Das Geschäftsleben ist, darüber sollte sich Frau keine Illusion machen, nach wie vor männlich dominiert. Und wie Sie als Frau im Geschäftsleben ankommen, entscheiden häufig Männer.
Ihr Fachwissen muss natürlich auf jeden Fall stimmen, doch ein gutes Erscheinungsbild ist oft mehr als die halbe Miete. Hierzu gehören außer Ihrem Äußeren auch Mimik, Gestik und Körpersprache. Assistenz & Sekretariat Insideverrät Ihnen die wichtigsten Regeln für eine vollkommene Erscheinung im Arbeitsleben.
Die ersten drei Minuten entscheiden
Innerhalb der ersten drei Minuten haben Sie die stärkste Aufmerksamkeit Ihres Gesprächspartners. In dieser Zeit bildet er sich bereits eine Meinung und entscheidet z. B. dass Sie den angestrebten Job nicht bekommen. Ist dieser erste Eindruck positiver, so ist natürlich immer noch nicht gesagt, dass Ihre Bewerbung von Erfolg gekrönt ist. Doch Sie erhalten auf jeden Fall die Gelegenheit, Ihre Fähigkeiten und Stärken ins rechte Licht zu rücken. Daher kann Ihre Kleidung die Eintrittskarte bedeuten – oder auch nicht. Gute Produkte verkaufen sich in attraktiver Verpackung besser und dies gilt ganz sicher auch für Ihre Person!
Eher konservativ!
Grundsätzlich steht auch heute noch konservative Kleidung für Sachkompetenz und Glaubwürdigkeit. Wie viel Freiraum Sie bei der Wahl Ihrer Kleidung haben, ist natürlich situations- und branchenabhängig. Wenn Sie jedoch nicht sicher sind, wie die Erwartungshaltung Ihres Umfeldes ist, so sind Sie besser beraten, wenn Sie sich dezent und unauffällig präsentieren.
Stellen Sie sich diese Fragen
- Haben Sie die Chance, eine Stufe der Karriereleiter zu erklimmen?
- Ist hierfür Ihr derzeitiges Outfit noch passend?
- Machen Sie sich Gedanken darüber, wie Sie auf Ihre Mitmenschen wirken, die Sie nicht näher kennen?
- Vermitteln Sie durch Ihr Erscheinungsbild auch wirklich das, was Sie ausdrücken möchten?
Entwickeln Sie Ihren eigenen Stil
Ihr Äußeres sagt aus, wo Sie im Moment stehen – und auch, wie erfolgreich Sie sind. Nehmen Sie sich wichtig und investieren Sie Zeit in sich selbst. Finden Sie heraus, welche Pluspunkte Ihre Erscheinung aufweist und betonen Sie diese nach Möglichkeit. Überspielen Sie Minuspunkte so geschickt sie können. Finden Sie Ihren persönlichen Stil, der Sie unverwechselbar macht – dann brauchen Sie nicht jedem modischen Trend folgen. Wichtig ist nicht, dass sich Ihre Mitmenschen im nachhinein an Einzelheiten Ihrer Garderobe erinnern, sondern dass der positive, harmonische Gesamteindruck im Gedächtnis bleibt.
Vielleicht können Sie ein Accessoire zu Ihrem persönlichen Markenzeichen machen, an das sich Ihre Mitmenschen stets erinnern, wenn Ihr Name fällt? Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf – es wird Ihnen bestimmt gelingen, sich schon durch Ihr Äußeres und Ihr Auftreten einen kleinen Vorsprung zu verschaffen und Fachkompetenz und Souveränität auszustrahlen!
Tragen Sie nie zu enge Kleidung!
Dies sollte Ihr oberster Grundsatz sein. Locker umfließen sollte uns die Kleidung, nicht einzwängen. Die kleinere Größe lässt Sie keinesfalls schlanker erscheinen, das Gegenteil ist der Fall. Zu enge Hosen, Röcke oder Oberteile wirken im Geschäftsleben zu betont weiblich, zu aufreizend und vermitteln keine Professionalität. Selbst bei einer Traumfigur verschaffen Ihnen ein knapper Mini und ein hautenger Pullover eher einen Nachteil. Sie werden weniger ernst genommen und laufen Gefahr, als „Weibchen“ eingestuft zu werden.
Qualität vor Quantität
Kaufen Sie lieber ein Stück weniger und dafür Qualität – es zahlt sich aus! Verzichten Sie auf modische Extravaganzen, wenn Sie ein eher bescheidenes Budget zur Verfügung haben. Wählen Sie dezente Farben und gekonnte, aber zeitlose Schnitte, damit Sie Ihre Kleidungsstücke gut miteinander kombinieren können. Denn so können Sie sich auch mit wenigen Stücken immer wieder anders präsentieren.
Vier wichtige Kennzeichen für ein perfektes Outfit:
Frisur
Ihre Frisur ist für den Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung. Sie brauchen eine Frisur, die wenig Mühe macht und sich leicht bändigen lässt. Ein guter Schnitt, der alle 4 bis 6 Wochen erneuert werden sollte, ist Voraussetzung. Es versteht sich von selbst, dass Ihre Haare stets frisch gewaschen und tadellos gepflegt sein müssen.
Eine wallende Mähne gehört nicht ins Geschäftsleben und signalisiert keine Professionalität. Vorsicht ist geboten bei Schleifen, üppig verzierten Spangen und Kämmen. Gefärbte Haare brauchen besonders sorgfältige Pflege – ein nachwachsender Haaransatz sieht unschön und nachlässig aus.
Die Frisur sollte dem Gesicht den passenden Rahmen geben und es nicht erdrücken. Sie sollte zur Gesichtsform passen:
Tragen Sie also bei einem runden Gesicht keine verspielte Lockenfrisur und bei einem länglichen Gesicht keine gerade geschnittene, lange und glatte Frisur.
Mit einem halblangen Schnitt oder auch einer modischen Kurzhaarfrisur sind Sie meist gut beraten.
Schuhe
Auch Ihre Schuhe sind ausschlaggebend für Ihren Gesamteindruck. Billigschuhe mit Plastiksohlen machen Ihr gutes Erscheinungsbild mit einem Schlag zunichte. Kaufen Sie also nur ledergefütterte Schuhe mit Ledersohle. Sie behalten auch nach längerem Tragen Ihre Passform, sofern Sie sie am Abend auf Schuhspanner ziehen und ihnen regelmäßig Pflege gönnen.
Sie verlängern die Lebensdauer, wenn Sie ihnen vor dem nächsten Tragen eine Ruhepause zugestehen. Wenn Sie sich keine ganze Palette zulegen können, sollten Ihre Schuhe zu vielen Kleidungsstücken passen. Wählen Sie daher neutrale Farben und einen halbhohen Absatz. Tragen Sie im Geschäftsleben keine Schuhe mit auffallenden Verzierungen, in Metallicfarben oder Sandaletten. Weiße Schuhe eignen sich auf gar keinen Fall für den Beruf.
Stiefel sind bei schlechtem Wetter ein Segen, ins Büro gehören sie nicht. Sorgen Sie also dafür, dass Ihnen ein Paar Schuhe zum Wechseln zur Verfügung stehen.
Hände
Ihre Hände sind fast immer sichtbar. Deshalb müssen sie stets bestens gepflegt sein! Beugen Sie rauher Haut vor, indem Sie regelmäßig Handlotion verwenden. Die Nägel sind immer gut gefeilt und haben keine Risse und Unebenheiten. Überlange Nägel stören im Geschäftsleben.
Auch rotlackierte „Krallen“ passen nicht zum zurückhaltenden Outfit einer Businessfrau. Mit einem neutralen, hellen Nagellack und nur mäßig langen Fingernägeln können Sie Ihre Hände am wirkungsvollsten in Szene setzen. Abgenagte Fingernägel machen ganz sicher den positiven Eindruck, den Sie vermitteln möchten, schlagartig zunichte.
Hosen
Sie werden vielleicht glauben, Hosen seien Frauen im Berufsleben jederzeit gestattet. Dies kann sich als gefährlicher Irrtum entpuppen. Es gibt durchaus Unternehmen, in denen es nicht gern gesehen wird, wenn Mitarbeiterinnen Hosen tragen.
Also ist es besser, sich vorher diskret zu erkundigen. Sollten Sie sich in einem Unternehmen bewerben wollen, dessen Unternehmenskultur Ihnen nicht bekannt ist, so ist es sinnvoll investierte Zeit, sich am Morgen oder Abend in der Nähe des Ausgangs aufzuhalten, um so schon einen Eindruck vom Erscheinungsbild der übrigen Mitarbeiter zu bekommen.
Wenn Sie sich bei dem nachfolgenden Vorstellungsgespräch schon vom Äußeren her harmonisch in das betreffende Unternehmen einfügen, kann Ihnen dies durchaus einen kleinen Vorsprung vor Ihren Mitbewerberinnen verschaffen. In vielen Positionen sind Sie jedoch mit einem schicken Hosenanzug richtig angezogen. Achten Sie bitte darauf, dass die Hose nicht zu eng sitzt – Sie sollten bequem die Hände in die Hosentasche schieben können, dann ist der Sitz richtig. Allerdings nur zum Probieren.
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, wie viel Ausschnitt ein Oberteil haben darf. Erfahren Sie außerdem, welcher Schmuck zu Ihnen passt und im Geschäftsleben am besten ankommt.
Autorin: Brigitte Ruhleder, Dozentin für Management-Seminare (u. a. Management- Institut Ruhleder, Bad Harzburg)