„Sehr geehrte Frau Peitzmann,
nachdem das Unternehmen, in dem ich seit fast 10 Jahren als Assistentin der Geschäftsleitung arbeite, mit einem amerikanischen Konzern fusioniert hat, spricht mein Chef immer wieder davon, einige Zeit in den USA zu arbeiten. Ich verstehe mich super mit ihm, und durch gute Zusammenarbeit sind wir im Laufe der langen Jahre ein schlagkräftiges Team geworden. Vor einigen Tagen hat er mich nun konkret gefragt, ob ich im nächsten Jahr für 3 Jahre mit ihm in die USA gehe.
Ihm sei es wichtig, mich an seiner Seite zu haben, denn die kommenden Aufgaben erforderten seine ganze Kraft. Da könne er es sich nicht vorstellen, in kürzester Zeit eine Sekretärin einzuarbeiten, begründete er sein Angebot. Grundsätzlich finde ich die Aufgabe reizvoll. Ich bin ungebunden, so dass mich am Standort Deutschland nichts hält. Aber etwas mulmig ist mir doch zumute. Was ist, wenn mir das Leben dort nicht gefällt? Wie kann ich mich bestmöglich vorbereiten, und was steht mir an Organisation bevor, falls ich mich dafür entscheide?“
Liebe Frau R.,
Auslandseinsätze gewinnen im Zeitalter von Globalisierung und weltweiten Fusionen immer mehr an Bedeutung. In letzter Zeit betrifft das auch Sekretärinnen und Assistentinnen, denn viele Chefs möchten gerade bei einem Arbeitseinsatz im Ausland auf die bewährte Zusammenarbeit nicht verzichten. Schließlich wissen sie genau, was sie an ihnen haben.
Je besser ein Chef sich durch Sie organisiert weiß, desto schneller und effektiver kann er sich im Ausland an die Realisierung seiner Aufgaben machen. Auch für ihn ist der Einsatz außerhalb Deutschlands eine ganz besondere Herausforderung, und da möchte er sich nicht noch um die Einarbeitung einer Sekretärin oder eines Assistenten kümmern.
Um optimal vorbereitet zu sein und um sich vor Ort besser anpassen zu können empfiehlt es sich, in interkulturellen Trainings mehr über die Eigenheiten des jeweiligen Landes und seiner Bewohner zu erfahren.
Allein gute Sprachkenntnisse reichen nicht aus. So manch gutes Geschäft ist schon daran gescheitert, dass kulturelle Unterschiede und Besonderheiten nicht bedacht wurden.
Können Sie auf gewohnte Annehmlichkeiten verzichten? Mit einer klimatischen Umstellung oder einer Veränderungen in der Ernährung leben? Wenn dazu noch Ihre Familie oder Ihr Partner, sofern vorhanden, mitspielt, dann kann ein Einsatz im Ausland ein echter Karrieresprung für Sie werden.
Bevor Sie diesen Schritt wagen, sollten Sie aber vorsorglich alle Weichen für Ihre Rückkehr stellen. Auch für den Fall, dass Sie Ihren Arbeitsplatz schon früher wieder in Deutschland einrichten möchten als geplant, zum Beispiel im Fall von Krankheit oder für Sie unüberwindbarer kultureller Unterschiede, sollten Sie vorsorgen. Klären Sie diese Fragen im Vorfeld mit Ihrem Arbeitgeber.
Umfangreiche Infos zu diesem Thema finden Sie auf folgenden Internet-Seiten:
Interkulturelle Trainings bietet die Carl-Duisberg-Stiftung an:
Hier gibt´s eine Menge Tipps und Infos für Mitarbeiter im Ausland:
Erfahrungsaustausch für deutschsprachige Frauen im Ausland:
www.geocities.com/womenonthemove97
Informationen rund um den Arbeitsplatz im Ausland:
www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/auslandsarbeit
Hier erfahren Sie, welche Formalitäten Sie vorab zu erledigen haben: