Als Bindeglied zwischen Kundschaft und Chefetage und oftmals auch erster Ansprechpartner für Angestellte, liegt es zudem nicht selten in Händen der Sekretärin bzw. Assistenz, ob die Arbeitsprozesse optimal ineinandergreifen und der Betrieb erfolgreich ist. Ob Zeitmanagement, Korrespondenzführung, Übersetzungen, Buchführung, Reisemanagement oder Kostenabrechnungen, in vielen Betrieben geht ohne Sekretärin fast nichts und im Extremfall ist der Chef ohne die Führung seiner rechten Hand sogar nahezu hilflos – daraus resultierend entsteht nicht selten eine gewisse Abhängigkeit, sodass der Chef mitunter vielleicht auch nach Feierabend oder am Wochenende anruft, um für ihn relevante Informationen zu erhalten. Dank der ständigen Erreichbarkeit durch Handys und Internet ist dies mittlerweile problemlos machbar, sorgt in vielen Fällen allerdings für Stress und Frust. Hinzu kommen womöglich weitere typische Problematiken im Betrieb, mit denen sich viele Arbeitnehmer heutzutage konfrontiert sehen: sei es die schwierige Kommunikation mit den Kollegen, die Unterforderung oder der fehlende Ausgleich. Oft bringt eine solche Dauerbelastung nach und nach für immer mehr Unlust auf der Arbeit mit sich und darunter leidet wiederum die Motivation.
Damit der Arbeitsplatz nicht zum Frustfaktor Nummer 1 wird, sind allerdings nicht nur Unternehmen und Chefs gefragt. Oft liegt es auch an der Einstellung des einzelnen Arbeitnehmers, die sich schon mit einigen wenigen Tipps verändern lässt.
1. Stressursachen ausmachen
Stress gilt als der wohl größte Faktor, wenn es um Unlust auf oder sogar Angst vor der Arbeit geht. Laut einer aktuellen Studie der Barmer GEK stoßen so etwa 18 Prozent der insgesamt 1.000 Befragten an ihre Leistungsgrenzen, 23 Prozent machen keine Pausen und jeder Achte kommt sogar krank zur Arbeit – immer in dem Wissen, dass der Druck ansonsten noch weiter steigt, es Ärger mit den Vorgesetzten gibt oder das Unternehmen sich nach einem besseren Arbeitnehmer umsieht. Wie Brigitte Mohn vom Vorstand der Bertelsmann-Stiftung gegenüber der Tagesschau erwähnt, sind es vor allem die unrealistischen Zielsetzungen, die die Beschäftigten stressen und unglücklich machen. Aktiv werden muss hier in erster Linie das jeweilige Unternehmen selbst:
"Das Management kann die Leistungskultur maßgeblich beeinflussen und durch realistische Arbeitsziele ein gesünderes Arbeitsumfeld schaffen."
Aber auch Arbeitnehmer selbst haben die Möglichkeit, auf einige Ursachen und Anzeichen zu achten, die in der Regel für besonders viel Stress sorgen. Darunter fallen einerseits bestimmte Arbeitsanforderungen wie Überstunden, wenig Pausen, Zeitdruck oder Unterforderung, aber auch Kontrolle auf der Arbeit kann starken Druck aufbauen – beispielsweise dadurch, dass keine Entscheidungsfreiheit vorhanden ist, die Kommunikation mit den Vorgesetzten nur schlecht funktioniert oder generell viele Kontrollmechanismen auf den Einzelnen einwirken. Weiterhin können es aber auch typische Karrierethemen sein, die langfristig unzufrieden machen, ein wichtiges Thema ist hier die Arbeitsplatzunsicherheit oder wenig Transparenz in Bezug auf Veränderungen im Unternehmen. Wie ein Artikel auf raab-verlag.de erläutert, kommen an dieser Stelle außerdem unterschiedliche positive wie auch negative Verstärkungen hinzu, die die sogenannte extrinsische Motivation bilden – die positiven Anreize sind dabei zu bevorzugen und erzielen nachhaltigere Effekte (Prämien, Geschenke, Bonuszahlungen), während negative Anreize (Abmahnungen, Tadel, Druck) nur einen kurzen Effekt auf die Motivation ausüben. Erst wenn diese Ursachen ausfindig gemacht worden sind, kann an einer Lösung gearbeitet werden, idealerweise im gemeinsamen Dialog mit dem Chef. Funktioniert dies nicht, so sollten Arbeitnehmer sich nicht scheuen, ihre Konsequenzen daraus zu ziehen, auch wenn dies womöglich einen Arbeitsplatzwechsel nach sich zieht.
2. Ausgleich schaffen
Wer von der Arbeit kommt und nur noch müde auf der Couch liegt, kann sich zwar auch erholen, wird seinen Stress in der Regel aber nur schwer los. Besser ist hingegen die sportliche Betätigung, denn sie sorgt dafür, dass der Körper aktiv Glückshormone produziert. Idealerweise wird zu diesem Zweck Ausdauersport betrieben, am besten mindestens dreimal pro Woche und 30 Minuten am Stück. Wichtig ist hier vor allem, dauerhaft am Ball zu bleiben. Geeignet sind beispielsweise folgende zwei Sportarten, die zwar sehr unterschiedlich wirken, aber nichts desto trotz für einen freien Kopf sorgen.
- Yoga
Wer durch den Büroalltag unter Rücken- und Nackenschmerzen leidet, der findet vor allem durch das sogenannte Anusara-Yoga Erleichterung. Diese Form des Yogas ist speziell auf die Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts abgestimmt, verbessert die Körperhaltung und so gleichzeitig auch den Energiefluss. Gleichzeitig bringt Yoga aber auch Ruhe und Balance mit sich und stellt daher einen eher sanften Ausgleich zum Arbeitsalltag dar. Weitere Infos über diese besondere Form des Yogas gibt es beispielsweise hier.
- Boxen
Wer boxt, der kann sich richtig auspowern und trainiert dabei nahezu den ganzen Körper. Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Konzentration werden dabei voll beansprucht, gleichzeitig sorgt das regelmäßige Training außerdem dafür, dass das Selbstvertrauen gestärkt wird.
Falsch machen kann man bei der Wahl einer passenden Sportart kaum etwas, trotzdem sollten sich gerade Anfänger nicht überfordern. Überlastungen signalisiert der Körper meist sofort durch Warnsignale wie Erschöpfung oder Schmerz, aber auch Ruhepausen sind für den Trainingsprozess wichtig und sollten unbedingt integriert werden.
3. Die eigene Arbeitsweise kritisch betrachten
Sind wirklich immer nur die Kollegen oder die langweiligen Routineaufgaben Schuld an der Unlust? Häufig fehlt auch einfach die Bereitschaft, eine Aufgabe aus einer neuen Sichtweise heraus zu betrachten. Auch spezielle Taktiken können helfen, nicht enden wollende Papierstapel effektiv abzubauen.
- Ein Beispiel ist die sogenannte Salamitaktik: Im Geiste werden umfangreiche Aufgaben in kleinere Arbeitsschritte zerteilt, sodass sie leichter zu bewältigen sind. Besonders motivierend: immer wieder sorgen kleine Teilerfolge dafür, dass das Gefühl entsteht, wieder etwas geschafft zu haben.
Wer seine eigene Arbeitsweise kritisch hinterfragt, der sollte sich – wenn es denn der Fall ist – ebenso eingestehen, dass er womöglich so manches Mal einfach faul ist oder keine ausreichende Selbstdisziplin an den Tag gelegt hat. Dann besteht Handlungsbedarf: wer etwa notorisch unpünktlich ist, der sollte sich den Wecker extra etwas früher stellen, wer Arbeiten immer wieder vor sich herschiebt, sollte diese am kommenden Tag gleich zuerst in die Hand nehmen.
Ein weiterer Denkfehler, der sich gern in den Arbeitsalltag einschleicht: nur allzu oft werden die positiven Seiten eines Jobs als selbstverständlich hingenommen und nicht entsprechend gewürdigt. Die negativ empfundenen Dinge – und sind es auch nur Kleinigkeiten – sind hingegen sehr viel präsenter.
4. Die eigene Arbeit schätzen
Glücklich ist, wer seinen Arbeitsplatz am Abend zufrieden und stolz verlässt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn derjenige sich darüber im Klaren ist, dass er etwas Sinnvolles getan hat und sich die Mühe gelohnt hat. Und das kann für jede Berufsgruppe gelten, sei es nun der Verkauf eines Autos, die Fertigstellung eines Projekts oder auch das Verfassen eines gelungenen Textes. Auch in der Verwaltung sollte die eigene Arbeit nicht unter den Scheffel gestellt werden, selbst wenn man dem Chef „nur“ zuarbeitet – immerhin sorgt eben diese Unterstützung dafür, dass der Unternehmensalltag reibungslos funktioniert. Es ist wichtig, sich dementsprechend passende Wege zu suchen, um die eigene Arbeit wertzuschätzen und als wichtig zu betrachten. Wer außerdem nach Wegen sucht, sich selbst und sein Ergebnis am Ende des Tages immer weiter zu perfektionieren, kann sich über stetige Erfolge freuen, erhält Anerkennung und darf sich ruhig auch ab und an selbst loben.
5. Der Eintönigkeit etwas entgegensetzen
Wer sich tagtäglich langweilt, auf der Stelle tritt und nicht gefordert fühlt, der kann und sollte etwas daran ändern. Zunächst macht es Sinn, sich über mögliche Weiterbildungen oder Schulungsprogramme zu informieren, die das Tätigkeitsfeld womöglich in Zukunft ausbauen oder die Arbeit einfacher und angenehmer gestalten. Sind diese Möglichkeiten nicht gegeben, so lohnt es sich außerdem, den Dialog mit den Kollegen aufzunehmen. Vielleicht kann hier noch etwas gelernt werden, möglicherweise wird so aber auch eine ganz neue Sicht auf die Arbeit eröffnet. Auch der Kontakt zum Kunden kann viel dazu beitragen, sich selbst und seine Arbeitsweise zu verbessern. Eine weitere Möglichkeit stellen außerdem Meetings dar – wer wirklich unglücklich mit der derzeitigen Situation ist, sollte sich nicht scheuen, neue Aufgabenbereiche für sich zu erschließen und sich so bei den Kollegen und Chefs zu beweisen. Stehen auch hier keine Optionen zur Auswahl, so müssen und sollten sich Arbeitnehmer außerdem keinesfalls mit ihrem Schicksal abfinden. Der Stellenmarkt hat gerade für gut ausgebildete und erfahrene Kräfte vieles zu bieten und der Wechsel einer Stelle kann mitunter genau das sein, was der Betroffene gebraucht hat. Ganz wichtig: Keine Kurzschlussreaktionen, der künftige Arbeitsplatz sollte erst einmal in aller Ruhe ausfindig gemacht werden, bevor es an den Jobwechsel oder die Kündigung geht.
6. Ein gutes Verhältnis zu den Kollegen
Der Kontakt zu freundlichen Kollegen, die auf derselben Wellenlänge sind, macht den Arbeitsalltag meist nicht nur erträglich, sondern oft auch angenehm und abwechslungsreich. Hier heißt es allerdings gut achtgeben, ob und wie die Kollegen den Kontakt am ehesten begrüßen würden – nicht immer ist es sinnvoll, extrovertiert auf die Leute zuzugehen, stattdessen ist es manchmal ratsamer, sich an das Tempo der Mitarbeiter anzupassen. In jedem Fall sollte den Kollegen aber eine Chance gegeben werden, sei es bei einem unverfänglichen Gespräch in der Kaffeepause oder entspannt bei einem gemeinsamen Feierabendbier. Der Aufbau eines solch positiven Verhältnisses lohnt sich übrigens nicht nur bei den direkten Kollegen – auch Kunden, Klienten oder Lieferanten freuen sich über ein paar freundliche Worte. Die Vielzahl an sozialen Kontakten sorgt nicht nur für ein gutes Arbeitsumfeld, sondern auch für bessere Laune und Zufriedenheit.