"Der Suppenteller wird nicht gekippt." "Angestoßen wird nur mit perlenden
Getränken." "Die Serviette gehört nach Gebrauch nicht mehr auf den Tisch." "Nach einem ´Doggy-Bag´ zu fragen ist stillos ..." Es gibt "Restaurant-Regeln", die sind scheinbar unantastbar. Doch das stimmt nicht. Denn auch die Umgangsformen in Restaurants - egal ob bei privaten oder geschäftlichen Anlässen - unterliegen einem ständigen Wandel. Und damit ist manches, was früher noch galt, lange überholt!
Etikette heute: Mit Stil zum Erfolg - beruflich und privat!
1. geänderte Restaurant-Regel: Der Aperitif darf doch mit an den Tisch!
Die "alte" Restaurant-Regel besagt: Ein Aperitif wird nicht mit an den Tisch genommen. Dafür gibt es gute Gründe: zum Beispiel weil am festlich eingedeckten Tisch kein Platz für weitere Gläser ist und/oder weil der schöne Anblick der festlichen Tafel dadurch beeinträchtigt wird. Deshalb sollten Sie bei festlichen Anlässen mit Menü oder Buffet, bei denen die Tafel vollständig eingedeckt ist, auch heute noch den Aperitif nicht mit an den Tisch nehmen.
Für À-la-Carte-Bestellungen gilt die alte Restaurant-Regel aber nicht mehr!
Wenn Sie beispielsweise, weil Ihr Tisch noch hergerichtet wird, an der Bar oder in der Lobby einen Aperitif zu sich nehmen und ihn nicht halb voll zurücklassen möchten, nehmen Sie den Aperitif mit an den Tisch. Die elegantere Lösung: Sie bitten die Servicekraft, den Transport für Sie zu übernehmen.
2. geänderte Restaurant-Regel: Keine 3 Gänge mehr im Sterne-Restaurant
"Früher" galt die Restaurant-Regel: Im Sterne-Restaurant wird ein Menü serviert. Aufgrund der geänderten Lebensweisen hat sich diese Restaurant-Regel überholt. Wenn Sie zum Beispiel erst am späteren Abend zum Essen gehen, kann es durchaus passieren, dass Sie so spät keinen Nachtisch mehr essen und auch keinen Espresso mehr trinken möchten. Das ist vollkommen in Ordnung. Geschultes Personal weiß das und handelt entsprechend.
3. geänderte Restaurant-Regel: Hier dürfen Sie jetzt danach fragen
Ist es Ihnen auch schon aufgefallen: In immer mehr Restaurants ist es "keine Schande mehr", nach einem ´Doggy-Bag´ zu fragen, also darum zu bitten, die halbe Pizza oder das halbe Hähnchen, die oder das man nicht geschafft hat, in der Küche einpacken zu lassen, um es für den Verzehr am nächsten Tag mitzunehmen.
Der Grund liegt auf der Hand: In der heutigen Zeit ist eine Restaurant-Regel, die vorschreibt, dass Essen weggeworfen werden muss, nicht mehr zu halten. Aber: Wie Sie schon an den beiden oben beschriebenen Speisen gesehen haben: Der ´Doggy-Bag´ ist in gehobenen Restaurants immer noch nicht gerne gesehen - und gehört dort auch nicht hin.
4. geänderte Restaurant-Regel: Den Suppenteller dürfen Sie jetzt kippen
Früher hat es der feinen Tischsitte widersprochen, den Suppenteller zu kippen. Sie haben das vermutlich auch noch gelernt. Das hat sich geändert. Sie dürfen heute den Teller zu sich hin oder von sich wegkippen, ohne dass Sie einen Stilfehler begehen.
Ob Sie den Rest aus einer Suppentasse austrinken dürfen, lesen Sie in Etikette heute - Mit Stil zum Erfolg.
5. geänderte Restaurant-Regel: Trinkgeld jetzt auch per EC oder Kreditkarte
Hartnäckig hält sich die in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts entstandene Restaurant-Regel, dass Sie bei Bezahlung mit der Kreditkarte den Trinkgeldbetrag in bar zahlen. Natürlich - wenn Sie das Trinkgeld bar dazulegen, ist das den meisten Servicekräften am liebsten. Zwingend ist das aber nicht mehr.
Möchten Sie das Trinkgeld per Kreditkarte zahlen, schreiben Sie "Trinkgeld" beziehungsweise "Tip" unter den Rechnungsbetrag. Dann wird das bei der Abrechnung berücksichtigt - und der Wirt weiß bei der Abrechnung, welcher Trinkgeldbetrag beinhaltet ist.