Warum Sie vertrauliche Schreiben aus Afrika erst gar nicht beantworten sollten



I humbly wish to seek your assistance in a matter that is very important and needs utmost trust and confidence.

(Ich bitte Sie demütig um Hilfe in einer sehr wichtigen Angelegenheit, die äußerste Vertraulichkeit und Diskretion erfordert.)

In regelmäßigen Abständen werden deutsche Firmen mit vertraulichen Briefen heimgesucht, augenscheinlich von einer hochgestellten Persönlichkeit aus Nigeria, Ghana, Sierra Leone oder sonst einem schwarzafrikanischen Land.

Abgefasst in – manchmal holprigem, oft ausgesucht höflichem – Englisch oder Deutsch erweckt der Text den Eindruck, der Empfänger sei wegen seiner unbedingten Vertrauenswürdigkeit sorgfältig ausgewählt worden. Er soll sein Konto zur Verfügung stellen, um den Transfer von 20 bis 45 Millionen US-Dollar zu ermöglichen. Die Gelder – angeblich aus Familienschätzen, Lotteriegewinnen oder unverhofften Erbschaften – müssten etwa wegen der unsicheren politischen Lage plötzlich außer Landes geschafft werden.

Bis zu 30 Prozent Provision winken für die Hilfe. Klingt das nicht verlockend?


Vorsicht:
Hinter solchen Brief-, E-Mail- oder Fax-Angeboten stecken Verbrecher, die der Polizei bereits einschlägig als „Nigeria Connection“ bekannt sind. Seit etwa 15 Jahren verschicken sie ihre kriminelle Werbung und haben damit offenbar auch heute noch Erfolg.

In der harmlosesten Variante zahlt das Opfer mehrere tausend Euro „Vorschüsse“ für Transaktionskosten, Schmiergelder, Gebühren etc. Im schlimmsten Fall – und auch das gab es schon – wird das Opfer zur vermeintlichen Unterzeichnung wichtiger Dokumente nach Afrika gelockt, entführt und nur gegen Lösegeld wieder freigelassen. Die versprochene Provision bleibt aus!

 

Auf keinen Fall antworten!

Antworten Sie nie, auch nicht mit einer freundlichen Absage! Den Tätern reicht Ihre Adresse, Bankverbindung (steht auf Ihrem Briefbogen) und Unterschrift (steht unter Ihrer Antwort), um Ihr Konto abzuräumen oder Ihre Daten für andere kriminelle Machenschaften zu missbrauchen, etwa für die Fälschung von Vollmachten oder Visagesuchen. Werfen Sie solche Anfragen immer sofort in den Papierkorb!

 

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