Viele, um genau zu sein, viel zu viele Briefe und E-Mails sind gespickt mit umständlichen und veralteten Formulierungen und Floskeln. In dem Beitrag „Die schlimmsten Stilsünden in der Korrespondenz und wie Sie zeitgemäß und mit Pfiff formulieren“ des SekretärinnenBriefeManager finden Sie viele anschauliche Beispiele und pfiffige Alternativen für eine frische Korrespondenz.
Denn „zur Kenntnis nehmen“, „gemäß“, „mitteilen“ & Co. haben in einer zeitgemäßen Korrespondenz nichts mehr verloren.
anscheinend, scheinbar
Ehrlich, wer kennt schon den deutlichen und nicht nur feinen Unterschied zwischen anscheinend und scheinbar? Scheinbar gibt es nicht viele, die das wissen. Oder muss es heißen: Anscheinend gibt es nicht viele, die das wissen?
Scheinbar bedeutet: nur dem äußeren Eindruck nach, in Wirklichkeit nicht vorhanden, nicht wirklich, eben nur scheinbar, nur zum Schein, nur so scheinend, angeblich, vorgeblich, vermeintlich, vorgetäuscht, trügerisch.
Scheinbar drückt also aus, dass etwas nur dem äußeren Eindruck nach so ist, nicht tatsächlich.
Beispiele:
- Die Sonne dreht sich nur scheinbar um die Erde. In Wirklichkeit dreht sich die Erde um die Sonne, auch wenn es von der Erde aus betrachtet umgekehrt aussieht.
- Die Zeit steht scheinbar still. Tatsächlich tut sie es nicht.
Anscheinend bedeutet dem Anschein nach, allem Anschein nach, wie es scheint, offenbar, offensichtlich, wohl, vermutlich, wahrscheinlich, womöglich, wie man sieht.
Anscheinend drückt also die Vermutung aus, dass etwas so ist, wie es zu sein scheint.
Beispiele:
- Der Chef zur Sekretärin: „Warum ist Frau Kluge heute nicht da?“
- Die Sekretärin: „Anscheinend ist sie krank.“
Die Sekretärin vermutet, dass etwas so ist, wie es erscheint oder wie es wahrscheinlich ist.
Sie rufen jemanden an und erreichen ihn nicht. Daraus schließen Sie vermutlich zu Recht: Anscheinend oder offensichtlich ist derzeit niemand im Haus.
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