Billigfluglinien oder Discount-Airlines verzeichnen zurzeit einen Boom und schießen wie Pilze aus dem Boden. Traumpreise für bestimmte Flugrouten prangen auf den Werbeplakaten. Da verspricht zum Beispiel Ryanair einen einfachen Flug für 5 Euro von Frankfurt-Hahn nach Mailand oder Bournemouth.
Der Unternehmensberater Minoru Tominaga hat einige der Billigfluglinien selbst getestet und kam zu einem angenehm überraschenden Ergebnis: Billigfluglinien sind im Großen und Ganzen durchaus zu empfehlen, wenn man in Kauf nimmt, dass der Service zu wünschen übrig lässt.
Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt:
Wenn Sie für Ihren Chef oder einen Mitarbeiter des Unternehmens Billigflüge buchen, müssen Sie auf Stolpersteine gefasst sein:
- Die Bestell-Hotlines der Discount-Airlines sind dauernd überlastet.
- Wenn Sie stattdessen über das Internet buchen, müssen Sie mit der persönlichen Kreditkarte bezahlen. Das übernehmen die Mitarbeiter dann am besten selbst. Wer will schon seine Kreditkartennummer herausrücken.
- Vorsicht vor zusätzlichen Abzockergebühren! Natürlich können Sie die Billigflüge auch über das Reisebüro buchen. Allerdings zahlen Sie dort in jedem Fall drauf. Aber auch für den Einsatz der Kreditkarte oder für Sicherheitsgebühren und Steuern können noch zusätzlich bis zu 30 Euro anfallen. Fragen Sie vorher genau nach!
- Erkundigen Sie sich außerdem danach, wie weit der Zielflughafen vom Zielort entfernt ist. Discount- Airlines fliegen oft Flughäfen an, die bis zu 100 km vom Zielort entfernt sind. Die Kosten des Transfers zum eigentlichen Ziel bergen dann oft eine Überraschung.
- Billigflüge sind nicht unbegrenzt buchbar. Air Berlin z. B. bietet immerhin 20 bis 50 % ihres Kontingents an Billigplätzen an, die Deutsche BA mindestens noch 10 %, die Lufthansa etwa 10 %, und der neue Preisbrecher hl-express nur zehn Sitze pro Flug.
Tipp:
Wenn eine Anzahl von Mitarbeitern in Ihrem Unternehmen feste Reisetermine im Jahr, zum Beispiel für bestimmte Veranstaltungen, wahrnehmen muss, dann lohnt sich das Frühbuchen bei Discount-Fluglinien. Am besten, Sie buchen die Tickets gleich zu Beginn des jeweiligen Flugplans im Netz – für den Sommerflugplan also schon im Februar nachgucken. Bei den superkleinen Preisen macht es nichts aus, wenn Sie ein oder zwei Tickets zu viel gebucht haben.
Wenn Sie kurzfristig nach einem günstigen Linienflug suchen, gehen Sie ins Internet und suchen unter www.traveljungle.de oder www.opodo.de unter den klassischen Linienflügen nach Angeboten. Ihr Chef wird es Ihnen sicher hoch anrechnen, wenn Sie es schaffen, die Reisekosten des Unternehmens signifikant zu senken.
Übrigens:
Billig heißt nicht gleich unsicher. Das zumindest sagt der Präsident des Luftfahrtbundesamtes, Ulrich Schwierczinski. Und: „Wer durch überdurchschnittlich hohe Unfallzahlen und Pannen auffällt, ist sowieso schnell weg vom Markt!“, meint der Cockpit-Sprecher von Lufthansa. – Ja, dann ist ja alles o.k. oder ...?!
Infos zum Buchen:
Aero Lloyd
(0 18 02) 30 29 49
www.aerolloyd.de
Air Berlin
(0 18 01) 73 78 00
www.airberlin.com
Bmibaby
www.bmibaby.com
Buzz
(0 18 03) 10 20 40
www.buzzaway.de
Czech Airlines
(05 31) 35 38 03
City Air
(07 00) 00 74 90 00
www.city-air.de
Deutsche BA
(0 18 05) 35 93 22
www.flydba.com
Easyjet/Go
(00 44) 12 79 66 63 88
www.easyjet.com,
www.go-fly.com
Germanwings
(0 18 05) 95 58 55
www.germanwings.com
Germania
(0 18 05) 10 72 07
www.germania-flug.de
hl-express
(0 18 05) 09 35 09
www.hlx.com
LTU
(02 11) 9 41 80 30
www.ltu.de
OLT
(07 00) 55 55 90 00
www.olt.de
Ryanair
(01 90) 66 99 00
www.ryanair.com
Skyeurope
(0 69) 50 98 52 22
www.skyeurope.com
Lufthansa
(0 18 03) 80 38 03
www.lufthansa.com
Quelle: Focus Nr. 44