Wie Sie intelligent und erfolgreich „smalltalken“


Wenn Sie den Smalltalk beherrschen, unterstützen Sie Ihren Chef beim Knüpfen von wichtigen Geschäftsbeziehungen und damit Ihre eigene Karriere.

Jeder erste Kontakt und jede Beziehung beginnt zunächst mit dem Austausch von Belanglosigkeiten. Mit dieser Form des Gesprächs tasten sich Menschen gegenseitig ab und prüfen, ob sie sich sympathisch finden.

Deshalb ist es auch nicht peinlich, wenn Sie z. B. bei einem Empfang oder Meeting nach der Anreise oder der Unterkunft fragen. Die meisten Menschen sind in fremder Umgebung unsicher und freuen sich, wenn sie freundlich angesprochen werden. Ein oberflächliches Gespräch schafft zudem Akzeptanz und zeigt, ob sich tiefer gehende Gespräche lohnen.

Nach dem ersten Einstieg eignen sich z. B. folgende Themen:

Urlaub, Kino, Musik Sport, Kultur, Hobbys. Vielleicht entdecken Sie eine gemeinsame Leidenschaft mit Ihrem Gesprächspartner, über die Sie sich dann intensiv austauschen können.

Auch wenn Sie nicht als Smalltalk-Meisterin vom Himmel gefallen sind, können Sie etwas dafür tun, um eine erfolgreiche Profi-Plauderin zu werden und damit im Berufsleben punkten:

1. Lesen Sie regelmäßig Zeitung,

und schauen Sie nicht nur in den Politik- und Wirtschaftsteil, sondern auch mal ins Feuilleton oder in die Wissenschaftsbeilage.

Interessieren Sie sich vor allem für die Pressemeldungen und Informationen befreundeter Unternehmen, damit Sie im Gespräch mit Wissen aufwarten können.

Achtung! Katastrophenmeldungen, Promi-Klatsch und politische oder religiöse Themen sollten Sie nicht in Ihren Smalltalk einfließen lassen. Alle Themen, die von Menschen sehr gegensätzlich beurteilt werden, sind nicht besonders gut geeignet.

Denn das Ziel der Unterhaltung ist es ja, Gemeinsamkeiten zu finden, eine positive Atmosphäre herzustellen und Sympathien aufzubauen.

2. Pflegen Sie Ihre Allgemeinbildung.

Wer glaubt, dass Goethe im 15. Jahrhundert gelebt hat, fällt als Anwärterin für eine anspruchsvolle Position in der Wirtschaft durch. Das heißt aber nun nicht, dass Sie sich in allen Einzelheiten der Literatur oder Kunst auskennen müssen.

Es reicht aus, wenn Sie wichtige Eckdaten kennen, einen groben Überblick haben und hier und da ein wenig genauer Bescheid wissen. In den Buchhandlungen gibt es viele Bücher, die einen geschichtlichen und kulturellen Überblick der Epochen im Zeitraffer bieten, z. B.: „Bildung – Alles, was man wissen muss“, Dietrich Schwanitz, ISBN 3-442- 15147-3, Preis: 14 s.

 

3. Kleine Übungen im Alltag

Small Talk können Sie ganz privat üben, z.B. beim Einkaufen. Überwinden Sie Ihre Hemmschwelle, sprechen Sie einfach die nette Dame an, die vor Ihnen an der Kasse steht:

  • "Schmeckt dieser Käse besonders gut zu Rotwein? Können Sie mir da einen Rat geben? Ich habe mir nämlich gerade vorhin überlegt … "

Oder im Aufzug:

  • "Guten Tag, vielen Dank fürs Türaufhalten. Heute scheint wieder jeder einkaufen zu wollen! Dabei ist noch gar nicht Wochenende. Woran das wohl liegt … ?"

 

4. Sprechen Sie über Ihre Interessen.

Zeigen Sie ruhig die Vielseitigkeit Ihrer Interessen. Ob Sie Kunstausstellungen oder Theater lieben, eine leidenschaftliche Schwimmerin sind oder als passionierte Hobbyköchin gerne in der Küche experimentieren – all das sind Themen, über die Sie reden können und die bei Ihrem Gegenüber Aufmerksamkeit erregen und vielleicht Gemeinsamkeiten aufdecken.

 

5. Feilen Sie an Ihrer Rhetorik

Beobachten Sie sich in Gesprächen einmal selbst: Pflegen Sie eine typische Frauensprache mit vielen Konjunktiven und Wörtern wie "vielleicht", "bisschen" oder "eigentlich"? Mit dieser Art von Rhetorik machen wir Frauen uns kleiner, damit uns niemand als "Mannweib" abstempelt. Damit kommen wir aber leider im Business nicht weiter. Denn hier sind klare Aussagen gefragt.

Wenn es auf Ihrem heutigen Business-Treffen im Small Talk mit Ihrem Gegenüber z.B. um Ziele und Karriere geht, dann formulieren Sie selbstbewusst und klar, was Sie vorhaben!

  • So nicht: "Eigentlich würde ich auch gerne mal im Ausland arbeiten."
  • Sondern so: "Mein Ziel ist es, innerhalb der nächsten drei Jahre eine Aufgabe an einem unserer Standorte im Ausland zu übernehmen."

Wenn Ihnen jemand ein Kompliment macht: "Ich bin immer wieder beeindruckt, wie reibungslos Sie alle Veranstaltungen organisieren."

  • So nicht: "Ach ja, dass ist eigentlich gar nicht so schwer."
  • Sondern so: "Ja, Veranstaltungen zu organisieren, macht mir sehr viel Spaß. Es ist eine spannende und vielseitige Aufgabe, bei der ich immer wieder dazulernen kann."

 

6. Lassen Sie Ihre Kompetenzen mit einfließen

Wozu ist eigentlich Small Talk gut? Ganz einfach: um Kontakte aufzubauen, Beziehungen zu knüpfen und zwischendurch dezent und selbstbewusst bei der richtige Person seine Kompetenzen und sein Know-How einfließen zu lassen.

Und hier sind es vor allem die Frauen, die schwerwiegende Fehler machen. Sie stellen Ihr licht nur allzu gern unter den Scheffel und verkaufen sich nicht selten total unter Wert!

Beispiel:

  • Ein Gast: "Sind Sie nicht die Marketing-Leiterin bei Stefan Schuster?"
  • Sie: "Nein, ich bin nur die Assistentin von Herrn Schuster!"

Uups! Das hätten Sie nicht sagen sollen. Das Wörtchen "nur" war völlig überflüssig! Jetzt haben Sie doch einen kleinen Fehler gemacht. Viel mehr Selbstbewusstsein bitte!

Die richtige Antwort:

  • Sie: " Nein, das bin ich nicht, ich bin die persönliche Assistentin von Herrn Schuster und für das Eventmanagement in unserem Unternehmen zuständig."
  • Der Gast: "Ah, das ist ja interessant …"

Und schon ist Ihr Small Talk im Gange. Und wenn Sie schon dabei sind, können Sie während des Gesprächs noch ein paar weitere Kompetenzen einfließen lassen, z.B.:

  • "Ich bin als Assistentin der Geschäftsleitung für 150 Mitarbeiter zuständig."
  • "Ich sorge dafür, dass das Back Office von Herrn Schuster reibungslos abläuft."
  • "Ich betreue als Assistentin europaweit alle Vertriebsstandorte unseres Unternehmens."
  • "Ich finde es wirklich schön, heute einmal alle Leute persönlich zu treffen, mit denen ich sonst immer telefonieren. Aus demselben Grund habe ich in unserem riesigen Unternehmen regelmäßige Netzwerktreffen initiiert, damit sich die Kollegen, die sich nur per Telefon oder E-Mail kennen, persönlich kennen lernen. Die Mitarbeiter sind begeistert und es haben sich eine Menge hervorragender Synergieeffekte ergeben."

Tipp: Damit Sie sich zur rechten Zeit gut "verkaufen" können, empfiehlt es sich , eine Liste mit Ihren Fähigkeiten und Kompetenzen zu schreiben, und diese immer wieder einmal durchzulesen. Schreiben Sie auf, was Sie besonders gut können und was Sie über Ihren normalen Aufgabenrahmen als Assistentin hinaus auf die Beine gestellt haben. 

Das tut nicht nur Ihrem Selbstbewusstsein gut, sondern versetzt Sie auch in die Lage, Ihr Können im richtigen Ausgenblick an den Mann zu bringen!

 

7. Gehen Sie mit einer positiven Grundeinstellung ins Gespräch.

Wenn Sie Ihren Gesprächspartner respektieren und Interesse an ihm zeigen, sind die Sympathien auf Ihrer Seite.

8. Achten Sie auf gute Umgangsformen.

Ob Sie parkettsicher sind und sich gut zu benehmen wissen, wird von Ihrem Gegenüber sehr schnell registriert. Geschliffene Umgangsformen sind in der heutigen Geschäftswelt wichtiger denn je.

9. Hören Sie zu.

Der beliebteste Gesprächspartner ist der, der gut zuhören kann. Lassen Sie also Ihren Gesprächspartner häufig zu Wort kommen, indem Sie offene Fragen stellen: „Wie haben Sie das gemacht?“ – „Wie lange gehen Sie diesem Hobby schon nach?“

Aber Vorsicht: Vermeiden Sie „Gedanken-Hopping“ – wie es Frauen gerne machen –, indem Sie abrupt von einem Thema zum anderen wechseln. Das signalisiert Desinteresse am anderen.

 

Testen Sie jetzt Ihren Small-Talk-Quotient

Wenn Sie das lockere Gespräch nach wie vor als schwierig empfinden, mag das daran liegen, dass Ihr Small-Talk-Quotient nicht besonders ausgeprägt ist, was bedeutet: Ihre persönlichen Eigenschaften erschweren das lockere Gespräch etwas.

Finden Sie heraus, woran es liegt, dass Sie sich mit dem Small Talk möglicherweise noch etwas schwer tun.

Kreuzen Sie bitte an, was auf Sie zutrifft:

1. Ja, ich mag mich.
o Stimmt  o Es geht so  o Stimmt nicht

2. Ich habe gern mit Menschen zu tun.
o Stimmt  o Es geht so  o Stimmt nicht

3. Mich interessieren andere Menschen.
o Stimmt  o Es geht so  o Stimmt nicht

4. Ich akzeptiere auch andere Meinungen.
o Stimmt  o Es geht so  o Stimmt nicht

5. Ich kann gut zuhören.
o Stimmt  o Es geht so  o Stimmt nicht

6. Ich bin über das aktuelle Weltgeschehen auf dem Laufenden.
o Stimmt  o Es geht so  o Stimmt nicht

7. Ich lache gern.
o Stimmt  o Es geht so  o Stimmt nicht

8. Ich habe mindestens ein Hobby, das mich begeistert.
o Stimmt  o Es geht so  o Stimmt nicht

9. Ich verfüge über gute Umgangsformen.
o Stimmt  o Es geht so  o Stimmt nicht

 

Je häufiger Sie mit „Stimmt“ antworten konnten, desto höher ist Ihr Small- Talk-Quotient, desto besser also die Voraussetzungen, die Sie für ein nettes Miteinander mitbringen.

Die Auswertung im Einzelnen:

1. Wenn Sie sich selbst nicht mögen, haben Sie eine negative Ausstrahlung und an allem etwas zu meckern. Und wer möchte sich schon gern mit einem unzufriedenen Griesgram unterhalten?

2. Voraussetzung für Beziehungen ist, dass Sie Menschen mögen. Wenn Sie den Kontakt zu anderen nicht brauchen und gar bewusst ablehnen, dann nützt Ihnen auch das theoretische Wissen über Small Talk nicht viel. Sie strahlen aus, dass Sie auf andere „keine Lust haben“.

3. Wenn Sie sich nur für sich interessieren, interessiert sich bald niemand mehr für Sie. Ihr Interesse muss nicht einmal aufrichtig sein – geben Sie dem anderen zumindest das Gefühl, dass Sie sich für ihn/sie oder für das, was er/sie erzählt, interessieren.

4. Auch wenn es Ihnen schwer fällt, andere Meinungen zu akzeptieren – versuchen Sie es. Sie müssen sie ja nicht gleich übernehmen. Wenn Sie gar nicht bereit sind, andere Ansichten zu akzeptieren, haben viele Gespräche im Handumdrehen ein Ende.

5. Mit Zuhören signalisieren Sie Interesse. Hören Sie aber nicht nur zu, sondern zeigen Sie dem anderen auch, dass Sie bei der Sache sind: Anschauen, nicken, lächeln, Bestürzung oder Begeisterung teilen – falls erforderlich – und Fragen stellen.

6. Wenn Sie keine Ahnung haben, was im Augenblick so los ist, kann es beim Small Talk schon einmal schwierig werden. Seien Sie über das aktuelle Weltgeschehen informiert, damit Sie mitreden können und die Unterhaltung in Gang bleibt.

7. Lachen steht für Fröhlichkeit und Aufgeschlossenheit. Wer gern lacht, hat eine positive Ausstrahlung.

8. Wenn Sie etwas haben, über das Sie begeistert reden können, steckt das an. Außerdem erhöht ein Hobby die Wahrscheinlichkeit, mit anderen über Gemeinsamkeiten sprechen zu können.

9. Leider sind gute Umgangsformen bei vielen Menschen heutzutage in den Hintergrund gerückt.

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