Wenn Sie Fragen nicht beantworten möchten


„Warum findet denn morgen die Besprechung mit dem Personalrat statt? Ist was im Busch?“

„In welche Gehaltsstufe bist du eigentlich eingegliedert?“ 

Wer als Assistentin der Geschäftsführung in der "Schaltzentrale" des Unternehmens sitzt, hat Zugang zu vielen vertraulichen Informationen. Das wissen auch die Kollegen. So mancher von ihnen wird daher gelegentlich versuchen, Insiderwissen aus Ihnen herauszukitzeln und Ihnen Fragen zu stellen, die Sie nicht beantworten möchten oder dürfen.

Mithilfe der folgenden sechs Strategien, bleiben Sie auch bei hartnäckigen Fragern souverän. Haben Sie dabei kein schlechtes Gewissen, sondern sagen Sie sich: „Ich schulde auf diese Frage keine Antwort.“

So müssen Sie nie mehr auf unangenehme Fragen antworten

Unhöfliche Fragen werden oft lediglich aus Ungeschicklichkeit gestellt. Dann passt in vielen Fällen eine humorvolle Reaktion. 

Bei starken, womöglich bewussten Grenzverletzungen ist es dagegen angebracht, den anderen eindeutig in seine Schranken zu weisen. 

Es kann aber auch sein, dass Ihr Gesprächspartner seine Frage aus Sorge um Sie gestellt hat. Erkennen Sie in diesem Fall an, dass sich der Frager um Sie kümmern möchte – auch wenn Sie die Frage selbst nicht beantworten: 

„Danke, dass du dir Gedanken über meine Gesundheit machst, aber mir geht es gut.“ 

 

6 Strategien um auf Fragen nicht antworten zu müssen

1. Antworten Sie lächelnd – und verraten Sie nichts 

Strategie: Antworten Sie lächelnd mit einer Floskel oder ausweichend, sodass der andere hinterher genauso klug ist wie vorher!

2 Beispiele: 

„In welcher Gehaltsstufe bist du eigentlich eingegliedert?“ Sie: „Danke, ich bin zufrieden!“ 

„Ich habe dich gestern den ganzen Tag über nicht erreicht. Wo warst du denn?“ Sie: „Ich war nicht im Büro.“ 

 

2. Vage bleiben 

Strategie: Geben Sie eine konkrete Information, die den Kern der Frage jedoch nicht beantwortet.

Beispiel: 

„Was haben Sie für Ihre Wohnung bezahlt?“

Sie: „In dieser guten Lage liegen die Preise natürlich etwas über den durchschnittlichen Frankfurter Wohnungspreisen.“ 

 

3. Setzen Sie auf die Macht des Humors 

Strategie: Mit einer humorvollen Antwort signalisieren Sie auf nette Art und Weise, dass das Thema den anderen nichts angeht.

Beispiel: 

„Worum ging es denn in der Dienstbesprechung?“ Sie: „Du weißt doch, wir reden immer nur über wichtige Themen!“ 

 

4. Stellen Sie eine Gegenfrage 

Strategie: Kontern Sie mit genau derselben oder einer abgewandelten Frage.

2 Beispiele: 

„Wie alt sind Sie?“ Sie: „Wie alt sind Sie denn?“


„Wollten Sie kein zweites Kind?“ Sie: „Wollten Sie kein drittes Kind?“ 

Hinweis: War Ihr Gegenüber einfach nur gedankenlos, so wird es daraufhin vermutlich das Thema wechseln. Hat sich der Fragende Gedanken um Sie gemacht (z. B. bevorstehender runder Geburtstag), so wird der andere Ihre Gegenfrage vermutlich beantworten. In diesem Fall sind Sie frei, das Thema aufzugreifen oder nicht. 

 

5. Verweigern Sie die Antwort indirekt

Strategie: Sie lassen ausschließlich Ihren Körper sprechen – mit einer abwehrenden Gestik oder Mimik. Sobald Sie sicher sind, dass der andere diese wahrgenommen hat, wechseln Sie das Thema, sodass kein ungutes Schweigen entsteht.

Beispiel: 

„Dein Kleid sitzt so eng. Hast du stark zugenommen?“

Sie erwidern, indem Sie mit den Achseln zucken, eine Augenbraue heben oder den Kopf schütteln. Dann sprechen Sie etwas Unverfängliches an. 

 

6. Verweigern Sie die Antwort offen 

Strategie: Sprechen Sie offen aus, dass Sie die Frage nicht beantworten möchten oder dürfen, und gehen Sie dann zu einem anderen Thema über.

Beispiel: 

„Hast du Krach mit der Kollegin Meier?“

Sie: „Ich möchte darüber nicht sprechen. Aber sag mal, hast du eigentlich Weihnachten Urlaub?“ 

Die Schärfe der Grenzziehung regulieren Sie mit Ihrem Tonfall.