Enger als Sie arbeitet in Ihrem Unternehmen wohl kaum jemand mit Ihrem Chef zusammen. Das ist eine wunderbare Sache, aber diese Nähe hat ihre Schattenseiten. Da gibt es eine Menge Fallstricke, in denen man sich verheddern kann bei der Gratwanderung zwischen Chef-Mitarbeiter-Verhältnis und Vertrautheit. Gerade in Gesprächen unter vier Augen mit Ihrem Chef können Sie sich leicht in die Nesseln setzen.
Vermeiden Sie alles, was Ihr Chef als zu große Vertraulichkeit auslegen könnte. Um Fehler in der Zusammenarbeit zu vermeiden, sollten die folgenden Punkte unbedingt tabu sein:
Undiplomatisch vorgebrachte Kritik
Je nachdem, wie vertraut Ihr Verhältnis zu Ihrem Chef ist, können Sie durchaus Kritik anbringen, wenn sie berechtigt ist. Sie sollten dabei aber in Bezug auf Inhalt und Tom immer diplomatisch bleiben und deutlich machen, dass Sie die Autorität Ihres Chefs damit nicht antasten wollen.
Ganz wichtig, um diesen Fehler in der Zusammenarbeit garantiert zu vermeiden: immer sachlich die Fakten nennen.
"Herr Müller, ich finde es nicht in Ordnung, wenn Sie mir die Post immer erst kurz vor Feierabend zur Bearbeitung auf den Tisch legen. Ich gerate so jeden Tag unter enormen Zeitdruck. Was halten Sie davon, wenn Sie mir die Briefe in Zukunft spätestens um 14 Uhr geben?"
Intime Details aus dem Privatleben
Schön, wenn Ihr Chef Ihnen etwas aus seinem Privatleben erzählt. Machen Sie nicht den Fehler in der Zusammenarbeit, ihn von sich aus danach zu fragen. Das fassen Chefs fast immer als Einbruch in ihre Privatsphäre auf. Haken Sie auch nicht nach, wenn er Ihnen etwas einmal erzählt hat.
Das Gleiche gilt für Ihr eigenes Privatleben. Wenn Ihr Chef danach fragt, können Sie darauf antworten, müssen es aber nicht. Wenn Sie antworten, vermeiden Sie lange Geschichten oder zu intime Details. Wenn Sie nicht antworten möchten, sagen Sie ihm, dass Sie darüber lieber nicht sprechen wollen.
Weiterer Quell für Fehler in der Zusammenarbeit: Männer reden anders, Sekretärinnen auch
Fakt ist: Frauen sprechen in der Regel indirekter und umschreibender als Männer. Nun ist diese Art, sich auszudrücken, in machen Situationen durchaus angebracht, zum Beispiel, wenn Sie höflich und respektvoll wirken oder Konflikte vermeiden wollen. Aber immer, wenn es darum geht, klare Informationen zu übermitteln, sollten Sie die "männliche" direkte Sprache wählen.
Nichts hassen Chefs mehr, als wenn sie Fakten wissen wollen und jemand um den heißen Brei herumredet. Hier einige Beispiele, wie Sie aus indirekten Äußerungen direkte machen und so Fehler in der Zusammenarbeit vermeiden können:
Indirekt / weiblich | Direkt / männlich |
Muss der Brief unbedingt noch heute raus? | Ich möchte den Brief morgen schreiben, ist das okay? |
Herr Müller, schauen Sie mal auf die Uhr. Wissen Sie eigentlich, wie spät es ist? | Herr Müller, es ist kurz vor neun. Sie müssen in fünf Minuten aus dem Haus. |
Ich werde mal sehen, welche Informationen ich für Sie zusammenstellen kann. | Sie bekommen die Informationen morgen. |
Wir sollten uns mal über den Betriebs- ausflug im nächsten Monat unterhalten. | Ich möchte mit Ihnen die Details des Betriebsausflugs im nächsten Monat besprechen. Wann haben Sie Zeit? |
Irgendjemand muss sich um die Telefon- anlage kümmern. Da stimmt was nicht. | Bitte schauen Sie sich die Telefonanlage an. Anrufende werden dauernd auf die Faxleitung umgeleitet. |
Auf Geschäftsreise: Wollen Sie (wir) nicht mal eine Pause machen? | Ich brauche eine Pause. Bitte halten Sie an der nächsten Raststätte an. |