Internationale Etikette: Das sollten Sie bei US-Kunden beachten


Das Bild des „Amerikaners“ ist von starken Klischees geprägt. Sie und Ihr Chef sollten sich bewusst machen, dass bei US-Amerikanern hinter der vermeintlichen Lockerheit und dem gegenseitigen Anreden mit Vornamen sehr wohl ein knallharter Arbeitsstil sowie eine deutlich prüdere Lebenseinstellung stehen können.

Achten Sie darauf: Direktheit und Offenheit kommen im Umgang mit US-amerikanischen Kunden gut an. Die europäische Art mit ihren für uns völlig normal wirkenden Indirektheiten und Andeutungen empfinden nicht wenige US-Amerikaner als „Falschheit“, ähnlich wie wir dies irrtümlicherweise bei Asiaten empfinden.

Beispiel: Ihr Chef ist mit einer Entscheidung seines amerikanischen Geschäftspartners nicht einverstanden. Er umschreibt seine Bedenken, indem er sagt: „Im Grunde stimme ich Ihnen zu, einige Details zu diesem Thema sollten wir aber morgen noch einmal besprechen.“ Der Amerikaner hätte gerne sofort eine klare Aussage.

Fremdsprachenkenntnisse sind bei US-Bürgern nicht selbstverständlich.

Hingegen sollten Sie und Ihr Chef besonders fit in der englischen Sprache sein. Nützlich ist es dabei, sich vor allem mit Tabuwörtern zu befassen, von denen es in den USA einige gibt.

Beispiele: Sagen Sie niemals „back“ (das bedeutet soviel wie Hintern), wenn Sie Rückseite meinen, sondern „rear“. Wenn Sie von „verschrauben“ sprechen, sagen Sie nicht „screw“(dieses Wort steht in Verbindung mit einer vulgären Wortwendung, die den Beischlaf bezeichnet), sondern „fasten by screws“. Und ein Stein wird in den USA niemals als „stone“ („to be stoned“ bedeutet zugedröhnt sein) bezeichnet, sondern als „rock“ oder „pebble“.

Bei Verhandlungen in einem Konferenzraum gilt:

Der Platz rechts neben dem Vorsitzenden ist der wichtigste. Auch die anderen Plätze in der unmittelbaren Nähe des Vorsitzenden sind so genannte power seats. Bei großen Treffen sind die Plätze an der Wand den am wenigsten wichtigen Teilnehmern vorbehalten.

Geschäftsleute in den USA wissen um die Bedeutung der Sitzpositionen bei Konfrontationen.

Erwartet Ihr Chef eine Auseinandersetzung mit einer Person, die ebenfalls am Gespräch mit dem Vorsitzenden teilnimmt? Dann ist es empfehlenswert, wenn Ihr Chef sich auf die gleiche Tischseite neben seinen wahrscheinlichen Gegner setzt. So kann er dem gegenübersitzenden Vorsitzenden seinen Standpunkt vortragen, ohne durch direkten Blickkontakt mit dem Gegner die Spannung unnötig zu erhöhen.

Vermeiden Sie direkte Konflikte mit US-Partnern.

Gehen Sie nie in den direkten verbalen Schlagabtausch. Wenn Sie Ihre Position klar und sachlich dargestellt haben und sich herausstellt, dass Sie mit Ihrem Geschäftspartner völlig gegensätzlicher Meinung sind, sollten Sie es dann auch gut sein lassen und einfach schweigen. Vermeiden Sie sinnlose Wiederholungen Ihrer Position und übermäßige Argumentationsschleifen („Wie ich schon mehrfach sagte...“).

Wenn Ihr Gesprächspartner in seinem Büro stehen bleibt, wenn Sie eintreten,

heißt das, dass er wenig Zeit hat und das Gespräch bald beenden möchte. Diese unausgesprochene Nachricht gilt in den USA nicht als unhöflich und ist wirkungsvoll: Das Gespräch bleibt kurz und sachlich.

Ein Tabu ist in den USA das Gespräch über den Schreibtisch hinweg.

Ist keine Sitzecke vorhanden, sollte man sich für geschäftliche Gespräche besser in einem Konferenzraum, der Kaffeebar oder an einem anderen Ort treffen.

 

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