Haben Sie sich auch schon einmal die Frage gestellt, wie Sie den Genitiv Singular richtig bilden? Schreibt man heute nur noch die Kurzform "-s" und ist die Langform "-es" vielleicht schon veraltet? Diese Frage ist nicht ganz einfach mit Ja oder Nein zu beantworten. Grundsätzlich stellt sie sich nur für männliche und neutrale Hauptwörter. Sie erkennen diese Wörter daran, dass Sie ihnen die Artikel "der", "das" oder "ein" voranstellen. Für die femininen Hauptwörter ("die" oder "eine") entfällt die Endung beim Genitiv (zum Beispiel "die Maßnahme", Genitivform: der Erfolg der Maßnahme).
Die Regeln für die Bildung eines Genitiv Singulars sind recht schwammig. Fest stehen diese Regeln:
Der Genitiv von Substantiven, die auf –s, -ss, -ß, -x, -z, -tz und auf –sch oder –st enden, wird immer mit der langen Form –es gebildet.
Beispiele: des Verweises, des Flusses, des Fußes, des Mixes, des Fisches, des Festes
Endet ein Hauptwort auf –en, -em, -el, -er, -ler, -ner, -end, -chen, -lein, -ig oder –ich, dann bilden Sie den Genitiv immer mit der kürzeren Form –s.
Beispiele: des Misthaufens, des Käfers, des Zöllners, des Mädchens, des Zickleins, des Rettichs
Die Kurzform "-s" finden Sie auch in feststehenden Ausdrücken, wie von Rechts wegen oder tags drauf.
In den anderen Fällen können Sie frei entscheiden, ob Sie den Genitiv mit –es oder mit –s bilden. In der Korrespondenz findet man oft die Langform "-es", wenn es sich um Substantive handelt, die einsilbig oder endbetont sind: des Auftrages, des Ertrages, des Reimes, des Buches
Ebenso ist es bei Wörtern mit einem Fugen-s: Des Geburtstagsgeschenkes, des Weihnachtsbaumes
Auch bei Substantiven, die auf mehr als einen Konsonant enden, wird der Genitiv Singular oft mit –es gebildet, weil das besser klingt: des Strumpfes, des Waldes, des Erfolges. Aber: des Lärms, des Quarks.
Wie gesagt, das sind Gebräuchlichkeiten, keine festen Grammatikregeln!
Die Kurzform "-s" hingegen wird oft bei Wörtern verwendet, die nicht endbetont sind, wenn sie nicht auf einen Zischlaut enden oder ein Fugen-s haben: des Vortrags, des Alltags, des Urlaubs, des Mitleids.
Sind Sie sich manchmal auch unsicher, wenn es um die richtige Rechtschreibung und Zeichensetzung geht? Besonders als Sekretärin darf Ihnen bei der schriftlichen Korrespondenz mit Ihren Geschäftspartnern jedoch kein Fehler unterlaufen - denn das wirkt schnell unprofessionell und rückt Sie und Ihr Unternehmen in ein schlechtes Licht.