Wie die Körpersprache das Arbeitsklima und die Umsätze beeinflusst


Vielleicht haben Sie das schon einmal erlebt: Chefs und Kollegen, die nicht anklopfen und mit der Tür ins Haus fallen, sorgen für Frust und Abwehrhaltung. Günther Hübner, Körpersprache-Experte und Mitglied des Deutschen Knigge-Rats mahnt: "Respektieren Sie auch im Betrieb die Distanzbedürfnisse anderer!" Jeder Arbeitsplatz hat unsichtbare Grenzen, die Sie nicht unkommentiert überschreiten sollten.

Der große Knigge – Sicher auftreten bei geschäftlichen, offiziellen und privaten Anlässen

Setzen Sie mit Ihrer Körpersprache ein Signal

Niemand mag es, wenn andere Menschen uneingeladen und selbstverständlich ins persönliche Territorium eindringen. Durch kurzes Innehalten, ein freundliches Zunicken und Zulächeln senden Sie allein durch Ihre Körpersprache Signale des Respekts. Ruckartige Bewegungen, laute Geräusche und fehlender Blickkontakt im fremden Territorium können stattdessen Feindseligkeiten hervorrufen und fördern.

Doch nicht nur der Gast, sondern auch die Person am Schreibtisch hat nonverbale Pflichten. Selbst wenn man mitten in der Arbeit steckt oder telefoniert, sollte man dem anderen per Körpersprache kommunizieren "Ich habe dich gesehen." Denn: Einen Besucher "nur" einfach hereinzubitten, ihn dann aber minutenlang keines Blickes zu würdigen, ist unhöflich. Das sollten sich auch Vorgesetzte nicht erlauben. Günther Hübner: "Das Gefühl kennt keine Hierarchie, aber es reagiert auf Beachtung und Missachtung."

Sofortige Kontaktaufnahme per Körpersprache

So eine Missachtung hat nicht nur Auswirkungen auf das Arbeitsklima, sondern auch auf die Kauflust des Kunden. Der modernste Messestand und die edelste Geschäftseinrichtung verfehlen ihre Wirkung, wenn das Personal durch seine Körpersprache  signalisiert, dass es mit sich selbst beschäftigt ist. "Wer nicht innerhalb weniger Sekunden eines Blickes gewürdigt und damit ohne Worte kontaktiert wird, empfindet auch keine persönliche Ansprache", so Hübner.

Wenn aus Körpersprache Berührung wird: Vorsicht beim Handreichen

Auch die zum Gruß gereichte Hand kann eine Begegnung gleich zu Beginn auf die schiefe Bahn bringen. Viele Firmenvertreter wollen mit ihrer Körpersprache  ihrem Gegenüber signalisieren, wie offen sie sind und reichen ihren Kunden immer sofort die Hand. Dabei treten sie nur leider in ein Fettnäpfchen, wenn sie der Gast sind.

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Denn: Grundsätzlich heißt der Gastgeber seine Gäste willkommen, indem er
ihnen die Hand reicht. Der "zuvorkommende" Besucher, der schon mit ausgestrecktem Arm auf seinen Gesprächspartner losgeht, lasse dem Gegenüber keine andere Wahl mehr und missachte allein durch seine Körpersprache die Spielregeln der Gastfreundschaft. Wer dann auch noch zupackt wie ein Schraubstock oder die fremde Hand so gründlich schüttelt wie ein Barmixer den Cocktail, begeht einen nonverbalen Stilbruch. Der folgende verbale Austausch ist unbewusst gestört.