Dieser Satz wurde in den Schulen früher gelehrt. Damit sollte ausgedrückt werden, dass ein Brief niemals mit dem Wort „ich“ anfangen darf. Gilt dieselbe Regel auch heute noch?
Für die moderne Korrespondenz gilt:
Schreiben Sie so, wie Sie sprechen, möglichst ungekünstelt und ohne Schnörkel. Das heißt: Auch spontane Gefühlsäußerungen dürfen über den Brief vermittelt werden und dann ist das „Ich“ zu Beginn eines Briefes keine Stilsünde mehr: „Guten Morgen, Sabine, ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass du vollkommen gesund aus dem Krankenhaus entlassen worden bist ...“
In der offiziellen Geschäftskorrespondenz, vor allem mit Kunden, ist es jedoch ratsam, im gesamten Brief möglichst viele Sie-Botschaften zu senden. Dann hat der Empfänger das Gefühl, dass auf seine Bedürfnisse eingegangen wird: „Guten Tag, Herr Meier, Sie haben versucht, mich telefonisch zu erreichen ...“ Ausnahme: Ich-Anfänge sind dann angebracht, wenn ein anderer Satzbau gekünstelt wirkt oder der Beginn mit einem „Ich“ ehrlicher wirkt.