Wie würden Sie handeln? – Wenn Sie sich einer neuen Herausforderung nicht gewachsen fühlen


Wie würden Sie handeln?

„Hallo, Bettina!“, begrüßt Pia ihre Kollegin in der Kaffeeküche. Bettina reagiert nicht, nippt an ihrem Kaffee und starrt intensiv die Wand an. „Einen wunderschönen guten Taaag!“ Pia wird etwas lauter. „Oh, hallo, du bist es. Entschuldige, ich war gerade in Gedanken.“ Bettina lächelt zerstreut.

„Sag mal, was ist denn mit dir los? Ich sehe dich heute schon zum dritten Mal mit einer Kaffeetasse völlig daneben in einer Ecke rumstehen. Du hast mich nicht einmal bemerkt, als ich heute Morgen an dir vorbeiging. Hast du irgendwelche Probleme? Kann ich dir helfen? Oder ist nur dein Koffeinhaushalt nicht in Ordnung?“, neckt Pia.

„Oh je, sieht man mir das so an? Ich muss unbedingt mit jemandem sprechen!“, sagt Bettina, zieht Pia in eine abgelegene Besprechungsecke und schaut sich um, ob jemand sie beobachtet. „Du meine Güte! Schieß’ los!“, drängt Pia. „Stell’ dir vor, mein Chef rückt in den Vorstand auf. Er hat es heute im Meeting bekannt gegeben und er hat mich gefragt, ob ich den Schritt mit ihm mitmache. Allerdings kommen völlig neue Aufgaben auf mich zu: Videokonferenzen organisieren, internationale Meetings vorbereiten und vieles mehr.

Einerseits reizt mich die Aufgabe schon, andererseits gibt es viele Dinge, von denen ich keine Ahnung habe, und meine Fremdsprachenkenntnisse sind zwar o. k., aber sicher nicht so perfekt, wie ich sie für diese Position brauche. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll!“, erzählt Bettina verzweifelt. Was würden Sie an Stelle von Bettina tun?

Das schlägt Sina P. vor:

„Ich würde einen Termin mit meinem Chef vereinbaren und ihn fragen, welche neuen Aufgaben konkret auf mich zukommen. Dann würde ich ihm ehrlich sagen, welchen Aufgaben ich mich gewachsen fühle und in welchen Bereichen ich glaube, mich noch weiterbilden zu müssen.“

Begründung: „Wahrscheinlich weiß mein Chef gar nicht, wo bei mir noch Unsicherheiten bestehen. Ich bin sicher, er würde mit mir eine akzeptable Lösung finden und mir in den notwendigen Bereichen eine Weiterbildung zukommen lassen.“


Das meint Beate U.:

Ich würde ehrlich auf meinen Chef zugehen und ihm sagen, dass ich zwar grundsätzlich sehr an der Position interessiert bin und gerne mit ihm weiter zusammenarbeiten würde, aber sie nicht von Anfang an hundertprozentig ausfüllen könnte, weil mir in einigen Bereichen noch die notwendigen Qualifikationen fehlen, die ich mir erst aneignen muss.“

Begründung: „Mein Chef schätzt Ehrlichkeit und wird dann entscheiden, ob die Position für mich nach wie vor geeignet ist. Lieber kläre ich die Situation vorher, als hinterher an der neuen Aufgabe kläglich zu scheitern und meiner Karriere ernsthaften Schaden zuzufügen.“


So würde Heidrun A. reagieren:

„Mein Chef kennt mich schon seit Jahren, wenn er mir eine solche Position anbietet, wird er wissen, was er tut, und mir die Aufgabe auch zutrauen. Ich würde nach kurzer Überlegung begeistert „Ja“ sagen.

Begründung: „Wenn Qualifikationsdefizite wirklich auftauchen, kann ich meinen Chef immer noch um eine Weiterbildung bitten, oder sie auf eigene Kosten machen.“

 

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