In den USA ist bekannt, dass 15 Millionen Menschen im Laufe ihres Arbeitslebens in eine leistungsbehindernde Depression sinken. Es wird vermutet, dass die tatsächliche Zahl weit höher liegt, denn die meisten Fälle bleiben derzeit noch unerkannt.
Depressive Mitarbeiter sehen alles in den schwärzesten Farben. Nicht nur ihre Leistungen sinken dadurch, sondern auch die Beziehungen zu den Kollegen verschlechtern sich. Werden dem Mitarbeiter aufgrund seines Leistungsabfalls dann noch Aufgaben und Verantwortungen abgenommen, führt dies zu einem Teufelskreis. Die Depressionen verschlimmern sich. Dem Unternehmen entstehen dadurch hohe Kosten.
Wie gehen Sie am besten mit dieser erkrankten Person um?
Betriebspsychologen empfehlen folgendes Vorgehen:
- Verhalten Sie sich dem depressiven Mitarbeiter gegenüber so wie zu den anderen. Versuchen Sie, ihm weder durch humorvolle noch durch mitleidige Bemerkungen oder Handlungen aus seiner Niedergeschlagenheit zu helfen.
- Nehmen Sie ihm auf keinen Fall Arbeit ab. Depressionen entstehen meistens aufgrund eines Verlustes. Wenn Sie die Arbeit auch noch reduzieren, bedeutet das für den Mitarbeiter noch mehr Verlust. Seine Depression verstärkt sich.
- Ärgern Sie sich nicht über ihn. Depressive verleiten dazu, weil sie alles so negativ sehen. Und das schlaucht. Wenn Sie sich über ihn ärgern, fühlt er sich in seinem Negativdenken bestätigt. Sagen Sie sich: „Ich lasse mich nicht anstecken.“ Das hilft Ihnen und schadet dem Mitarbeiter nicht.
- Sprechen Sie nicht mit anderen über die erkrankte Person. Zuviel Aufmerksamkeit verschlimmert den Zustand. Blocken Sie Gespräche der Mitarbeiter über den depressiven Kollegen ab, wenn Sie Gelegenheit dazu haben.
Wichtig:
Wenn der Mitarbeiter aus seinem negativen Zustand nicht innerhalb absehbarer Zeit (zwei bis drei Monate) von selbst herausfindet, wird Ihr Chef ein offenes Gespräch mit ihm führen oder einen Betriebspsychologen einsetzen müssen.
Ziel des Gesprächs sollte es sein, dem Mitarbeiter die Folgen seiner Depression zu zeigen und ihn dazu zu bewegen, sich einer ärztlichen Behandlung zu unterziehen.