Verwenden Sie in Ihrer Korrespondenz mehr „Sie“ statt „Wir“


Das ist stilistisch schlecht. Und damit das nicht passiert, greifen viele Schreiber zu einem Trick: Der Satzbau wird einfach auf den Kopf gestellt.

Aus „Wir schicken Ihnen“ wird „Heute schicken wir Ihnen“. Und aus „Wir freuen uns“ wird „Sehr freuen wir uns“. Dadurch dass Sie mit dem Prädikat statt mit dem Subjekt beginnen, wirkt die Formulierung sehr distanziert.

Wechseln Sie die Perspektiv

Testen Sie doch einmal eine andere Form der Ansprache. Statt davon zu sprechen, dass „wir“ den Prospekt schicken, versetzen Sie sich in die Lage des Empfängers. Was bedeutet Ihre Aktion für ihn? Er erhält den Prospekt. Also formulieren Sie besser „Sie erhalten den Prospekt“.

Durch eine Sie-Ansprache bringen Sie Abwechslung in Ihren Briefstil und sprechen den Empfänger viel stärker an als mit ausschließlichen Wir-Formulierungen.

Formulierungsvorschläge – so einfach nehmen Sie den Standpunkt des Empfängers ein

So nicht:Wir übersenden Ihnen in der Anlage unseren aktuellen Prospekt.
Sondern so:Sie erhalten mit diesem Brief unseren aktuellen Prospekt.

So nicht:Wir können Ihnen diese Software sehr empfehlen.
Sondern so:Diese Software wird Sie überzeugen.Oder:Diese Software ist ideal für Sie.

So nicht:Wir bitten Sie, sich bei Rückfragen mit Frau Ilse Schröder in Verbindung zu setzen.
Sondern so:Bitte rufen Sie bei Fragen Ilse Schröder unter der Telefonnummer 030 12345 an.

So nicht:Wir garantieren Ihnen eine schnelle Ausführung Ihres Auftrags.
Sondern so:Sie können sich darauf verlassen, dass wir Ihren Auftrag schnell ausführen werden.

So nicht:Wir bieten Ihnen zehn verschiedene Modelle an.
Sondern so:Sie können unter zehn verschiedenen Modellen wählen.

Der Sekada-Daily-Tipp:

Versuchen Sie bei der Formulierung Ihres nächsten Briefes, die Wörter „ich“ und „wir“ durch „Sie“ zu ersetzen, indem Sie die Sätze einfach aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Sprechen Sie von Ihrem Korrespondenzpartner und nicht von sich, stellen Sie ihn in den Vordergrund und nicht sich selbst.

Das wird Ihnen nicht immer gelingen – das ist auch nicht immer nötig. Variieren Sie und wägen Sie ab, wann die Sie-Ansprache Ihren Brief verbessert.