Ein Geschäftspartner oder ein Mitarbeiter ist für längere Zeit erkrankt. Sich dann beim Betroffenen zu melden, also Wünsche zur Genesung zu verschicken, zeugt von Stil und Einfühlungsvermögen.
Allerdings: Genesungswünsche an einen erkrankten Menschen zu schreiben, gehört nicht gerade zu den leichtesten Aufgaben. Und Ihr Chef macht diese schwierige Aufgabe garantiert zu Ihrem Problem. "Schreiben Sie mal was Schönes zur Genesung", sagt er vermutlich nur. Und schon beginnen Sie mit dem Grübeln.
Das Sekretärinnen Handbuch sagt Ihnen, was Sie auf gar keinen Fall in Ihren Genesungswünschen schreiben sollen und wie Ihre Alternativen aussehen könnten.
So nicht:
Wir hoffen sehr mit Ihnen auf eine baldige und vollständige Wiederherstellung Ihrer Gesundheit.
So klingen Ihre Genesungswünsche sehr distanziert und nicht sonderlich einfühlsam. "Wiederherstellung" erinnert mehr an die "Wiederherstellung" von Dateien. Im Zusammenhang mit Gesundheit und Genesung erscheint das Wort sehr unangebracht. "Baldige" ist die besonders gewollt höfliche Formulierung für "schon bald" oder "sehr bald".
Besser so:
Wir hoffen, dass Sie schon bald wieder ganz gesund sein werden.
So nicht:
Mit Betroffenheit habe ich von Ihrer derzeitigen Erkrankung erfahren.
"Derzeitig" hört sich an als hätte der Betroffene jede Woche ein anderes Leiden. Außerdem: "Mit Betroffenheit" schreibt man auch in Kondolenzbriefen. Also: Bei Genesungswünschen besser nicht betroffen sein.
Besser so:
Ich habe heute erfahren, dass Sie erkrankt sind. Das tut mir sehr leid.