Folgende Strategien helfen Ihnen, selbstbewusst „Nein“ zu sagen.
Machen Sie sich klar, warum Sie so ungern Nein sagen:
– Wollen Sie nicht hart und herzlos erscheinen? Lösung: Wer seine persönlichen Grenzen aufzeigt, ist noch lange kein herzloser Egoist. Für Ihren Chef können Sie sich in verschiedenen Situationen hervorragend durchsetzen, z. B. wenn Sie nicht jeden Anrufer zu ihm durchstellen sollen. Nutzen Sie diese Durchsetzungskraft auch für sich selbst, wenn es notwendig ist.
– Gefällt es Ihnen, oft von Ihrem Chef und Ihren Kollegen gebraucht zu werden? Lösung: Suchen Sie die Balance zwischen „Helfer-Syndrom“ und der Befriedigung, auch einmal etwas für andere zu tun. Achtung: Wenn Ihr positives Selbstwertgefühl davon abhängt, ob z. B. Kollegen Sie häufig um Hilfe bitten, liegen Sie falsch.
– Haben Sie Angst, nicht mehr gemocht zu werden? Lösung: Verzichten Sie auf das Wohlwollen von Kollegen, die Sie nur mögen, wenn Sie ihnen bei Engpässen sofort aus der Patsche helfen.
– Haben Sie Angst, etwas zu verpassen? Lösung: Finden Sie heraus, was wirklich für Sie persönlich und Ihren Job wichtig ist oder Ihnen Spaß macht. Sagen Sie nur dazu „Ja“. Sie werden bald sehen, wie viel mehr Freiraum in Ihrem Sekretariat Sie gewinnen.
– Fürchten Sie sich vor Konsequenzen, z. B. Kündigung? Lösung: Es gibt sicher Momente, in denen ein „Nein“ Ihrem Chef gegenüber Sie den Job kosten kann. Aber wesentlich seltener, als Sie vielleicht glauben. Sie werden von Ihrem Chef vor allem auch geschätzt, weil Sie klar beurteilen können, wann Handlungsbedarf besteht und wann nicht. Beispiel: Ihr Chef verlangt von Ihnen eine Aufstellung der Umsatzzahlen. Gleichzeitig erwartet er aber heute auch wichtige Geschäftskunden aus dem Ausland. Jetzt ist es Zeit, freundlich und selbstbewusst Prioritäten zu setzen: „Also, ich denke, erste Präferenz sollten heute unsere Gäste aus Japan haben. Ich finde, es ist sehr wichtig, dass sie während Ihrer Anwesenheit perfekt betreut werden. Wenn ich heute noch Freiraum habe, schiebe ich die Umsatzzahlen gerne ein. Ansonsten erledige ich das morgen sofort, wenn ich ins Büro komme.“
Wie Sie sanft aber bestimmt Nein sagen können:
– Begründen Sie Ihr „Nein“. Beispiel Überstunden: „Grundsätzlich wäre das kein Problem – nur heute muss ich pünktlich gehen, weil ich einen wichtigen Termin habe. Sie erinnern sich, wir haben am Dienstag darüber gesprochen.“
– Zeigen Sie Verständnis. Beispiel: „Ich weiß, dass Ihr Team wirklich stark unter Zeitdruck steht. Leider kann ich Sie trotzdem nicht unterstützen, weil ich heute zeitlich voll eingebunden bin.“
– Bedanken Sie sich. Beispiel: „Ich freue mich, dass Sie bei dieser Aufgabe an mich denken, aber mein Terminkalender ist leider komplett voll.“
– Machen Sie ein Gegenangebot. Beispiel: „Ich habe heute volles Programm. Aber vielleicht sprechen Sie mit meinem Chef, ob er eine Aufgabe nach hinten verschieben kann, damit ich einen Zeitpuffer für Ihre Aufgabe habe.“