BWL: Was ist eigentlich die „Break-even-Menge“ – und wie berechnet sie sich?


Break-even-Analyse und Breakeven- Menge hängen eng miteinander zusammen. Dabei wird bei der Break-even-Menge danach gefragt, wie viele Stücke einer Ware verkauft werden müssen, damit das Unternehmen mit diesem Produkt (oder auch mit einer Dienstleistung) in die Gewinnzone kommt. Diese Menge wird als „Break-even-Menge“ bezeichnet.

Dazu ein Beispiel:

Das Unternehmen, in dem Sie arbeiten, stellt einen teuren Edelbrand her. Die fixen Kosten belaufen sich pro Quartal auf 280.000 €. Die variablen Kosten pro Stück betragen 40,52 €. Die Flasche Edelbrand wird für 90,90 € verkauft.

Die Fragestellung:

Welcher Mindestumsatz muss erzielt werden, also wie viele Flaschen von dem Edelbrand müssen verkauft werden, um in die Gewinnzone zu kommen? Eine Frage, die sich auch Ihr Chef in der jährlichen Planung sowie unter dem Jahr beim Betrachten der Unternehmenskennziffern und Absatzzahlen immer wieder stellen muss!

So kommen Sie zur Lösung

1. Schritt: Im ersten Schritt müssen Sie den sogenannten Stückdeckungsbeitrag (DB) errechnen. Er ergibt sich aus der Differenz von Stückerlös (P), also dem Verkaufspreis, und den variablen Kosten pro Stück (Kvar). Als Formel liest sich das so: DB = P – Kvar. Setzen Sie nun die Zahlen ein (variable Kosten pro Stück = 40,52 €, Verkaufspreis = 90,90 €/Stück), ergibt sich: 90,90 €/Stück minus 40,52 €/Stück = 50,38 €/Stück. Der Stückdeckungsbeitrag beträgt also 50,38 € pro verkaufte Flasche.

2. Schritt: Im nächsten Schritt müssen Sie die Gewinnschwelle ausrechnen. Dabei muss der Gesamtdeckungsbeitrag (DB) ausreichen, um die fixen Kosten (Kfix) zu decken. Die Formel hierzu lautet: DB = Kfix. Aus dem Beispiel also: DB = 280.000 €. Oder andersherum ausgedrückt: Der Gesamtdeckungsbeitrag muss im Beispiel 280.000 € ausmachen, um die fixen Kosten zu decken. Gewinn aber hat das Unternehmen jetzt noch keinen gemacht!

3. Schritt: Natürlich muss und will das Unternehmen Gewinn machen! Schließlich kann es nur dann seine Angestellten bezahlen, fällige Kredite bedienen und wachsen. Dazu ist es nun notwendig, genau zu wissen, wie viel verkauft werden muss, damit die Gewinnzone erreicht wird. Der kritische Punkt ist dabei die abzusetzende Menge, also die Break-even-Menge (x) des Edelbrandes, die notwendig ist, um weder Gewinn noch Verlust zu machen. Denn ab diesem Punkt findet der Übergang in die Gewinnzone statt. Das bedeutet: Jede Flasche mehr, die das Unternehmen verkauft, bringt Gewinn. Jede Flasche weniger heißt Verlust

Und so berechnen Sie den kritischen Punkt:

Die Formel hierzu heißt Stückdeckungsbeitrag mal abzusetzende Menge = DB oder auch DB x X = DB. Die Break-even-Menge x = Fixkosten ÷ Stückdeckungsbeitrag. In Zahlen: x = 280.000 € ÷ 50,38 €/Stück

Das Ergebnis lautet:

5.557,76. Und das bedeutet: Das Unternehmen muss mindestens 5.558 Flaschen des Edelbrandes verkaufen, um in die Gewinnzone einzutreten!

 

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