Wir kommen alle immer wieder in Situationen, in denen es wichtig ist, wahr und unwahr klar unterscheiden zu können. Oft gibt der Gesprächspartner durch sein Verhalten unbewusst Hinweise auf eine Lüge. Einige dieser Verhaltensmerkmale habe ich hier näher für Sie beschrieben.
Die Rolle der Intuition
Wie Lucia aus unserem Beispiel selbst sagt: Meistens können wir uns auf unsere Intuition ganz gut verlassen. Teilweise handelt es sich dabei um unbewusst und blitzschnell ablaufende Analyseprozesse, die uns Informationen liefern. Vertrauen Sie diesem Gefühl. Wann Sie dagegen lieber aufpassen sollten, lesen Sie am Ende dieses Beitrags. Wenn Sie auf die folgenden Verhaltensmerkmale achten, werden Sie Ihre Intuition weiter verbessern.
Auf diese Verhaltensmerkmale kommt es an, um Lügner zu entlarven
Achten Sie auf den Gesichtsausdruck
Ein Lügner muss mehr Energie aufwenden, um den eigenen Gesichtsausdruck zu kontrollieren. Achten Sie vor allem auf die sogenannte Mikromimik! Diese blitzt immer kurz auf – wenn jemand mit seinem Gesprächsbeitrag beginnt oder endet oder zwischendurch eine Pause macht, weil er seine Gedanken neu ordnet.
Wenn Ihr Gegenüber lügt, zeigt die Mikromimik Anzeichen von Bedrängnis. Achten Sie auf die Augenbrauen: Wenn jemand lügt, zieht er sie unbewusst nach oben und gleichzeitig zur Mitte der Stirn; dadurch entstehen kleine Fältchen auf der Stirn.
Verdeckt Ihr Gesprächspartner Mund oder Nase?
Beides sind unbewusste Handlungen, mit denen Lügner sich manchmal verraten. Achten Sie auch darauf, ob die Mundpartie angespannt wirkt – das deutet zumindest darauf hin, dass der Sprecher unter Anspannung steht.
Achten Sie auf die Kopfbewegungen
Wenn wir etwas erzählen oder eine Frage beantworten, dann bewegen wir oft den Kopf ein wenig dazu. Bejahen wir eine Frage, nicken wir leicht; antworten wir mit „Nein“, schütteln wir ihn ein wenig. (Ungeübte) Lügner verraten sich oft dadurch, dass sie zwar mit „Ja“ antworten, aber dabei den Kopf schütteln.
Wie ist die Körperhaltung?
In einem entspannten Gespräch werden die Teilnehmer immer etwas dazu neigen, die Körperhaltung des anderen nachzuahmen (wir „spiegeln“). Dies erfolgt meist unbewusst.
Außerdem neigen wir uns unseren Gesprächspartnern zu. Sagt jemand bewusst nicht die Wahrheit, zieht er sich möglicherweise eher zurück, wendet sich also etwas ab. Da er sich auf das Aufrechterhalten seiner erfundenen Geschichte konzentrieren muss, wird er auch weniger spiegeln. Vielleicht dreht er den Körper sogar unbewusst in eine gegensätzliche Richtung.
Was ist mit dem Blickkontakt?
Fallen Sie nicht auf die veraltete Annahme herein, dass ein Lügner Ihnen nicht in die Augen sehen kann. Oft ist das Gegenteil der Fall – Lügner suchen den Blickkontakt, weil sie damit von ihrer Lüge ablenken wollen. Hier ist es hilfreich, wenn Sie den Sprecher etwas kennen – weil Sie dann einen Vergleich mit dem „normalen Verhalten“ ziehen können. Sie sollten auf jeden Fall aufmerksam werden, wenn Ihnen jemand den Blickkontakt regelrecht aufzwingt. Dann will er möglicherweise unbedingt, dass Sie ihm Glauben schenken.
Und was ist mit der Stimme?
Auch aus ungewöhnlichen Stimmveränderungen können Sie Rückschlüsse ziehen, wenn zum Beispiel die Stimme plötzlich höher, tiefer, schneller oder langsamer wird. Natürlich können solche Veränderungen auch auftreten, wenn das Gesprächsthema emotional ist – oder Ihr Gesprächspartner grundsätzlich eher gefühlsbetont reagiert.
Kommen die Antworten verzögert?
Ein weiteres Anzeichen für Lügen: Nach einer Frage zögert Ihr Gegenüber kurz mit seiner Antwort. Der Grund dafür kann sein, dass Ihr Gesprächspartner zuerst seine Story nochmal kurz durchgehen muss. Sagt jemand die Wahrheit, muss er das nicht – er kennt ja die Wahrheit und denkt sich nicht gerade eine Geschichte aus.
Hier ist Vorsicht geboten
Unsere Tipps geben Ihnen Hinweise, wie Sie Ihre Intuition stützen. Gerade in Situationen, in denen Menschen aus gutem Grund nervös sind (wozu zum Beispiel ein Vorstellungsgespräch gehört), können einige dieser Verhaltensweisen jedoch auch durch diese Nervosität bedingt sein. Achten Sie deshalb immer auch auf den Gesamteindruck, den jemand vermittelt.
Fazit: Wenn die Intuition Alarm schlägt, achten Sie auf obige Hinweise
Die meisten Lügner entlarven sich selbst, man muss sie nur beim Lügen ertappen. Mit etwas Übung werden Sie lernen, wann Sie Ihrer Intuition wirklich vertrauen können, und Sie werden Ihr Bauchgefühl durch erkenn-bare Indizien belegen. Sie können dann gezielter nachfragen und Ihren spontanen Eindruck überprüfen.