In unserem Unternehmen sind die Mitarbeiter bestrebt, den Schreibstil kundenorientierter zu gestalten. Hierzu habe ich gerade an einem Workshop teilgenommen und erfahren, dass anstelle von "Sehr geehrte Damen und Herren" nunmehr diese Anrede geschrieben wird:
Sehr geehrte Damen,
sehr geehrte Herren,
In meinem Sekretärinnen-Handbuch habe ich unter der DIN 5008 keine entsprechende Regel gefunden. Ist es korrekt, dass die einzeilige Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" veraltet ist und nicht mehr geschrieben wird? Gibt es eine Richtlinie dafür?
Das sagt Claudia Hovermann, Chefredakteurin des Sekretärinnen-Handbuchs – Ihrem Erfolgsratgeber für Sekretariat und Assistenz -, dazu:
Die DIN 5008 gibt keine Empfehlung zur inhaltlichen Gestaltung der Anrede. Die Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" ist unserer Meinung nach immer noch gültig, möglich und keinesfalls unmodern.
Die Variante "Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren" kann man schreiben, wenn man mal in der Anrede etwas anderes schreiben möchte. Wir empfehlen Ihnen, die Anrede in einer Zeile zu schreiben. Nur wenn Sie Personen namentlich in einem Brief anreden und deren Namen sehr lang sind oder es sich um Doppelnamen handelt, dann empfiehlt es sich, für die zweite Anrede eine zweite Zeile zu nehmen:
Beispiel:
Sehr geehrter Herr Salmen-Henkenjohann,
sehr geehrter Herr Gerken-Freibergen,
Wenn Sie einen Brief an drei Personen schreiben, nehmen Sie am besten für jede Anrede eine Zeile. Und wenn Sie etwas mehr Aufmerksamkeit beim Empfänger erreichen möchten, dann empfehlen wir Ihnen, die Anrede-Variante "Guten Tag, sehr geehrter Herr Müller". Idealerweise erhält jede Person einen eigenen Brief. Das wäre stilvoller.
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