Schon seit einiger Zeit gibt es in vielen Unternehmen Patenschaften unter den Mitarbeitern. Meist sieht das dann so aus: Ein erfahrener Mitarbeiter oder eine erfahrene Mitarbeiterin des Unternehmens wird einem Neuankömmling zur Seite gestellt. Das System hat sich in vielen Betrieben bestens bewährt. Überlegen Sie einmal, ob Sie in Ihrem Unternehmen nicht eine Patenschaft – z. B. für eine junge Anfangssekretärin – übernehmen könnten.
Ihre Aufgaben als Patin:
1. Machen Sie die neue Mitarbeiterin am ersten Arbeitstag mit allen Kolleginnen und Kollegen bekannt. Die Begrüßung übernehmen Sie zusammen mit dem Chef. Außerdem zeigen und erklären Sie der Neuen ihren Arbeitsplatz und führen sie in ihr Team ein.
2. Während der ersten Tage kümmern Sie sich verstärkt um Ihren „Schützling“. Sie schauen öfter einmal bei der neuen Kollegin vorbei und erkundigen sich nach ihrem Befinden oder ihren Problemen. Wenn sie noch keinen Anschluss gefunden hat, nehmen Sie sich ihrer auch in der Mittagspause an. Ihre Kollegin sollte wissen, dass sie mit allen Fragen zu Ihnen kommen kann – allerdings sollte das nicht so weit gehen, dass betroffene Kollegen oder Vorgesetzte übergangen werden.
3. Bleiben Sie weiterhin beratende Anlaufstelle für sie. Auch wenn sie sich schon eingelebt und eingearbeitet hat werden immer wieder Fragen auftauchen.
Diese Fehler dürfen Sie bei einer Patenschaft auf keinen Fall machen:
1. Machen Sie Ihren Schützling nicht zu Ihrem Verbündeten. Wahren Sie auf jeden Fall ausreichend Distanz. Sind Sie einmal als eingeschworenes Team bei den Kollegen verschrien, können Sie Ihrer Aufgabe nicht mehr ausreichend gerecht werden: ein fairer und weitsichtiger Mittler zwischen Unternehmen und Neuankömmling zu sein.
2. Verlieren Sie nie das Interesse des Unternehmens aus den Augen. Gravierende Fehler der neuen Mitarbeiterin dürfen Sie bei aller Sympathie nicht übersehen. Sie schaden sonst sich selbst und der Kollegin.
3. Halten Sie sich raus. Mischen Sie sich nur in Streitigkeiten ein, wenn Sie ausdrücklich darum gebeten werden. In diesem Fall dürfen Sie auf keinen Fall parteiisch im Sinne Ihres Schützlings handeln, sondern sollten versuchen, die Angelegenheit objektiv zu bereinigen.
4. Lassen Sie nicht zu, dass Sie für die neue Mitarbeiterin unentbehrlich werden. Das gilt sowohl im menschlichen als auch im Arbeitsbereich. Zu große Abhängigkeit schadet.