Sollten Sie Arbeit mit nach Hause nehmen?


In Seminaren berichten immer mal wieder einige Damen, dass sie gelegentlich Arbeit mit nach Hause nähmen.

Geht es Ihnen auch so? Bevor Sie nach einem langen Arbeitstag unerledigte Arbeiten wie selbstverständlich mit nach Hause nehmen, um sie dort zu erledigen, stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Ist es wirklich wichtig, dass diese Arbeiten noch an diesem Abend erledigt werden?
  • Habe ich die nötigen Unterlagen (Listen, Tabellen, Korrespondenz ...) zur Verfügung?
  • Belastet zusätzliche Arbeit mein Privatleben?
  • Ist es bei wirklicher Überlastung richtig, die Arbeit nach Feierabend zu erledigen, oder sollte ich andere Lösungen suchen?

Sie könnten zum Beispiel einen Teil der zu erledigenden Aufgaben delegieren oder bei Ihrem Chef um mehr Zeit bitten. Reden Sie mit ihm darüber.

Beachten Sie außerdem folgende Aspekte:

1. Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten. Klären Sie vorab, ob er damit einverstanden ist, dass Sie betriebliche Unterlagen mitnehmen.

2. Stellen Sie alle Unterlagen, die Sie brauchen, zusammen, und bewahren Sie alles in einer separaten Aktentasche auf, damit nichts verloren geht, beschmutzt oder beschädigt wird.

3. Benötigen Sie die Unterlagen im Original, oder reicht auch eine Kopie? Sind Sie allein mit einer Aufgabe betraut, können Sie die Originalunterlagen mitnehmen. Gehen Sie sehr sorgfältig mit den Unterlagen um, verlieren Sie nichts, und achten Sie auf Sauberkeit. Sorgen Sie außerdem dafür, dass die Unterlagen am nächsten Tag wieder am Arbeitsplatz sind.

Müssen bestimmte Unterlagen jedoch auch anderen Mitarbeitern zugänglich sein, ist es ratsam, sich Kopien anzufertigen. So bleiben die Originale am Arbeitsplatz.

4. Oberstes Gebot sollte Vertraulichkeit sein. Sprechen Sie nicht mit dem ganzen Unternehmen darüber, dass Sie auch nach Feierabend noch für Ihren Chef fleißig sind. Bestimmt soll in Zukunft nicht jede Mitarbeiterin Betriebsunterlagen mit nach Hause nehmen. Außerdem könnte der Eindruck entstehen, Sie seien Ihrer Arbeit nicht gewachsen.

5. Überlegen Sie genau, wie viel Zeit die zu erledigenden Arbeiten in Anspruch nehmen und ob ihr privater Terminkalender dies zulässt. Zudem macht es keinen Sinn, wenn Sie die ganze Nacht durcharbeiten und am nächsten Tag übermüdet zur Arbeit erscheinen.

6. Machen Sie sich mit Zusatzarbeiten bei Ihren Kollegen beliebt? Oder wird man denken, dass Sie sich nur beim Vorgesetzten beliebt machen wollen? Wenn Sie unbedingt Arbeiten außerhalb des Büros erledigen müssen, arbeiten Sie schnell und effizient, und machen Sie kein Aufheben darum.

Tun Sie sich damit einen Gefallen?

Überlegen Sie sich ganz genau, ob Sie sich mit Zusatzarbeiten wirklich einen Gefallen tun. Sind Sie der Meinung, dass Sie damit Ihre Karriere fördern?

Vielleicht glaubt Ihr Chef, dass Sie nicht effizient genug arbeiteten, wenn Sie das Pensum nicht in der vorgegebenen Zeit erledigen können. Ihr Angebot könnte dann ganz schnell nachteilig für Sie sein.

Mit einer verbesserten Organisation und Planung ließen sich diese Arbeiten wahrscheinlich auch im Büro schaffen. Setzen Sie bei der Erledigung Ihrer zahlreichen Aufgaben Prioritäten, und bewahren Sie sich Ihr Zuhause als privaten Bereich, statt Ihre Wohnung in eine Dependance Ihres Büros umzufunktionieren.

Assistenz & Sekretariat Inside empfiehlt:

Bieten Sie Ihre „Sonderleistungen“ nur in Ausnahmefällen an, bei Arbeiten, die nicht zu Ihrem regulären Aufgabengebiet gehören, und klären Sie diesen Extraeinsatz vorher genau mit Ihrem Vorgesetzten ab.

 

Weitere Tipps zum Thema 'Selbst-Management' finden Sie in Assistenz & Sekretariat inside