Auch das passiert in jedem Unternehmen: Ein Mitarbeiter spricht die Kündigung aus. Und wenn es ein sehr guter Mitarbeiter ist, kann eine solche Kündigung ein empfindlicher Schlag für das Team und Ihren Chef sein. In den meisten Fällen wird Ihr Chef selbst das Kündigungsinterview mit dem betreffenden Mitarbeiter führen und ihn nach den Gründen für sein Ausscheiden fragen.
Aber: Viele Mitarbeiter sagen in einem Kündigungsinterview nicht die ganze Wahrheit darüber, warum sie gehen, besonders nicht dem Chef, weil sie von ihm ja noch ein gutes Zeugnis haben wollen. Mit Kritik wollen sie sich seine Sympathie abschließend nicht verscherzen. Sie befürchten, dass dann das Zeugnis nicht ganz so gut ausfällt.
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Allerdings: Liegt etwas in Ihrer Abteilung oder Ihrem Unternehmen im Argen, erfährt Ihr Chef dies dann eben nicht. Deshalb sind Sie als seine Sekretärin oder Assistentin gefordert. Besonders wenn Sie einen guten Draht zu dem betreffenden Mitarbeiter haben, können Sie am Tag des Ausscheidens mit dem Mitarbeiter noch ein Kündigungsinterview in Form eines zwanglosen Gespräches führen.
Vielleicht erfahren Sie in diesem Kündigungsinterview im Vertrauen Gründe, die der Mitarbeiter keinem anderen gegenüber geäußert hat? Diese Informationen können unter Umständen eine hohe Bedeutung für das Team haben. Denn wenn es Probleme mit dem Betriebsklima oder andere Reibungsverluste gibt, die noch nicht bis zur Führungsebene vorgedrungen sind, können sich Kündigungen in Zukunft häufen.
Wichtig: Der Mitarbeiter sollte zum Zeitpunkt des Kündigungsinterviews sein Zeugnis schon in Händen halten. Ebenso sollten alle strittigen Fragen (zum Beispiel über noch ausstehende Gehaltszahlungen) geregelt sein. Der Grund: Solange der Mitarbeiter noch auf das Wohlwollen Ihres Chefs angewiesen ist, werden auch Sie von ihm keine ehrlichen Antworten bekommen. Machen Sie sich aber im Vorfeld darauf gefasst, dass Sie im Verlauf des Kündigungsinterviews eventuell auch ein paar unangenehme Einschätzungen erfahren, vielleicht sogar Kritik an Ihrem Chef.
Achten Sie bei Ihrem Kündigungsinterview auf Folgendes:
Nennen Sie das Gespräch in Anwesenheit des Mitarbeiters nicht Kündigungsinterview, sondern gestalten Sie es als zwanglose Unterhaltung.
Hören Sie einfach zu, und bleiben Sie ruhig, wenn ein Mitarbeiter bei Ihnen am letzten Tag Dampf ablässt. Besser jetzt als bei Kunden oder beim Wettbewerb, wo das Image Ihres Chefs und das des Unternehmens leiden könnten.
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Stellen Sie in einem Kündigungsinterview vorwiegend offene Fragen
So bekommen Sie die meisten Informationen, und der Mitarbeiter kann in eigenen Worten antworten. Achten Sie aber darauf, dass der Mitarbeiter sich während des Kündigungsinterviews nicht ausgefragt fühlt. Wählen Sie deshalb immer eine Frage, die gerade in den Gesprächszusammenhang passt.