Stilblüten des Monats - April 2007




„Unter Bezugnahme“ ist nur eine der Floskeln, die sich immer wieder in unsere Korrespondenz einschleichen. Achten Sie auf einen sauberen Schreibstil.

 

Stilblüte

Unter Bezugnahme auf Ihre E-Mail vom 26.07.2006 teilen wir Ihnen mit, dass eine Veräußerung unseres o. g. Objektes derzeit nicht in Betracht gezogen wird.

Das sagt Office Korrespondenz aktuell dazu:
Beamtendeutsch in seiner vollendeten Form. Jedoch stammt dieser Brief nicht aus einer Behörde, sondern von einem großen Filialisten.

 

Alternative Formulierung

  • Das Objekt, für das Sie sich interessieren, steht zurzeit nicht zum Verkauf.
  • Wir beabsichtigen zurzeit nicht, dass Objekt xy zu verkaufen.

 

Und noch eine E-Mail

Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Schreiben vom 12. Oktober 20.. haben Sie uns ein Angebot betreffs einer Renovierung unserer Räumlichkeiten zugesandt. Urlaubsbedingt wird sich die Konkretisierung der Arbeiten noch etwas verziehen. Wegen eines Termins werde ich mich dann rechtzeitig mit Ihnen in Verbindung setzen.
MfG

Das sagt Office Korrespondenz aktuell dazu:
Eine etwas aufgeblähte E-Mail, die sich besonders höflich anhören sollte. Dabei wird aber so ziemlich alles falsch gemacht. Statt „betreffs“ hört sich „für die“ schon besser an und warum wird anstelle von „Konkretisierung“ nicht einfach „Beginn“ geschrieben?

Ruiniert werden die vermeintlich höflichen Formulierungen durch die abgekürzte Grußformel. Das ist sehr schlechter Stil und unhöflich.

Lustig finden wir, dass sich die Konkretisierung „verziehen“ wird. Gemeint war sicherlich „verzögern“.
Und: Da das Angebot sicher von jemandem unterschrieben war, hätte man diese Person auch persönlich anreden können, statt auf „Sehr geehrte Damen und Herren“ auszuweichen.

 

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