Stellen Sie sich einmal folgende Situation vor: Mit Aussicht auf eine Beförderung wird Ihnen zeitweise die Übernahme einer freien Position angeboten. Sie erkennen Ihre Chance, sind voll engagiert und haben in kürzester Zeit das Aufgabengebiet perfekt im Griff. Und im Kollegenund Kundenkreis wird Ihr verbindliches Auftreten geschätzt.
Kein Zweifel, Ihr Interimschef hat mit Ihnen das ganz große Los gezogen, Ihre Beförderung kann nur noch eine Formsache sein. Doch dann wird Ihnen völlig überraschend eine andere Kollegin vorgezogen.
Wie reagieren Sie?
Ist Ihre Enttäuschung grenzenlos? Beklagen Sie die Ungerechtigkeit der Welt, verfallen Sie in Selbstzweifel oder sogar für Wochen in Trübsal? Eine durchaus menschliche Reaktion. Nur machen Sie damit alles noch schlimmer.
Denn: Selbstmitleid ist eine gefährliche Falle, weil es unablässig an Ihrer Psyche nagt. Es lähmt jede Initiative und lässt Ihr ganzes Denken unaufhörlich nur um diese eine persönliche Zurücksetzung kreisen.
Was ist zu tun?
Um dieser Falle zu entgehen, können Sie zu einer psychologischen Stütze greifen, die mit Erfolg von Leistungssportlern genutzt wird: Nehmen Sie das Ganze einfach als sportliches „Härtetraining“. Damit ist gemeint, dass die Trauer um verschüttete Milch nur „waste of time“ ist, wie Ihre Kolleginnen in den USA zu sagen pflegen, denn sie ändert nichts an den Fakten.
Das heißt:
Jetzt gilt es, an dieser bösen Erfahrung zu wachsen und sich dennoch mit optimistischer Erwartung neuen Aufgaben zuzuwenden, um das angeknackste Selbstbewusstsein durch neue Erfolgserlebnisse zu stärken. Neid und Selbstmitleid wären dabei nur ein Hindernis.