Egal ob Sie Geschäftsbriefe schreiben, Briefe für Ihren Verband und Verein – oder auch private Schreiben verfassen: Wie möchten Sie persönlich nach außen wirken? Wie soll Ihr Unternehmen oder Ihr Verband nach außen wirken? Altmodisch, verstaubt und behäbig? Oder innovativ, dynamisch und vertrauenswürdig?
Wenn Sie der Meinung sind, dass eher die letzten Eigenschaften der Corporate Identity des Unternehmen, Verbandes oder Vereins entsprechen (sollten) und auch Ihren privaten Briefen gern diese Anstrich geben, dann heißt es nun Abschied nehmen: Abschied von den zehn peinlichsten, aber erstaunlicherweise immer noch häufig anzutreffenden Floskeln in der Korrespondenz, die dem heutigen Sprach- und Schriftstil nicht mehr entsprechen und sich gelegentlich – bei genauerer Betrachtung – als schlichtweg falsch erweisen.
Etikette heute – Mit Stil zum Erfolg, beruflich und privat
1. In der Anlage finden Sie
Sicher, wer diese Floskel verwendet, möchte zum Ausdruck bringen, dass er dem Empfänger des Briefes oder der Sendung etwas mitgeschickt hat. Und warum sagt er es nicht? Statt Klartext zu reden, gibt er den verklausulierten Hinweis, dass er das angesprochene Gut offensichtlich draußen, in der (Grün-)Anlage versteckt hat.
So ist es modern und zeitgemäß:
- Wie versprochen, habe ich Ihnen den Prospekt mitgeschickt.
- Die mitgeschickten Unterlagen informieren Sie über …
- Im Umschlag findest du auch die Postkarten, die ich dir versprochen habe.
2. Beigefügt erhalten Sie/Wir senden Ihnen beigefügt
Hand aufs Herz: Was heißt das nun? Wer ist beigefügt? Die Unterlagen? Wohl kaum. Denn wenn Sie die beiden Sätze genau unter die Lupe nehmen, stellen Sie fest, dass es sich hierbei streng genommen um grammatikalischen Blödsinn handelt. In dem Satz "Beigefügt erhalten Sie" bezieht sich das Wort "beigefügt" auf "Sie". Und damit liegt der Empfänger mit im Umschlag. Korrekt müsste es heißen: "Sie erhalten die beigefügten Unterlagen." Doch halt. Bevor Sie jetzt "beigefügt" verwenden, bitte erst weiterlesen! Denn ähnlich – aber noch wesentlich mysteriöser – ist diese Formulierung: "Wir senden Ihnen beigefügt …" Hier liegen gleich mehrere Personen im Umschlag. Nämlich "wir", da sich das Wort "wir" auf beigefügt bezieht. Korrekt – aber sprachlich unschön – wäre auch hier: "Sie erhalten die beigefügten Unterlagen."
So ist es modern und zeitgemäß:
Lassen Sie die Finger von allem "Beigefügten". Diese Formulierung ist unschön. Schreiben Sie doch so:
- Sie erhalten heute Informationsmaterial über …
- Heute schicke ich dir die versprochenen Fotos …
- Hier sind die versprochenen Unterlagen über die Aktivitäten unseres Vereins.
Kennen Sie die schlimmsten Kleidersünden im Büro? Das Ergebnis der aktuellen Umfrage, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Etikette heute.
3. Bezug nehmend auf Ihre freundliche Anfrage/Ihren Brief von …
Stellen Sie sich vor, Sie hätten als Kunde um ein Angebot gebeten – und dann sieht der Einstiegssatz gleich so aus. Was für ein Entree …
So ist es modern und zeitgemäß:
Klingt: "Vielen Dank für Ihre Anfrage: Ich habe Ihnen ein Angebot erstellt, das hoffentlich genau Ihren Wünschen und Anforderungen entspricht" nicht ungleich schöner und freundlicher? Genauso im privaten Bereich: Wenn Sie statt "Bezug nehmend auf deinen Brief mit der Bitte, dir eine Kopie des alten Zeugnisses zu übersenden …" schreiben: "Hier kommt die versprochene Zeugniskopie. Ich habe sie gleich für dich anfertigen lassen." – Klingt das nicht ungleich freundlicher?
Auf welche vier weiteren Floskeln Sie in Zukunft verzichten sollten, lesen Sie hier auf Sekada-Daily so gegen 11.00 Uhr.