druck steht


Ihr Chef hat Termindruck, weil einige Termine zu lange gedauert haben, er im Stau steckte oder seine Termine zu knapp geplant hatte. Er ist hektisch, setzt Sie unter Druck, verbreitet selbst Zeitdruck, fängt vielleicht sogar an zu brüllen. Seine typischen Sprüche sind jetzt:

  • "Das muss heute mal schnell gehen bei Ihnen!"
  • "Kriegt das heute denn keiner hin?!"
  • "Wieso haben Sie das noch nicht fertig?"
  • "Ich habe jetzt keine Zeit für lange Erklärungen. Das müssen Sie schon selbst kapieren."
  • "Wieso haben Sie die Termine so eng gesetzt?"

Egal, ob der Termindruck selbst gemacht ist oder die äußeren Umstände ihn herbeiführen: Sie bekommen den Druck immer ab – und nicht selten auch die Schuld in die Schuhe geschoben. Jetzt heißt es für Sie: Ruhe bewahren! Wenn Sie jetzt auch nervös oder hektisch werden oder wie er aus der Haut fahren, bringt das Ihren Chef noch mehr in Rage.

Tipps und Tricks, die bei Angriffen durch Ihren Chef immer funktionieren, finden Sie in Das Sekretärinnen-Handbuch im Kapitel C38 "Chefverhalten, Angriffe".

Denken Sie an die Hintergründe seines Verhaltens:

  • Welche Folgen könnten verpasste Termine für ihn haben?
  • Worum geht es in den jeweiligen Terminen? Steht vielleicht sogar seine Arbeit im Fadenkreuz der Kritik?
  • Hat er sich zu bewähren? Geht es um Geld?

Mit diesen Fragen können Sie sich selbst besser klarmachen, was Ihren Chef antreibt und unter Druck setzt. Versuchen Sie jetzt, lösungsorientiert zu denken:

  • Nehmen Sie Ihrem Chef Druck ab, indem Sie den einen oder anderen "unwichtigeren" Termin vorausschauend verschieben.
  • Geben Sie ihm das Gefühl, dass er in Ihnen eine Unterstützung hat – zum Beispiel mit Aussagen wie "Verlassen Sie sich auf mich" oder "Das regle ich sofort für Sie".

Zur Not suchen Sie sich "Schützenhilfe" von Kollegen und delegieren schnell ein paar Arbeiten, damit Ihr Chef alles zur rechten Zeit zur Verfügung hat. Die Bemerkungen Ihres Chefs kontern Sie lieber mit viel Gelassenheit. Reagieren Sie auf seinen Druck nicht mit Gegendruck. Das geht am besten, indem Sie Lösungen anbieten. Fragen Sie nach und bleiben Sie freundlich. Besonders die Technik "Lösung in der Zukunft" ist hier sehr hilfreich um Druck abzubauen, aber auch die Techniken "unerwartete Zustimmung" und "Rückfragen nach Lösung" funktionieren hierbei gut:

Aussage Ihres ChefsDie passende Technik Ihre Antwort
"Das muss heute mal
schnell gehen bei Ihnen!" 
unerwartete Zustimmung "Selbstverständlich!" 
"Kriegt das heute denn
keiner hin?" 
Rückfrage nach Lösung "Was genau soll
gemacht werden?" 
"Wieso haben Sie das
denn noch nicht fertig?" 
Lösung in der Zukunft "Sie bekommen die
Unterlagen in fünf Minuten." 
"Ich habe jetzt keine Zeit
für lange Erklärungen.
Das müssen Sie schon
selbst kapieren." 
Lösung in der Zukunft "Das wird schon werden.
Zur Not frage ich nachher
Herrn Pauly." 
"Wieso haben Sie die
Termine so eng gesetzt?" 
Lösung in der Zukunft "Den Termin mit Herrn
Schmitz werde ich für Sie
gleich auf morgen
verschieben."

Das Sekretärinnen-Handbuch – Ihr Erfolgsratgeber für Sekretariat und Assistenz

Sagen Sie stopp, wenn es zu viel Druck wird

Der Druckausgleich Ihres Chefs kann sich auch in Aussagen bemerkbar machen wie "Können Sie das heute noch erledigen?""Das muss sofort raus!" etc. Doch ein Chef, der pausenlos unter Druck steht, kann nicht erwarten, dass Sie genauso sind. Greifen Sie auch hier wieder auf die Technik "Rückfrage nach Lösung" zurück.

Beispiel:
Bettinas Chef ruft aus dem Auto an. Er ist unter Zeitdruck und braucht dringend Informationen für seinen bevorstehenden Termin. Bettina hat selbst gerade zehn Dinge auf einmal zu erledigen und sagt: "Stopp, das ist gerade etwas viel bei mir. Was denken Sie: Wer kann mir bei der Informationsbeschaffung jetzt am besten helfen?"

Wie Sie reagieren können, wenn Ihr Chef Sie verbal angreift, lesen Sie heute auf Sekada-Daily so gegen 14.00 Uhr.