Etiketteregeln 2008: Neue Umgangsformen braucht das Land


Was ist neu, was ist veraltet? Einige Etiketteregeln sind nicht mehr zeitgemäß, weil sie nicht mehr zu unserer Gesellschaft passen. Neue Fragen tauchen auf, zu denen es noch keine Antworten gibt. Und einige Themen bereiten nach wie vor große Unsicherheiten.

Der große Knigge erläutert Ihnen in seiner aktuellen Ausgabe kurz und knapp, was (noch) empfehlenswert ist und wo alte Regeln durch neue Empfehlungen abgelöst werden.

Sind Abkürzungen wie „a.s.a.p." und „u.A.w.g." nach den Etiketteregeln 2008 noch empfehlenswert?

Generell gilt: Verwenden Sie Abkürzungen nur, wenn Sie ganz sicher sind, dass der Empfänger sie versteht. Machen Sie sich die Mühe und schreiben Sie den Text besser aus, um Missverständnisse zu vermeiden.

Das gilt auch für neue Abkürzungen, die in E-Mails üblich sind. Denksportaufgaben für den Empfänger, dass "2L8" (too late) "zu spät" bedeutet, sind fehl am Platz. Das Kürzel "MfG" als Ersatz für "Mit freundlichen Grüßen" wirkt nachlässig und unhöflich.

Warum Sie Dokumente, Broschüren und PDF-Dateien nach den Etiketteregeln 2008 nicht mehr mit "in der Anlage" versenden sollten

Die Formulierung "In der Anlage schicke ich Ihnen den Prospekt" ist immer noch beliebt, war jedoch noch nie eine empfehlenswerte Formulierung. Ironiker fragen sich, in welcher Anlage sich der Absender befindet: In der Tennisanlage? Oder in der Gartenanlage?

Besser so:

  • Das Angebot finden Sie auf Seite 20 der mitgeschickten Broschüre.
  • Wie angekündigt, sende ich Ihnen die Unterlagen zu.
  • Bitte schauen Sie sich die mitgeschickten Entwürfe in Ruhe an.

Stimmt es nach den Etiketteregeln 2008 immer noch, dass man vor dem Dessert nicht über Geschäftliches spricht?

Diese Etiketteregel hat nach wie vor Bestand. Beim Essen sollte es in erster Linie um das persönliche Kennenlernen, die Beziehung und den informellen Austausch gehen. Geschäftliche Themen können - im wahrsten Sinne des Wortes - auf den Magen schlagen und den Appetit verderben.

Nach dem Dessert, wenn alle gesättigt, zufrieden und einander wohlgestimmt sind, ist ein guter Zeitpunkt, um einen thematischen Schlenker zum Geschäftlichen zu machen.

Darf man nach den Etiketteregeln 2008 mittlerweile per E-Mail kondolieren?

Eine Reaktion lediglich per E-Mail genügt auch nach den Etiketteregeln 2008 nicht. Wenn ein Mensch gestorben ist, sind Ihre Anteilnahme und Ihr Mitgefühl gefragt. Dieses sollten Sie mit einem handschriftlichen Brief oder einer passenden Karte ausdrücken. Nicht mit der elektronischen Post.

Neu nach den Etiketteregeln 2008: Erste Reaktion per E-Mail
Erfahren Sie per E-Mail, dass ein Geschäftspartner, ein Bekannter oder ein Sportkollege wegen eines Todesfalles nicht zu erreichen ist, ist eine erste Reaktion per E-Mail angebracht. Sie ersetzt die Trauerkarte jedoch nicht.

Die wichtigsten Etiketteregeln 2008 finden Sie in Der große Knigge - Mit Takt und Stil zum Ziel.

Warum Sie nach den Etiketteregeln 2008 nicht mit "U. Meyer" unterschreiben sollten

Manchmal bekommt man E-Mails, die mit "U. Meyer" oder "G. Schulze" unterzeichnet sind. Das macht die Antwort schwierig. Nicht immer ist der komplette Name aus der E-Mail ersichtlich. Soll man sich für die Anrede "Herr Meyer" oder für "Frau Meyer" entscheiden? Die Chancen stehen 50 Prozent. Schreiben Sie Ihren vollen Vornamen bei der Unterschrift besser dazu. So sind peinliche oder ärgerliche Verwechslungen ausgeschlossen.