Wie Sie am besten mit Klatsch und Tratsch im Büro umgehen


Was können Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen oder Ihrem Chef eigentlich erzählen und was nicht?

Viele Menschen sind darauf bedacht, Beruf und Privatleben strikt zu trennen. Zumindest wenn es ums Eingemachte – um wichtige vertrauliche Themen – geht. Gerade Männer sind darin geübt. Sie können stundenlang über Anzüge, Sport und Autos plaudern, ohne ein einziges Mal gefragt zu haben: „Wie geht es dir?“ – „Läuft deine Ehe gut?“ Frauen dagegen, hier sind sich die Experten einig, sind offener, emotionaler – sie erzählen mehr und persönlichere Dinge. Doch wo ist die Grenze der Offenheit, wo die klare Trennungslinie zwischen Beruf und Privatleben? Es gibt sie nicht wirklich. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie viel er von sich, seinem Privatleben, seinen Wünschen, Neigungen, Problemen und Ansichten preisgeben will – aber:

Bewahren Sie eine gewisse Distanz

Wer viel redet, sorgt häufig für kurzweilige Unterhaltung im Büroalltag, läuft aber auch Gefahr, zur Anlaufstelle für Büroklatsch zu werden. Sie haben keine Garantie, dass dieses Insiderwissen Ihnen nicht eines Tages zum Nachteil ausgelegt wird. Nach der Devise: „Eheprobleme? Deswegen arbeitet Sie so unkonzentriert – ist ja kein Wunder.“

Bleiben Sie dennoch in Kontakt

Eins ist dennoch klar: Kein Arbeitnehmer sollte sich völlig aus dem sozialen Mikrokosmos Büro ausgrenzen. Der Kontakt zu den Kollegen ist wichtig und wird durch ein Fläschchen Sekt nach der Arbeit, durch ein Sommerfest, eine interne Geburtstagsfeier oder ein gemeinsames Essen gefestigt und gefördert. Bei solchen Anlässen kann man wunderbar über das Pärchen lästern, das in den Herbstferien für 399 DM inklusive Vollpension nach Spanien will. Oder über die steinalte Rentnerin, die im Minirock herumläuft. Risikolosen Gesprächsstoff finden Sie bei diesen Themen: der ausgefallene Wochenendausflug, die neue Futtersorte für Hunde oder das peinliche Handygebimmel mitten in einer Filmvorstellung. Solche Themen sind unverfänglich, können nicht persönlich genommen werden und schaden keinem.

Kritisch wird es, wenn Lästerzungen sich über Nachbarn, Schwiegereltern, Chefs und Kollegen „das Maul zerreißen“, die Sexualpraktiken ihres Ehepartners ausbreiten, über Geldprobleme und Streit in der Kindererziehung berichten und brühwarm jedes auch nur kleinste Problem im Büro auswalzen. Dadurch leidet auf lange Sicht nicht nur Ihr Ansehen. Auch ihre Position in der Bürogemeinschaft wird auf das der Quasselstrippe und Schwätzerin reduziert.

Das muss nicht bedeuten, dass Sie sich im Büro vor jeglicher Unterhaltung möglichst verschließen sollten. Wer tatsächlich mit einem echten Freund und einer echten Freundin zusammenarbeitet, darf natürlich seine Freude teilen und sein Leid klagen. Aber Vorsicht: Der Schneeballeffekt ist nicht zu unterschätzen. Fast jeder hat die „im Vertrauen erzählten Dinge“ schon mal hinter vorgehaltener Hand weitererzählt. Wieso also nicht auch Ihr Kollege oder Ihre Kollegin?

Darüber können Sie sich ungezwungen unterhalten

Musik, Kinofilme, die Börsenlage – es gibt genügend harmlose Themen, über die es sich trefflich, aber unverfänglich diskutieren lässt. Wie Sie eine Sängerin oder einen Schauspieler finden, bleibt Ihre persönliche Angelegenheit. Hier nimmt Ihnen eine von der der anderen abweichende Meinung keiner übel. Lassen Sie sich jedoch z. B. über Homo-Beziehungen negativ aus, wird der Homosexuelle im Büro es Ihnen ganz sicher krumm nehmen. Entwickeln Sie ein Gespür für kritische Themen wie solche aus der Politik oder für Heikles über Sex, Geld und allzu Persönliches. Und üben Sie sich in Zurückhaltung. Lassen Sie sich vor allem nicht zu unbedachten Äußerungen hinreißen. Seien Sie aber immer offen und ehrlich, wenn es um die Belange der Arbeit geht.

Hände weg von diesen Themen

Ernste persönliche Probleme haben in der Regel im Büro nichts verloren. Es geht Ihre Kollegen nichts an, wenn Sie in einer finanziellen Klemme stecken oder Ihre Kinder beim Klauen oder Rauchen erwischt wurden. Hüten Sie sich auch davor, Ihre Partnerschafts- oder Eheprobleme zum zentralen Diskussionsgegenstand im Büro zu machen, denn in der Regel halten sich Mitgefühl und Schadenfreude die Waage. Reden Sie mit Ihrem Partner und nicht mit Ihren Kollegen über unerfüllte Kinderwünsche oder ungewollte Schwangerschaften. Mit zuviel Offenheit machen Sie sich vor allem angreifbar. Stellen Sie bei Ihrem Chef z.B. die Situation der Trennung von Ihrem Partner als Tatsache dar; ersparen Sie ihm nähere Details.

 

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